Morbidellis Misano-Achterbahn: Erstes Sprint-Podium, aber Sturz im Grand Prix
Zum ersten Mal seit 2021 schaffte es Franco Morbidelli zur Siegerehrung, wenn auch "nur" im Sprint - Seine Chancen im Misano-Heimrennen endeten früh im Kiesbett
(Motorsport-Total.com) - Franco Morbidelli erlebte bei seinem Heimrennen auf dem Misano-World-Circuit Marco Simoncelli am Samstag eine Sternstunde und am Sonntag eine große Enttäuschung. Im Sprint fuhr der Italiener überhaupt zum ersten Mal seit es dieses Format gibt auf das Podium. Erstmals seit Jerez im Frühling 2021 war Morbidelli bei einer Siegerehrung dabei.
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Zum ersten Mal holte sich Franco Morbidelli eine Sprint-Medaille ab Zoom
"Für mich hat das einen großen Wert, denn die beiden Fahrer vor mir sind auf ihrem Höhepunkt und ich konnte mitfahren", hält der MotoGP-Vizeweltmeister von 2021 fest. Denn er hatte seinen Pramac-Teamkollegen Jorge Martin und Weltmeister Francesco Bagnaia immer in Sichtweite.
"Ich konnte sie auch sehr gut studieren. Es gibt Bereiche, wo mir noch etwas fehlt. Sie sind sehr schnell und können sofort das maximale Potenzial des Reifens ausloten. Das ist eine der Hauptsachen, die ich gesehen habe."
Für die offizielle Statistik zählen nur die Grands Prix. Ein Sprint-Sieg hat deshalb weniger Wertigkeit als ein Grand-Prix-Sieg am Sonntag. Aber ist dieses Sprint-Podium für Morbidelli angesichts der langen Durststrecke doch etwas ganz Besonderes?
"Ja, es ist ein Sprint. Ich würde aber nicht sagen, dass es nur ein Sprint ist. Es ist eine andere Art von Rennen. Jeder Fahrer gibt in diesen 13 Runden alles. Man nutzt das komplette Potenzial der Reifen und des Motorrads."
"Es fühlte sich großartig an. Es ist ganz anders, als wenn man hinten kämpfen muss. Wenn man vorne dabei ist, dann ist ein Rennen ganz anders. Man fährt auch ganz anders. Weiter hinten wird nur gekämpft und der Rhythmus ständig gebrochen."
War der Erfolg am Samstag die Bestätigung für Morbidellis Aufwärtstrend der vergangenen Wochen? Schließlich hat er vor vier Jahren drei Grand-Prix-Siege gefeiert. "Um wieder der Alte zu sein, müsste ich gewinnen", meint er selbstkritisch. "Denn damals habe ich gewonnen."
"Es gibt also noch einen Spielraum, den ich schließen muss. Wir versuchen das zu beschleunigen, aber es ist nicht einfach." Der Erfolg im Sprint war dennoch ein Motivationsschub. Auch am Sonntag war Morbidelli von Anfang an vorne dabei.
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Als am Sonntag Regen einsetzte, rutschte Morbidelli in Kurve 1 aus Zoom
Er lag wieder hinter Bagnaia und Martin an der dritten Stelle. Aber zu Beginn von Runde 7 rutschte Morbidelli in Kurve 1 aus und purzelte ins Kiesbett. "Ich bin okay. Es war schade, weil ich einen Fehler gemacht habe", nimmt er die Schuld auf seine Kappe.
"Ich wollte nicht zu stark zurückhalten, als die Regentropfen fielen. Es war klarerweise ein großer Fehler. Ich habe schon lange nicht mehr gewonnen, aber diesmal spürte ich das Potenzial. Deshalb habe ich mich für Risiko entschieden."
Hatte er zu diesem Zeitpunkt über einen eventuellen Wechsel auf seine zweite Ducati mit Regenreifen nachgedacht? "Nein, darüber habe ich nicht nachgedacht. Ich hatte gehofft, dass der Regen aufhören würde. In diesem Moment wollte ich den Unterschied machen, aber ich habe zu viel attackiert." Der Sturz war Morbidellis erster Ausfall am Sonntag seit Barcelona Ende Mai.
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