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Paul Newman gestorben
Paul Newman verlor am gestrigen Freitag im Alter von 83 Jahren den Kampf gegen den Krebs - "Schauspielerei als Kunst, Rennsport aus Leidenschaft"
(Motorsport-Total.com) - US-Schauspieler und Rennstallbesitzer Paul Newman starb am gestrigen Freitag im Alter von 83 Jahren nach schwerer Krankheit in seinem Anwesen in Westport, im US-Bundesstaat Connecticut. Schon seit Mitte 2007 kursierten Gerüchte um eine Lungenkrebs-Erkrankung Newmans, die spätestens Anfang August 2008 offensichtlich wurde, als er eine Chemotherapie in einem New-Yorker-Krebszentrum abbrach.

© Ford
US-Legende Paul Newman starb am Freitag im Alter von 83 Jahren
Newman wurde am 26. Januar 1925 in Shaker Heights, einer Vorstadt von Cleveland im US-Bundesstaat Ohio geboren. Er hinterlässt fünf Töchter aus seinen beiden Ehen, sein Sohn Scott starb 1978 an einer Überdosis. Neben einem Oscar erhielt IndyCar-Rennstallbesitzer Newman im Laufe seiner Karriere nahezu alle Auszeichnungen im US-Filmgeschäft.#w1#
Newman drehte in seiner Schauspielerkarriere fast 60 Kino-Blockbuster, seinen Hollywood-Durchbruch schaffte der damals bereits 31-Jährige 1956 als Rocky Graciano im Box-Epos "Die Hölle ist in mir". Zwei Jahre später spielte Newman in "Die Katze auf dem heißen Blechdach" an der Seite von Elisabeth Taylor.
Es folgten - unter anderem - Klassiker wie "Butch Cassidy und Sundance Kid" (1969), in dem er genauso wie in "Der Clou" (1973) zusammen mit Robert Redford agierte. Zehnmal wurde Newman für einen Oscar nominiert, bevor er die höchste filmische US-Auszeichnung im Jahr 1987 als bester Hauptdarsteller für seine Rolle als "Fast Eddie Felson" im Billard-Klassiker "Die Farbe des Geldes" erhielt.
Rennsport als Leidenschaft

© IRL
Nigel Mansell fuhr 1993 in Indianapolis ein Auto von Paul Newman Zoom
Seine Liebe zum Rennsport entdeckte Newman im Jahr 1969 während der Dreharbeiten zu "Indianapolis - Wagnis auf Leben und Tod". Seinen ersten aktiven Rennstart erlebte er 1972, sieben Jahre später fuhr er zusammen mit Rolf Stommelen in Le Mans in einem Porsche 935 K3 auf Platz zwei. Bis in seine 70er Jahre hinein nahm Newman aktiv an Rennsportereignissen wie den 24 Stunden von Daytona teil.
1983 schließlich gründete Newman zusammen mit dem Lola-Importeur Carl Haas den CART-Rennstall von Newman-Haas-Racing, in dem er mit den Piloten Mario und Michael Andretti (1984, 1991), Nigel Mansell (1993), Cristiano da Matta (2002) und zuletzt viermal in Folge mit Sébastien Bourdais (2004 - 2007) den Titel holen konnte.
Anfang 2007 holte man mit Mike Lanigan einen dritten Teilhaber an Bord, der das nach Penske zweiterfolgreichste US-amerikanische Monoposto-Team in der Zukunft leiten soll. In der Saison 2008 bestritten Justin Wilson und Graham Rahal in seinen beiden Honda-Dallara die erste IndyCar-Saison im wiedervereinigten US-Formelsport. Newman erlebte dabei noch einmal zwei Siege - einmal durch Rahal in St. Petersburg und zuletzt durch Wilson Ende August in Detroit.
Newman hielt sich in der 15 Jahre andauernden Trennung der beiden US-Formelserien immer loyal zu der ChampCar-Seite um Kevin Kalkhoven und Gerald Forsythe. Nach der Wiedervereinigung war einer seiner letzten öffentlichen Aufrufe jedoch an alle seine Freunde und Bekannten, das Indy 500 des Jahres 2008 zu besuchen.
Alle Erlöse für wohltätige Zwecke

© ChampCar
Sébastien Bourdais gewann für Paul Newman vier ChampCar-Titel am Stück Zoom
1982 etablierte Newman auch die Lebensmittelkette "Newmans Own", die zunächst nur Salatsoßen herstellte und deren Erlöse - über 250 Millionen US-Dollar - allesamt in wohltätige Projekte wanderten. Daher rührt auch seine enge Verbindung zum Fast-Food-Konzern McDonalds, der im Gegenzug lange Jahre ein Newman-Haas-Auto sponsorte. Gleiches gilt für das 1988 gegründete "Hole in the Wall Camp", ein Sommercamp für jährlich über 13.000 krebskranke Kinder, das 2008 ebenfalls am Newman-Haas-Dallara von Graham Rahal zu sehen war.
Auch politisch bezog der Schauspieler eine deutliche Position: Er war ein aktiver Teilnehmer der Bürgerrechtsbewegung und befand sich während der Präsidentschaft von Richard Nixon (1969 - 1974) auf dessen berüchtigter "Feindesliste" auf Rang Nummer 19 - was er einmal als eine seiner "besten Auszeichnungen" pries.
Bezeichnend: Auch seine letzte filmische Aktivität hatte indirekt mit dem Motorsport zu tun, denn er verlieh seine Stimme im amerikanischen Original des preisgekrönten Animationsfilmes "Cars" dem Doc Hudson, in dessen deutscher Version auch die Stimme von Michael Schumacher auftauchte.
"Paul Newmans Kunst war die Schauspielerei, der Rennsport war seine Leidenschaft", heißt es im offiziellen Nachruf der Newmans-Own-Foundation. "Seine Liebe galt seiner Familie und seinen Freunden, und sein Herz und seine Seele waren voller Hingabe, um diese Welt zu einem besseren Platz für uns alle zu machen."

