Piloten kritisieren neuen Asphalt in Indianapolis

Die Topfahrer der MotoGP stellen dem neuen Asphalt in Indianapolis nach dem ersten Training ein vernichtendes Zeugnis aus - Schmutzig, rutschig und kein Grip

(Motorsport-Total.com) - Indianapolis hat für die MotoGP das Infield neu asphaltiert. Es gab viele Bodenwellen und mehrere Belagwechsel. Speziell die Bodenwellen hatten im Vorjahr für einige Stürze gesorgt. Die Piloten hatten darum gebeten, ob man einige Passagen neu asphaltieren könnte. Der Speedway ist aber weitergegangen und hat das komplette Infield von Kurve fünf bis 16 neu asphaltiert. Ducati-Pilot Nicky Hayden war im Vorfeld des Grand Prix an der Strecke und begutachtete die Arbeit. Sein Fazit war positiv, denn die Bodenwellen waren verschwunden.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo hat sich auf dem neuen Asphalt nicht sicher gefühlt

Nach dem ersten Freien Training hagelte es allerdings herbe Kritik von den Spitzenpiloten. "Die Qualität des neuen Asphalts ist enttäuschend. Das verdient kein Kurs in der Weltmeisterschaft", wird Dani Pedrosa von 'Crash.net' zitiert. "Es gibt keinen Grip und es ist irregulär." Sein Honda-Teamkollege Casey Stoner ist gleicher Meinung. "Heute Vormittag war es frustrierend, denn die Streckenbedingungen waren nicht gut."

"Es war sehr rutschig und sehr schwierig, den Grip zu finden. Es war nutzlos zu versuchen eine Abstimmung zu finden, wenn eine Strecke in diesem Zustand ist. Es ist schlimmer als die Bodenwellen im Vorjahr. Hoffentlich ist es am Nachmittag besser, weil dann mehr Gummi lieg. Dann könnte sich die Situation verbessern."


Fotos: MotoGP in Indianapolis, Freitag


Pedrosa beschreibt, wie es ihm im ersten Training gegangen ist: "Am schlimmsten ist es am Kurveneingang. Man kann die Beschleunigung mit dem Gasgriff kontrollieren, aber am Kurveneingang hat man überhaupt keine Traktion. Wir können uns jetzt nur so gut wie möglich auf die Situation einstellen, weil ich nicht glaube, dass es sich großartig ändern wird."

"Wir hatten heute Morgen von der ersten bis zur letzten Runde einige Probleme. Wir müssen klug sein und die richtige Abstimmung finden, damit wir schneller werden. Hoffentlich verbessern sich die Bedingungen mit mehr Gummi auf der Strecke, aber das ist noch schwierig vorherzusagen. Wir dürfen jetzt nicht daran denken und müssen das Beste unter diesen Bedingungen machen." Teamkollege Andrea Dovizioso beschrieb es, als würde man im Nassen fahren.

Aber nicht nur die Honda-Piloten üben Kritik. "Ich fühle mich auf diesem Belag nicht wohl", wird Weltmeister Jorge Lorenzo von 'Cyclenews' zitiert. "Ich bin noch nie auf so einem rutschigen Asphalt gefahren. Es war sehr schmutzig und hat sich von der ersten bis zur letzten Runde nicht verbessert. Deshalb bin ich sehr enttäuscht über den neuen Asphalt."

"Es ist bei allen Kurven praktisch gleich schlecht. Am schlimmsten ist es im flüssigen Teil, wenn drei Kurven in Folge kommen. Ich habe versucht meine Linien zu ändern und enger zu fahren. Dabei wäre ich beinahe gestürzt, weil es so schmutzig war. Es ist sehr enttäuschend. Ich bevorzuge den alten Asphalt gegenüber dem neuen. Ich hoffe sehr, dass sich die Bedingungen verbessern, weil es beim Fahren sehr unkomfortabel ist. Ich möchte gar nicht an das Rennen denken, weil es ein Desaster werden könnte."