Nach Beinahe-Sturz gibt Bagnaia zu: "Der dritte Platz war das Maximum"
Um ein Haar hätte Francesco Bagnaia in Silverstone auch am Sonntag einen Nuller verbucht, findet sich mit P3 ab und hat Enea Bastianini in der WM auf der Rechnung
(Motorsport-Total.com) - Auf den ersten Blick war der Grand Prix von Großbritannien 2024 in Silverstone für Francesco "Pecco" Bagnaia kein Erfolg. Als WM-Spitzenreiter ins das Sonntagsrennen gegangen, hat er die WM-Führung verloren, weil nicht nur hinter seinem eigenen Ducati-Teamkollegen Enea Bastianini, sondern auch hinter Jorge Martin (Pramac-Ducati) als Dritter ins Ziel gekommen ist. Bagnaia aber weiß genau, dass es viel schlimmer hätte kommen können.
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"Pecco" Bagnaia hatte in Silvestone zu kämpfen und hat die WM-Führung verloren Zoom
Denn ein Sturz, wie er ihm im Sprint am Samstag passiert ist, lag für "Pecco" auch im Grand Prix am Sonntag in der Luft. Nachdem er den Start gewonnen und das Rennen für mehr als die Hälfte der Distanz angeführt hatte, wurde Bagnaia kurz nacheinander erst von Martin und dann von Bastianini überholt.
Bei letztgenanntem Überholmanöver, das sich in der 14. Runde in Luffield Corner kurz vor der alten Boxenanlage zutrug, konnte Bagnaia ein Sturz gerade so vermeiden. Eine Berührung zwischen den beiden Ducati-Werkspiloten gab es nicht. Unter dem Druck von Bastianini ist Bagnaia in diesem Moment einfach das Vorderrad weggerutscht.
Den Rutscher konnte der aktuelle MotoGP-Champion gerade so abfangen. Dass er den dritten Platz letztlich ins Ziel gebracht hat, das macht ihn unter den gegebenen Umständen mehr als glücklich.
"Nach dem Sturz gestern war es heute wichtig, das Rennen zu beenden. Beinahe wäre ich gestürzt. In den Kurven 6/7, als Enea an mir vorbeikam, ist mir das Vorderrad weggerutscht. Ich hatte in dieser Phase große Schwierigkeiten", so Bagnaia.
Der Vorderrad-Rutscher war die letzte Bestätigung für eine Vermutung, die "Pecco" schon ein paar Runden zuvor hatte: "Nachdem Jorge an mir vorbei war, wollte ich ihm folgen. Dabei aber habe ich zu viel riskiert. Ab dem Moment, als Jorge an mir vorbeikam, konnte ich sehen, dass er heute besser aufgestellt war als ich."
"Tatsächlich ist mir Vorderrad weggerutscht und Enea kam an mir vorbei. In diesem Moment habe ich entschieden, es etwas ruhiger angehen zu lassen, um einfach ins Ziel zu kommen. Der dritte Platz war heute das Maximum", bekennt Bagnaia.
"Kann keine Hilfe erwarten": Bagnaia rechnet im WM-Kampf mit Bastianini
In der MotoGP-Gesamtwertung 2024 liegen die Top 3 - Jorge Martin, Francesco Bagnaia, Enea Bastianini - nach der Hälfte der Saison innerhalb von 49 Punkten. Bastianini hat mit seinem Silverstone-Doppelschlag aufgeholt. Und Bagnaia hat seinen Teamkollegen im WM-Kampf durchaus auf der Rechnung, nicht zuletzt deshalb, weil dessen Zeit im Ducati-Werksteam nach zwei Jahren zu Ende geht.
"Enea wechselt für nächstes Jahr das Team", spricht er auf Bastianinis feststehenden Wechsel zu Tech3-KTM an und sagt: "Deshalb glaube ich nicht, dass ich Hilfe von ihm erwarten kann. Aber das ist ja normal. Wir alle wollen immer gewinnen."
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Wird Enea Bastianini noch zu einer Gefahr für Francesco Bagnaia? Zoom
"Seine Konstanz war in dieser Saison bislang nicht die beste", so Bagnaia weiter über Bastianini. "Aber jetzt, nach den zwei Siegen an diesem Wochenende wird er sicherlich umso motivierter sein, zurückzuschlagen und von jetzt an konstanter zu fahren."
"Ich rechne schon damit, dass er bis zu den letzten Rennen um den WM-Titel wird mitkämpfen können. Er ist sehr schnell und vor allem mit abgefahrenen Reifen sehr stark. Wir müssen ihn immer auf der Rechnung haben."
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