Valentino Rossi über Formel-1-Pläne: Lernjahr mit Minardi, danach Ferrari

Zwischen 2004 und 2006 testete Valentino Rossi mehrfach für Ferrari - Warum sich Rossi am Ende doch gegen den Wechsel von der MotoGP in die Formel 1 entschied

(Motorsport-Total.com) - Zu Beginn der MotoGP-Viertaktära war Valentino Rossi der dominante Fahrer im Feld. Mit der legendären Honda RC211V holte der Italiener 2002 und 2003 den Titel und entschied sich für den riskanten Wechsel zu Yamaha. Bereits in seiner Yamaha-Debütsaison holte "The Doctor" den Titel und machte sich damit unsterblich. Es schien damals alles möglich zu sein, selbst ein Wechsel in die Formel 1.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Valentino Rossi flirtete mit der Formel 1, blieb der MotoGP aber schlussendlich treu Zoom

Von 2004 bis 2006 absolvierte Rossi mehrere Tests für Ferrari. Was zu Beginn nach einer PR-Kampagne aussah, wurde schnell ernst. Ferrari plante, Rossi in die Formel 1 zu holen.

Der MotoGP-Champion sollte aber nicht direkt ins Ferrari-Team wechseln sondern bei Minardi ein Lernjahr absolvieren. Das verriet Rossi im Podcast des italienischen Radiomoderators Gianluca Gazzoli.

"Nachdem ich in der Saison 2004 mit Yamaha den Titel holte, rief mich Stefano Domenicali an und meinte, dass ich das Auto testen kann", erinnert sich Rossi an den ersten Kontakt mit dem damaligen Ferrari-Sportdirektor.

Als Valentino Rossi in Fiorano fast so schnell war wie Michael Schumacher

"Ich kam nach Fiorano, um das Auto zu fahren. Ich war ziemlich schnell und fuhr unter einer Minute: 59,1 Sekunden. Ich erinnere mich, wie die Mechaniker Wetten abschlossen, ob ich es unter einer Minute schaffe", blickt Rossi zurück und freut sich: "Schlussendlich gewann ich die Wette."

Michael Schumacher; Valentino Rossi

Valentino Rossi tauschte sich auch mit Michael Schumacher aus Zoom

"Es folgten Tests in Mugello. Dann absolvierte ich in Valencia einen richtigen Test. Dann musste ich mich entscheiden. Wenn ich zugesagt hätte, dann wäre ich für Minardi gefahren, das B-Team. Wenn ich dann schnell genug gewesen wäre, dann hätte mich mein Weg zu Ferrari geführt", erklärt die MotoGP-Legende.

Die Ungewissheit bleibt: Was wäre in der Formel 1 möglich gewesen?

Doch Rossi entschied sich gegen den Sensationstransfer und blieb der MotoGP treu. "Ich war damals 27 Jahre alt und hatte das Gefühl, dass ich den Schritt nicht machen sollte. Mir war damals klar, dass ich im Motorradsport noch einige Titel feiern und gute Zeiten erleben kann", begründet er.

Valentino Rossi

Valentino Rossi testete den Ferrari auch außerhalb von Italien Zoom

"Das Motorrad war mir immer am liebsten", stellt Rossi klar. Der Italiener sollte insgesamt sieben MotoGP-Titel einfahren und blieb der Serie bis Ende 2021 erhalten. "Unterm Strich lief es für mich richtig gut. Doch die Ungewissheit bleibt. Ich weiß nicht, was möglich gewesen wäre", bemerkt er.

Nach seinem Karriereende in der MotoGP folgte der Wechsel auf vier Räder. Im Tourenwagensport steht Rossi bei BMW unter Vertrag und feierte mit dem WRT-Team bereits einige Achtungserfolge.