Lausitzring: Defekter Dämpfer verhindert Attacke des drittplatzierten Mercedes

Der Landgraf-Mercedes komplettiert den AMG-Dreifachsieg auf dem Lausitzring - Maxi Buhk schon im Verwaltungsmodus - Defekter Dämpfer verhindert Schlussangriff

(Motorsport-Total.com) - Als Teil des AMG-Trios an der Spitze machten Raffaele Marciello und Maximilian Buhk den Dreifach-Erfolg für Mercedes-AMG beim Sonntagsrennen des ADAC GT Masters 2021 auf dem Lausitzring perfekt. Doch der Podiumsplatz für die "gelbe Mamba", den Landgraf-Mercedes #70, hing am seidenen Faden.

Titel-Bild zur News: Raffaele Marciello, Maximilian Buhk

Raffaele Marciello brachte den dritten Rang am Lausitzring nach Hause Zoom

"Ich bin in den ersten Runden meines Stints ziemlich gut gefahren", erklärte Marciello, der die zweite Rennhälfte bestritt, im Nachhinein. "Aber dann ist ein Dämpfer gebrochen und ich hatte einige Probleme mit dem Auto. Wir hatten also ziemliches Glück, ins Ziel zu kommen."

Der Defekt habe Marciello im Auto "sehr" beeinflusst. Das Fahrverhalten in den Kurven sei "schlimm" gewesen, meint der Italiener. "Ich denke, man sieht das auch, wenn man sich das Fahrzeug im Rennen ansieht. Das Auto ist viel herumgesprungen. Das war ein großer Faktor. Das hat die Balance beeinflusst. Man kann es auch nicht mehr kontrollieren."


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Die besten Szenen aus dem Sonntagsrennen des ADAC GT Masters auf dem Lausitzring

Daher blickt der Italiener auch mit gemischten Gefühlen auf das Rennen zurück. Einerseits war er froh, den dritten Platz sicher und ungefährdet ins Ziel zu bringen. Andererseits: "Schade um das Problem. Wir hätten sonst die zwei Jungs da vorne noch angreifen können."

Maxi Buhk nimmt lieber Punkte mit

Eine Attacke nach vorne wäre aber womöglich gar nicht im Sinne von Teamkollege Buhk gewesen. Das Mercedes-AMG-Duo lag vor dem Sonntags-Lauf, also zur Halbzeit der ADAC-GT-Masters-Saison 2021, auf der zweiten Position in der Gesamtwertung. Buhk schaltete daher schon ein kleines bisschen in den Verwaltungsmodus und vermeidet in seinen Aktionen das allerletzte Risiko.

"Jetzt ist im Prinzip die Zeit gekommen, in der man Punkte sammeln muss. Hätte ich vor dem Wochenende gewusst, dass wir hier Vierter und Dritter werden, hätte ich sofort unterschrieben und wäre gar nicht erst losgefahren. Deswegen: Es war ein gutes Wochenende und Punkte, Punkte, Punkte", argumentiert der Deutsche auf der Pressekonferenz nach dem Rennen.

Daher entschied er sich in seinem Stint auch gegen einen Angriff auf Maro Engel: "Du musst jetzt anfangen, ein wenig Risiko abzuwägen. Ich hätte es probieren können, einmal Ende Start-Ziel, einmal in Kurve 6 rein. Das wäre aber mit ein bisschen Lackaustausch gewesen. Speziell unter Markenkollegen lässt man sich da ein bisschen mehr Luft und ist nicht ganz so aggressiv."

Raffael Marciello hofft am Sachsenring auf maximale Punkte-Ausbeute

Dadurch konnte sich das Mercedes-AMG-Trio an der Spitze auch schon in der ersten Rennhälfte vom Rest des Feldes absetzen. Das sollte die Basis für den späteren Dreifach-Triumph werden. Den vernünftigen Ansatz von Buhk im Titelkampf will Marciello allerdings noch nicht so ganz mitgehen.

Angesprochen auf seine Herangehensweise an das nächste Rennwochenende auf dem Sachsenring kündigt der Italiener an: "Ich sehe jetzt noch nicht wirklich auf den Gesamtstand. Ich möchte einfach so viele Punkte wie möglich an den Wochenenden sammeln und dann werden wir sehen."

Auf der 3,6 Kilometer kurzen Strecke im Osten Deutschlands stehen in drei Wochen die Saisonrennen neun und zehn des ADAC GT Masters 2021 an. Das Landgraf-Mercedes-Duo Marciello/Buhk reist dort als Gesamtzweiter mit zwei Punkten Rückstand auf das Audi-Duo Mies/Feller an.

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