Iodaracing: Superbike-WM statt MotoGP
Einigung in letzter Minute: Iodaracing kehrt für die Saison 2016 der MotoGP den Rücken und wird zwei Aprilia RSV4 in der Superbike-Weltmeisterschaft einsetzen
(Motorsport-Total.com) - Ein weiteres kleines MotoGP-Team kehrt der Motorrad-Königsklasse den Rücken: Iodaracing hat einen Deal mit Aprilia eingefädelt und wird bereits ab dem Saisonauftakt im Februar auf Phillip Island in der Superbike-WM an den Start gehen. Das Team von Giampiero Sacchi will dabei zwei Maschinen einsetzen. Das Engagement rettet den Verbleib von Aprilia in der WSBK, nachdem sich die Italiener werksseitig zurückgezogen hatten. In der MotoGP stehen damit nur noch 21 Maschinen am Start.
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Absprung in die WSBK: Iodaracing wird Aprilia-Einsatzteam Zoom
Der Wechsel von der einen in die andere Motorrad-Weltmeisterschaft kam kurzfristig zustande: Erst vergangene Woche hatte Aprilia Iodaracing als Kundenteam ins Gespräch gebracht, nachdem es mit anderen interessierten Teams zu keiner Einigung gekommen war. Die RSV4 wird damit der Superbike-Szene erhalten bleiben. Das Werk verkündete während der Saison 2015 den Ausstieg, nachdem es die Unterstützung für das Einsatzteam Red Devils bereits stark zurückgefahren hatte. Die Partnerschaft war zwar mit mehreren Titelgewinnen erfolgreich, doch zuletzt gab es Spannungen.
Ein Superbike-Verbleib zumindest mit einem Kundenteam macht für Aprilia dennoch Sinn, da die eigene Elektronik weiterentwickelt werden kann. In der MotoGP gibt es ab 2016 eine Einheitselektronik. Das finanziell klamme Team Iodaracing war zuletzt in der Open-Kategorie der MotoGP und der Moto2 unterwegs. Ob Efren Vazquez, der mit Sacchis Team einen Moto2-Vertrag für 2016 besitzt, in dieser Kategorie wird antreten können, ist noch unklar.
Die Fahrerfrage ist nicht nur deshalb völlig offen: Aprilia möchte den amtierenden Superstock-1000-Meister Lorenzo Savadori aufs Motorrad setzen. Für die zweite Maschine kommt neben Vazquez auch Alex de Angelis in Frage. Die Frage ist jedoch, ob der Mann aus San Marino nach seinem schweren Sturz in Motegi rechtzeitig fit wird. 'Speedweek.de' zufolge soll sich zusätzlich auch noch Ayrton Badovini ins Gespräch gebracht haben. Der Italiener sprang 2015 erst zur dritten Saisonstation beim BMW-Italia-Team ein, hat jedoch nach der Trennung von Team und Hersteller noch keinen festen Sitz für 2016.
Das MotoGP-Starterfeld schrumpft derweil auf 21 Motorräder. Das ist jedoch durchaus im Sinne der Dorna, da diese die einst mit den CRT-Regeln gelockten kleinen Teams sukzessive wieder loswerden möchte. Mit KTM probt ein neuer Hersteller für den werksseitigen Einstieg in der Saison 2017.