Lucio Cecchinello: Hondas Ergebnisse sprechen eine eindeutige Sprache
Der LCR-Teamchef spricht über die Enttäuschungen der MotoGP-Saison 2022 und erklärt, warum er für die Saison 2023 vorsichtig optimistisch ist
(Motorsport-Total.com) - Kein Fahrer in den Top 10 der Meisterschaft, als einziger Hersteller ohne einen Sieg und Letzter in der Konstrukteurswertung: Die MotoGP-Saison 2022 war für Honda ein neuer Tiefpunkt. Der größte Motorradhersteller der Welt blamierte sich in der Königsklasse und sucht nach Wegen aus der Krise.
© Motorsport Images
MotoGP 2022: Die Marquez-Brüder erlebten eine enttäuschende Saison Zoom
Auch das Kundenteam von LCR wurde durch die fehlende Konkurrenzfähigkeit der Honda RC213V zurückgeworfen. Die LCR-Piloten Alex Marquez und Takaaki Nakagami beendeten die MotoGP-Saison 2022 auf den Positionen 17 und 18.
Teamchef Lucio Cecchinello zieht eine enttäuschende Bilanz, ist für die kommende Saison aber vorsichtig optimistisch. "Die Ergebnisse sprechen für sich selbst", kommentiert Cecchinello gegenüber 'GPOne'.
Großer Zusammenhalt bei LCR trotz ausbleibender Erfolge
"Mit Ausnahme von Marc (Marquez), der ein Fahrer eines höheren Kalibers ist als der Durchschnitt, kamen Pol (Espargaro), Nakagami und Alex hintereinander ins Ziel. Wir hatten Probleme, die schlimmer waren als wir befürchtet hatten", gesteht der LCR-Teamchef.
© Motorsport Images
LCR-Chef Lucio Cecchinello erlebte zuletzt schwierige Zeiten Zoom
"Wir haben aber nie aufgegeben", stellt Lucio Cecchinello klar. "Das LCR-Team war im Fahrerlager meist das Team, das am längsten gearbeitet hat. Wir haben uns nie unterkriegen lassen und immer hart gearbeitet. Das traf auch auf Marquez und Nakagami zu. Auch als klar war, dass Alex nicht mit uns weitermacht, haben wir kein Meeting ausgelassen und nach jeder Zehntelsekunde gesucht."
© Motorsport Images
Das LCR-Duo Alex Marquez und Takaaki Nakagami musste hart um Punkte kämpfen Zoom
"Wir haben die Ergebnisse nicht erreicht und es war ein Grund für Enttäuschung. Es ist nicht einfach zu verarbeiten, wenn man es am Sonntag nur auf Grund von Ausfällen anderer Fahrer in die Punkte geschafft hat", gesteht der ehemalige Grand-Prix-Pilot.
Gelingt Honda in der MotoGP-Saison 2023 der erhoffte Aufschwung?
Die ersten Tests mit der 2023er-Honda sorgten für Ernüchterung. Kann Honda bis zum Start der MotoGP-Saison 2023 für einen Aufschwung sorgen? "Es ist utopisch und riskant, zu denken, dass wir im kommenden Jahr sofort konkurrenzfähig sind. Doch wir werden einen Schritt nach vorn machen. Diesbezüglich bin ich sehr zuversichtlich", gibt sich Lucio Cecchinello hoffnungsvoll.
© Motorsport Images
Marc Marquez war vom 2023er-Prototyp nicht besonders angetan Zoom
"Das wird aber etwas Zeit erfordern. In der MotoGP ist es schwierig geworden, die fehlenden Zehntelsekunden zu finden. Dafür muss man intensiv testen. Doch es gibt Begrenzungen bei den Testtagen. In der Saison 2023 erfolgt ein Neuanfang und ich hoffe, dass Marc wieder auf allen Strecken gewinnen kann", bemerkt der LCR-Verantwortliche.
Laut Lucio Cecchinello hat Honda das beste Fahreraufgebot
Mit Alex Rins hat LCR-Honda einen vielversprechenden Neuzugang im Team. Der ehemalige Suzuki-Pilot verabschiedete sich mit Siegen auf Phillip Island und in Valencia aus der Saison 2022 und kommt demzufolge mit viel Selbstvertrauen zu Honda.
© Motorsport Images
LCR-Neuzugang Alex Rins ist ein Hoffnungsträger Zoom
"Ich freue mich sehr, dass Rins an unser Projekt glaubt. Ich bin sehr stolz, denn er hatte die Chance, für Ducati oder Aprilia zu fahren, doch er entschied sich für LCR, auch weil er bei uns ein Werksmotorrad erhält", freut sich Lucio Cecchinello.
Neben Alex Rins bei LCR hat Honda mit Ex-Champion Joan Mir einen weiteren Spitzenfahrer verpflichtet. "Ich denke, dass Honda das beste Fahreraufgebot hat", so LCR-Chef Lucio Cecchinello. "Im Werksteam fahren zwei ehemalige Weltmeister und Alex fährt für uns. Er gewann immerhin zwei der finalen drei Rennen."
Neueste Kommentare
Erstellen Sie jetzt den ersten Kommentar