• 18.11.2009 07:11

  • von Pete Fink

Verwirrung um die Danica-Verträge

Danica Patrick lässt alle zappeln: Weder der Vertrag mit Michael Andretti, noch der Nationwide-Deal mit Dale Earnhardt Jr. wurde bisher offiziell verkündet

(Motorsport-Total.com) - Es ist die erwartete unendliche Geschichte. Als Danica Patrick im Sommer 2009 erstmals öffentlich über einen NASCAR-Wechsel nachdachte, vermuteten einige Szenebeobachter dahinter kein ernsthaftes Interesse, sondern eher eine verhandlungstaktische Maßnahme. Immerhin trat die 27-Jährige zu diesem Zeitpunkt in einen vermeintlichen Verhandlungsmarathon ein, da ihr IndyCar-Vertrag bei Andretti/Green zum Saisonende auslief.

Titel-Bild zur News: Danica Patrick

Keine Eile: Danica Patricks Pläne für 2010 sind nach wie vor nicht offiziell

Der Preis für den US-Superstar, so die Spötter, sollte schon stimmen. Das änderte sich, als Patrick in der Folge gleich mehrmals in Charlotte gesichtet wurde. Vor allem das Sprint-Cup-Team von Tony Stewart war in der NASCAR-Hochburg ein beliebtes Anlaufziel, während ihr Management parallel hinter den Kulissen viele Sondierungsgespräche bezüglich potenzieller Interessenten führte.#w1#

Plötzlich verkündete Michael Andretti, dass eine Vertragsverlängerung mit Patrick unmittelbar bevorstehe und die ganze Angelegenheit drohte einzuschlafen. Die NASCAR-Skeptiker schienen Recht zu behalten. Bis eine nach wie vor anonyme Quelle ausplauderte, dass Patrick und das Nationwide-Team von NASCAR-Superstar Dale Earnhardt Jr. ebenfalls kurz vor einer Vertragsunterzeichnung stünden.

Am Phoenix-Wochenende wurde nun erneut eifrig zurückgerudert. Rick Hendrick, der mächtige Teambesitzer und Anteilseigner an JR Motorsports, erklärte in Sachen Danica und deren Management: "Sie sind sich noch nicht einmal im klaren darüber, ob sie es im nächsten oder erst im übernächsten Jahr versuchen wollen."

Noch kein Vertrag offiziell

Dale Earnhardt Jr. Rick Hendrick

Rick Hendrick und Dale Earnhardt Jr. dementierten eine Patrick-Unterschrift Zoom

Gespräche mit Patrick hatte Hendrick zuvor bereits zugegeben. "Aber wenn es an die Kleinigkeiten eines Vertrages geht, dann wird es immer kompliziert. Also weiß man nie, was passieren wird, bis alles unterschrieben ist. Jeder kann seine Meinung ändern und das ist ganz ehrlich die Wahrheit. Alles ist möglich und es wäre zu früh, dies alles zu kommentieren."

Dale Earnhardt Jr. blies in Arizona übrigens ins gleiche Horn, während einige andere NASCAR-Insider weiterhin steif und fest behaupten, der Patrick-Deal sei so gut wie abgeschlossen. Es herrscht also jede Menge Verwirrung, hinter denen zwei plausible Gründe stecken könnten.

Zum einen gibt es offenbar die Frage nach der Nationwide-Finanzierung der Patrick-Einsätze. Zwar existiert mit GoDaddy.com ein gemeinsamer Sponsor, der für JR Motorsports bereits in der Nationwide-Serie aktiv ist, aber die Domainhändler sollen 2010 mit ihrem Logo auf dem Hendrick-Chevrolet von Mark Martin auftauchen. Es ist also die Frage, ob genügend Budget für Patrick zur Verfügung steht.

Zum anderen gibt es noch die Rolle von Michael Andretti, denn der neue Patrick-Vertrag auf der IndyCar-Seite wurde ebenfalls noch nicht offiziell verkündet. In dieser Angelegenheit liegt die Vermutung nahe, dass Andretti noch Zeit braucht, um das AGR-Team für 2010 entsprechend umzubauen, denn ab dem kommenden Jahr soll die Mannschaft nur noch unter seiner Führung auftreten.