Sprit und Regen: Bliss siegt in Charlotte

(Motorsport-Total.com) - Mike Bliss heißt der überraschende Sieger des Carquest Auto Parts 300, das in der Nacht von Samstag auf Sonntag auf dem Lowe's Motor Speedway von Charlotte durch eine geschickte Benzinstrategie und ein wenig Regenglück entschieden wurde. Es war für den 44-jährigen Bliss in seinem 154. Nationwide-Start erst der zweite Erfolg nach dem Oktober 2004 - ebenfalls in Charlotte.

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Nationwide-Erfolg: Mike Bliss gewann für Phoenix-Racing in Charlotte

Sein Phoenix-Chevrolet musste nach einem Motorwechsel von ganz hinten ins Rennen gehen. Bliss arbeitete sich sukzessive nach vorne, und der sparsame Verbrauch seines Fahrzeugs ermöglichte es ihm, extrem lange auf der Strecke zu bleiben, während die Konkurrenz ab Runde 144 zu einer Serie von Green-Flag-Stopps an die Box kam.#w1#

Das sollte sich lohnen. Als sieben Runden später eine Gelbphase ausgerufen wurde, lag Bliss plötzlich zusammen mit Brendan Gaughan (Chevrolet) klar in Front, weil das Spitzenduo diese Caution-Periode nun ihrerseits zum Tanken und Reifenwechsel nutzte. In Runde 170 kam dann der Regen und der vorzeitige Rennabbruch.

"Wir sind solange wie möglich auf der Strecke geblieben und das hat sich ausgezahlt", freute sich Bliss, der seinem Teambesitzer James Finch damit den zweiten Überraschungssieg binnen eines Monats schenkte. Brad Keselowski - in Charlotte Achter - gewann Ende April sensationell das Sprint-Cup-Rennen von Talladega.

Bliss und Gaughan unter sich

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Brendan Gaughan (li.) lag sogar ein paar Runden lang vor Mike Bliss Zoom

"Nach dem Training wusste ich, dass wir ein gutes Auto haben", erklärte der ehemalige BAM-Pilot. "Das hat dafür gereicht, dass wir locker in die Top 10 fuhren. Danach haben wir sehr erfolgreich mit unserer Benzinstrategie gearbeitet und genau so etwas ist wohl auch der Grund, warum ich in diesem Team fahre."

Mit diesem Coup schnappte Bliss dem Nationwide-Tabellenführer Kyle Busch (Gibbs-Toyota) einen Charlotte-Sieg vor der Nase weg. Busch musste wie Sieger Bliss ebenfalls nach einem Motorwechsel von ganz hinten starten, brauchte jedoch nur 40 Runden, bis er sich auf Platz eins wiederfand.

In der Folge dominierte der 24-Jährige mit 98 Führungsrunden einmal mehr, doch Bliss hatte kein schlechtes Gewissen in Bezug auf seinen Charlotte-Coup: "Klar habe ich ihm den Sieg gestohlen, aber es war ein Diebstahl von jemandem, der sowieso zu oft gewinnt. Und es mag ihn ja eh keiner..."

Kyle Busch baut Gesamtführung aus

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Stark, aber letztlich auch glücklos: Brian Vickers und Kyle Busch Zoom

Auch der zweitplatzierte Nationwide-Rookie Gaughan nahm das unverhoffte Regengeschenk dankend an: "Das Einzige, was ich monieren könnte, wäre, dass der Regen drei Runden früher eingesetzt hätte, als ich kurze Zeit einmal vor Mike Bliss lag", erklärte ein zufriedener Gaughan.

Hinter dem Chevrolet-Duo holten sich vier Toyota Camry die Plätze drei bis sechs, darunter natürlich auch Kyle Busch (3.) und der ebenfalls bärenstarke Brian Vickers (Braun-Toyota; 4.) vor Joey Logano (Gibbs-Toyota) und Vickers' Teamkollegen Jason Leffler.

David Ragan im besten Roush-Ford, Keselowski, Jeff Burton (Childres-Chevrolet) und Polesetter Carl Edwards im zweiten Roush-Ford rundeten die Top 10 ab. In der Gesamtwertung baute Kyle Busch seinen Vorsprung auf Edwards von 37 auf 73 Punkte aus. Sieger Bliss und Rookie Gaughan gelang in Charlotte der Sprung in die Top 10.

Das Resultat aus Charlotte:

01. Mike Bliss (Chevrolet) - 170
02. Brendan Gaughan (Chevrolet) - 170
03. Kyle Busch (Toyota) - 170
04. Brian Vickers (Toyota) - 170
05. Joey Logano (Toyota) - 170
06. Jason Leffler (Toyota) - 170
07. David Ragan (Ford) - 170
08. Brad Keselowski (Chevrolet) - 170
09. Jeff Burton (Chevrolet) - 170
10. Carl Edwards (Ford) - 170

11. Scott Speed (Toyota) - 170
12. Greg Biffle (Ford) - 170
13. Dale Earnhardt Jr. (Chevrolet) - 170
14. Justin Allgaier (Dodge) - 169
15. David Gilliland (Dodge) - 169
21. Paul Menard (Ford) - 169
23. Kevin Harvick (Chevrolet) - 168
36. Joe Nemechek (Chevrolet) - 147

Die Nationwide-Gesamtwertung nach elf von 35 Rennen:

01. Kyle Busch - 1.714
02. Carl Edwards - 1.641
03. Jason Leffler - 1.541
04. Joey Logano - 1.495
05. Brad Keselowski - 1.473
06. Jason Keller - 1.296
07. David Ragan - 1.285
08. Brendan Gaughan - 1.237
09. Mike Bliss - 1.234
10. Justin Allgaier - 1.210