Montoya: "NASCAR wird gewaltig unterschätzt"
Juan Pablo Montoya musste am Freitag in seiner Pressekonferenz von Martinsville natürlich zu Kimi Räikkönen Stellung nehmen...
(Motorsport-Total.com) - Natürlich war am Martinsville-Wochenende auch der NASCAR-Anlauf von Kimi Räikkönen ein großes Thema. Und welcher Pilot wäre wohl besser in der Lage, aus eigener Erfahrung über das zu sprechen, was dem Formel-1-Weltmeister des Jahres 2007 nun bevorstehen wird, als Juan Pablo Montoya? Hier die diesbezüglichen Aussagen des Kolumbianers von seiner Pressekonferenz am Freitag.
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Juan Pablo Montoya würde sich auf Kimi Räikkönen als Kollegen freuen
Frage: "Juan, Kimi Räikkönen wird versuchen, den Sprung in Richtung NASCAR zu machen. Was denkst du darüber, dass er in der Truck-Serie beginnen will? Was will er hier erreichen?"
Juan Pablo Montoya: "Ich habe nur gehört, dass er in Charlotte fahren darf. Ich weiß nicht einmal, ob es schon bestätigt ist, dass er es auch machen wird. Ich denke, dass es cool wäre, wenn er hierher kommen würde. Er ist ein cooler Junge und er würde durchaus hierher passen. Aber Charlotte wäre nicht meine Wahl für ein erstes Rennen."
Frage: "Kann Kimi auf diesem Level seine Partys abhalten und trotzdem vorne mitfahren?"
Montoya: "Ich habe nie mit ihm gefeiert, also weiß ich das nicht. Aber auch hier gibt es Partys und Leute, die Spaß haben. Aber ich werde natürlich keine Namen nennen. Wenn du jung bist, dann fährst du jede Runde als wäre es deine Letzte. Wenn du das hier machst und dich nicht einfügst, dann wird es dir nicht gut gehen. Du lernst, auf dein Auto aufzupassen, klug zu agieren, dann zu Überholen, wenn es an der Zeit ist und auch einmal einen oder zwei Plätze aufzugeben. Das ist Teil der NASCAR und wenn du das System einmal verstanden hast, dann läuft es auch gut."
Frage: "Es gibt eine Menge Fahrer, die in die NASCAR kommen wollen. Umgekehrt ist es nicht so. Ist das ein Indiz dafür, wo diese Serie im weltweiten Vergleich steht?"
Montoya: "Ich weiß nicht. Es gab Gerüchte, dass Kyle Busch zusammen mit Toyota in die Formel 1 hätte einsteigen können. Das Niveau in der NASCAR ist viel höher als die Leute glauben. Ich bin der Meinung, dass die Fahrer hier im weltweiten Vergleich gewaltig unterschätzt werden. Und ich bin mir sicher, dass wenn man die genauen Zahlen wissen würde, wie viele Menschen in Europa oder Asien - also nicht in den USA - die Rennen hier verfolgen, dann würde man ziemlich überrascht sein. Ich glaube, dass diese Zahlen sehr beachtlich sind."
Frage: "Du sagst, dass die Leute weltweit die NASCAR sehr unterschätzen. Hast du in deiner Formel-1-Zeit davon gewusst?"
Montoya: Die Leute in der Formel 1 sind sehr egoistisch. Sie glauben, dass es außer ihnen nicht anderes gibt. In Sachen Technik stimmt das auch. Aber in Sachen Racing ist das hier wirklich spannend. Es ist spannend, dies hier zu beobachten und es ist spannend, dabei zu sein. Wenn du von Ovalen redest und sogar wenn du zum ersten Mal darauf fährst, dann denkst du dir: Ja gut, es geht halt im Kreis herum. Aber wenn es dann wirklich ernst wird, dann wird dir klar, dass das alles viel schneller und härter zur Sache geht als die Leute denken."
Frage: "Schauen denn Formel-1-Piloten die NASCAR-Rennen im Fernsehen?"
Montoya: "Die Leute schauen definitiv zu. Als ich hierher kam, haben die Leute angefangen, meine Fortschritte zu beobachten. Und ich bin mir sicher, dass ich einige Leute infiziert habe. Ich bekomme immer noch viele Emails aus Formel-1-Kreisen, die mir Glück im Rennen wünschen oder mir zu einem guten Qualifying gratulieren. Ich denke mir dann immer: Sieh an, sieh an, sogar der schaut mir zu. Das ist oft schon sehr überraschend."