• 10.09.2021 11:13

  • von Roland Hildebrandt

Vergessene Studien: Porsche 968 Roadster (1992)

Anfang der 1990er-Jahre befand sich Porsche in einer schweren Krise - Wäre das Konzept des 968 Roadster ein Ausweg gewesen? Wir blicken zurück

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Porsche fürs Volk: Auf den 924 folgten der 944 und der 968. Erst 1995 endete die Transaxle-Ära - nach fast 400.000 gebauten Exemplaren. Doch in den frühen 1990er-Jahren befand sich Porsche in einer schweren wirtschaftlichen Krise und suchte nach Auswegen. Mit der großen Limousine 989 hatte man sich in eine Sackgasse manövriert und Unsummen an Geld verbrannt.

Titel-Bild zur News:

Porsche 968 Roadster (1991) Zoom

Vielleicht lag die Lösung eher am anderen Ende des Modellprogramms. Das Ende der Transaxle-Ära markiert der Porsche 968, der 1991 als Ergebnis von 15 Jahren technischer Evolution auf den Markt kam. Sein Herzstück war ein 240 PS starker 3,0 Liter-Benziner, der mit 305 Nm als drehmomentstärkster Vierzylinder-Saugmotor der Welt galt.

Unter Leitung des damaligen Chefdesigners Harm Laagay entstand 1991/92 eine Roadster-Studie des Porsche 968. Zwar gab es bereits eine Cabrio-Version des 968 im Portfolio, doch analog zum abgespeckten 968 CS suchte man nach konsequenteren Varianten für die Baureihe.


Fotostrecke: Porsche 968 Roadster (1992)

Hauptmerkmale dieses Prototyps waren die weiche und muskulöse Form der Kotflügel, ein dynamischer Cockpitausschnitt sowie ein hoch emotionales Interieur. Eine flach stehende, kleine Windschutzscheibe, niedrige Seitenfenster, ein sehr spartanisches Stoffverdeck. Das Heck war niedriger als beim 968 Cabriolet, der Innenraum verströmte Sportatmosphäre. Dieser Porsche 968 stand klar in der Tradition der Porsche Speedster.

Porsche entwarf das Einzelstück 1991 gemeinsam mit der American Sunroof Company als puristische Variante des 968 Cabriolet. Allerdings zeichnete sich damals bereits der Boxster als Nachfolger der Transaxle-Modelle ab, weshalb dieser Roadster ein schön anzusehendes Einzelstück blieb.

Ende 1992 wurde das Projekt 968 Roadster jedoch zugunsten der Anfang 1993 präsentierten Studie Boxster eingestellt. Eine Gemeinsamkeit gibt es mit der Boxster-Studie, die 1993 in Detroit erschien: Der Porsche-Schriftzug ziert die Reifen.

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Ganz tot war die Grundidee damit aber noch nicht: Im Jahr 1993 wurde der Speedster als eigenständiges Modell der 964er-Baureihe des 911 in einer Kleinserie von nur 930 Stück gebaut. Als Basis für den Speedster diente ein 911 Carrera 2 Cabriolet mit verkürzter Frontscheibe und geänderter Dachkonstruktion.

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