Martin in neuer Führungsrolle: Aprilia-Chefs schwärmen schon jetzt

Zum ersten Mal geht Jorge Martin als Werksfahrer und Teamleader in eine MotoGP-Saison - Bei Aprilia herrscht kein Zweifel, dass er dieser Aufgabe gewachsen ist

(Motorsport-Total.com) - Jorge Martin steht bei Aprilia vor einer Schlüsselrolle in der MotoGP-Saison 2025. Nach seinem Weltmeistertitel hat sich der 26-jährige Spanier nicht nur als Ausnahmetalent auf der Strecke bewiesen, sondern ist auch zum Werksfahrer aufgestiegen, nachdem er in der MotoGP bisher für Pramac unterwegs war.

Titel-Bild zur News: Jorge Martin

Jorge Martin bildet 2025 die Speerspitze im Aprilia-Werksteam Zoom

Seine neue Verantwortung als Teamleader bei Aprilia wird sowohl von der Chefetage als auch von seinen Kollegen geschätzt und mit hohen Erwartungen begleitet.

Aprilia-CEO Massimo Rivola zeigt sich beeindruckt von der Einstellung seines neuen Stars: "Er ist bereits ein Anführer, und er will ein Anführer sein. Als amtierender Weltmeister ist ihm bewusst, dass er diese Rolle bei uns übernimmt."

Die Stimme eines Anführers

"Natürlich wird es spannend zu sehen, wie er sich in schwierigen Zeiten bewährt, aber seine Herangehensweise ist die eines Kämpfers, einer Person, die hart gearbeitet hat, um in dieser Position zu sein. Er weiß, was auf dem Spiel steht, und ich denke, dass er ein guter Anführer ist", ist der Aprilia-Boss überzeugt.


Fotos: MotoGP-Präsentation 2025: Aprilia mit Jorge Martin und Marco Bezzecchi


Besonders bemerkenswert ist aus Sicht von Rivola auch die Dynamik zwischen Martin und seinem neuen Teamkollegen Marco Bezzecchi: "Ich schätze sehr, was Marco gesagt hat, nämlich dass er mit Jorge eine sehr gute Referenz hat und sich geehrt fühlt, gegen jemanden dieses Kalibers antreten zu dürfen."

"Ich bin mir sicher, dass er es kaum abwarten kann, sich mit ihm zu messen." Bezzecchi stößt wie Martin neu zu Aprilia. Der Italiener fuhr bisher im VR46-Ducati-Team.

Motivation und Führungsstärke

Technikdirektor Fabiano Sterlacchini erkannte Martins natürliche Führungsqualitäten bereits bei den ersten gemeinsamen Tests in Barcelona: "Schon damals habe ich in ihm den Weltmeister gesehen, eine Kombination aus Champion und Anführer."

"Nach unserem Technik-Meeting am Ende des Tests hat er alle zusammengetrommelt und eine inspirierende Rede gehalten", verrät Sterlacchini. "Für einen Moment dachte ich: Ist das ein Minister oder ein Rennfahrer? Seine Worte waren voller Motivation und Stärke. Chapeaux, denn schließlich ist er erst 26 Jahre alt."

"Er ist bereits eine Führungspersönlichkeit, ganz klar. Und wahrscheinlich war der letzte Schritt, den er dorthin getan hat, der Gewinn des Titels am Sonntag in Barcelona."


Fotostrecke: MotoGP-Champions: Fahrer mit der Startnummer 1

Sterlacchini sieht in Martin nicht nur einen Champion, sondern auch einen Motor für das gesamte Team. Die Fähigkeit, die Mannschaft zu inspirieren und zusammenzuhalten, mache ihn zu einem Schlüsselspieler in der Weiterentwicklung von Aprilia.

Ein Team in Aufbruchsstimmung

Die Saison 2025 markiert für Aprilia einen Neustart, nicht nur durch die Verpflichtung von Martin und Bezzecchi, sondern auch durch strukturelle Veränderungen im Team, etwa mit Sterlacchini, der sich Mitte vergangenen Jahres von KTM trennte.

"Zum Glück ist Fabianos Herangehensweise der meinen sehr ähnlich. Ich hatte das ein wenig erwartet, es war aber auch eine schöne Überraschung", sagt Rivola und hebt auch die Bedeutung der anderen Neuzugänge hervor, besonders im technischen Bereich.

"Wir haben zwei neue Crewchiefs, von denen einer bereits Teil unseres Unternehmens war." Gemeint ist Francesco Venturato, der bisher als Performance-Ingenieur für Aprilia tätig war und künftig als Crewchief von Bezzecchi fungieren wird.

Martin wird von Daniele Romagnoli betreut, den er von Pramac-Ducati mitgebracht hat. "Daniele, unser anderer Neuzugang, kennt Jorge bereits sehr gut und versteht seinen Charakter und seine Emotionen. Diese Verbindungen werden entscheidend sein, um das Potenzial des Teams voll auszuschöpfen", so Rivola.