Aprilia: Ergebnisse beim Saisonauftakt in Katar unwichtig

Die Entwicklung steht bei Aprilia im Fokus: Alvaro Bautista freut sich auf das neue Abenteuer, Marco Melandri schiebt schwache Testperformance auf seine Gesundheit

(Motorsport-Total.com) - Die Vorsaisontests haben gezeigt, dass Aprilia noch viel Arbeit vor sich hat. Die RS-GP basiert auf der ehemaligen CRT-Maschine der Italiener und teilt somit die technische Basis des Superbikes RSV4, das seit 2009 auf dem Markt ist. Gegen die Werksmannschaften von Honda, Yamaha und Ducati dürften weder Alvaro Bautista noch Marco Melandri eine Chance haben. Die beiden Aprilia-Piloten starten mit niedrigen Erwartungen in die neue Saison.

Titel-Bild zur News: Alvaro Bautista

Aprilia-Pilot Alvaro Bautista lag beim Katar-Test weit zurück Zoom

"Nach den Wintertests fahren wir endlich wieder Rennen", freut sich Bautista, der dem Gresini-Team treu blieb. In den vergangenen Jahren fuhr der Spanier eine Honda, die er für 2015 gegen die Werks-Aprilia eintauschte. "Jedes Mal, wenn eine neue Saison beginnt, ist das sehr aufregend und in diesem Fall ist es noch aufregender, weil es der Beginn unserer neuen Herausforderung gemeinsam mit Aprilia ist."

"Der erste Lauf zeigt uns die Fortführung der Testfahrten: Unser Ziel ist es, das Motorrad zu entwickeln, egal welche Resultate dabei auf der Strecke herauskommen, und es ist auch sinnlos sich auf diese zu konzentrieren. Die Tests waren dazu da, die technische Basis zu definieren", stellt Bautista klar. "Wir gehen in das Rennen indem wir die harte Arbeit wieder aufnehmen, um weiter zu wachsen und meine Leistungen im Sattel zu verbessern. Es gibt viel Arbeit für uns, aber das schreckt uns nicht ab. Ganz im Gegenteil, das gesamte Team ist vereint und motiviert. Ich mag die Strecke in Losail und hoffe, ein bisschen Spaß zu haben an diesem Wochenende!"

Melandri im Fokus

Teamkollege Melandri weiß spätestens seit den Tests, auf was er sich eingelassen hat. Der Routinier war bei beinahe allen Testfahrten der langsamste Stammpilot: "Für mich ist dieses Wochenende der Start einer neuen Herausforderung: Nach mehreren Jahren Abstinenz wieder in die MotoGP zurückzukehren wird kein Spaziergang werden und es ist mir bewusst, dass mein erstes Rennen nicht einfach werden wir, aber ich bin zuversichtlich, dass ich mich im Laufe der Saison steigern kann bis ich mein Gefühl wieder gefunden habe."

Marco Melandri

Marco Melandri hat Probleme, sich an die MotoGP-Maschine zu gewöhnen Zoom

"Leider - neben der Zeit, die ich brauche, um mich völlig auf das neue technische Paket einzustellen - waren meine Testfahrten aufgrund körperlicher Probleme beschränkt. Bis vor drei Tagen habe ich Antibiotika genommen aufgrund einer nervigen Grippe und ich bin noch immer nicht völlig gesund. Dennoch hoffe ich für das Rennwochenende fit zu sein, wo ich wie immer 100 Prozent geben will mit meinem Team, das mich auf bestem Wege unterstützt", so Melandri.

Teamchef Fausto Gresini verließ Honda nach vielen Jahren der Treue. "Für Gresini wird es die 19. Saison, aber es ist immer noch aufregend, wenn man schlussendlich zurück an der Rennstrecke ist. Zum ersten Mal werden wir als Werksteam in der MotoGP antreten, was ich stolz macht so eine spannende Herausforderung mit Aprilia aufzunehmen, die all das Wissen und die Fähigkeiten haben, die man in dieser Serie benötigt", schildert der ehemalige Grand-Prix-Pilot.

Aprilia betrachtet 2015 als Entwicklungsjahr

"Es wird Zeit brauchen unser Projekt zu entwickeln, aber ich stimme mit Aprilias Entscheidung überein, diesen Schritt zu gehen, um mit stärkeren Konkurrenten zu kämpfen, auch wenn schnelle Erfolge ausbleiben. Wir lieben diese Aufgabe und auch unsere Fahrer: Alvaro und Marco sind talentiert und ihre Mitarbeit ist sehr wichtig", betont Gresini. "Vom ersten Grand Prix an, wo wir weiterarbeiten, experimentieren und testen werden, mit dem Ziel, zu wachsen und so schnell wie möglich ein gutes Level an Konkurrenzfähigkeit zu erreichen."


Fotos: MotoGP-Test in Doha


Aprilia-Rennleiter Romano Albesiano ist ebenfalls gespannt: "Mit dem Lauf in Katar beginnt Aprilias MotoGP-Abenteuer. Wir sind uns im Klaren, dass wir uns mit dem höchsten technischem und sportlichem Level im Motorradsport messen, aber das machen wir mit Zuversicht, weil wir alle Voraussetzungen haben ein erfolgreiches Projekt umzusetzen."

"Aprilias Sportgeschichte zeigt das", unterstreicht Albesiano. "Das Ziel in dieser Saison wird sein Daten und Wissen über MotoGP-Technologie zu sammeln, unsere Arbeitsgruppe zu Hause und an der Strecke zu stärken und gleichzeitig wird es uns erlauben den Prototypen zu designen und diesen 2016 auf die Strecke zu bringen. Der konstante Konkurrenzkampf mit unseren Rivalen wird uns erlauben, unsere Fortschritte zu beschleunigen, so wie bei den Wintertests."