Vorschau Formel E in London: Doppeltes Finale im Park

Die Formel E biegt in London auf die Zielgerade ein und sucht ihren allerersten Meister: Im Londoner Battersea Park wartet ein doppeltes Programm auf alle

(Motorsport-Total.com) - Die Zeit vergeht wie im Fluge: Es ist noch gar nicht lange her, da war die Formel E ein Hirngespinst, an deren Realisierung nur die Wenigsten geglaubt haben, doch an diesem Wochenende steht bereits das Saisonfinale des Debütjahres der Elektrorennserie auf dem Programm. In zwei Läufen werden am Samstag und Sonntag im Battersea Park von London der erste Meister der Formel E sowie der Teamchampion gesucht.

Titel-Bild zur News: Formel E in London

Die Formel E begeht ihr großes Finale vor der Kulisse in London Zoom

Sechs Piloten haben rein rechnerisch noch die Chance auf die Krone, doch realistisch wird sich der Kampf zwischen Nelson Piquet jun. (China), Lucas di Grassi (Abt) und Sebastien Buemi (e.dams) zuspitzen. Eine Entscheidung wird auf dem provisorischen Kurs auf den Pfaden des Battersea Parks auf jeden Fall fallen, der unter der Saison noch eine Aufwertung erfahren hat, als man entschied, das Wochenende als Doppellauf abzuhalten.

Statt den Event an einem Tag stattfinden zu lassen, bekommen die Zuschauer nun an zwei Tagen die doppelte Action geboten. "Natürlich muss der Appetit beim Publikum vorhanden sein", erklärt Serienchef Alejandro Agag. Doch weil der Andrang auf die Veranstaltung in der britischen Hauptstadt so groß war, konnte man guten Gewissens eine Ausdehnung auf zwei Veranstaltungstage durchziehen. Dabei wird übrigens jeder Tag separat behandelt, inklusive zwei Trainings, dem Qualifying und dem Rennen.

Viele Schikanen und harte Kurven

Als Austragungsort fungiert dabei der Battersea Park im Süden Londons. Lange Zeit musste man um die Genehmigung des Rennens kämpfen, bis es grünes Licht für die Austragung im Stadtteil Wandsworth gab. Der Park umfasst 0,83 Quadratkilometer und wurde 1858 eröffnet. Normalerweise wird er für Ausstellungen, Messen oder als Ruhepol genutzt, doch am Wochenende findet dort das erste wichtige Formelsport-Event in London seit der Formel-2-Europameisterschaft 1972 statt.

London ePrix

Der Kurs im Battersea Park ist von vielen Schikanen unterbrochen Zoom

Auf insgesamt 2,922 Kilometern des Wegenetzes des Parks hat man eine provisorische Rennstrecke errichtet, die im Grunde einmal um den Park führt - beziehungsweise 29 mal im Rennen. Zwischen den Geraden und schnellen Kurven sind es vor allem fünf Schikanen, die das Bild des Kurses prägen, hinzu kommen noch einmal drei harte Ambremszonen. "Ich denke, die Zuschauer werden mit engem, schnellem Racing und viel Action und Überholmanövern versorgt werden", verspricht Lokalmatador Sam Bird.

Der Virgin-Pilot geht als heißestes Eisen der britischen Zuschauer in die Rennen und besitzt rechnerisch noch minimalste Außenseiterchancen auf den Titel. Doch unabhängig des Ausganges hegt er schon tierische Vorfreude auf sein Heimrennen: "Ich bin wirklich beeindruckt mit dem, was ich bisher gesehen hab. Die Strecke ist im schönen Battersea Park gleich an der Themse und mit einigen der berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Londoner Skyline im Hintergrund", schwärmt er.

Fünf Neue und der Titelkampf

Doch Augen für die Umgebung sollten die Piloten auf die Stunden außerhalb des Autos verschieben, denn im Wohnzimmer der Queen geht es für die 20 Fahrer der Formel E um alles - zumindest für einige: Nelson Piquet jun. (128 Punkte/China), Lucas di Grassi (111/Abt), Sebastien Buemi (105/e.dams), Nicolas Prost (82/e.dams), Jerome D'Ambrosio (77/Dragon) und Sam Bird (68/Virgin) haben vor dem Wochenende noch die mathematische Möglichkeit, zudem geht es auch bei den Teams um die Krone, wo e.dams mit 187 Zählern komfortabel vor Abt (143) und China (132) führt.


Formel E: Die Titeljagd des Lucas di Grassi

Bevor er als Titel-Aspirant in das Finale in London zieht musste der Abt-Pilot eine durchwachsene Saison erleben Weitere Formelsport-Videos

Nebenbei dürfen sich die Zuschauer auf gleich fünf neue Fahrer im Feld freuen: Allen voran hat Simona de Silvestro für Aufsehen gesorgt, die für Andretti die einzige Frau im Feld sein darf. Mit Oliver Turvey bekommen die Briten zudem einen zweiten Lokalhelden, der bei China Antonio Garcia ersetzt. Auch Sakon Yamamoto, der bei Aguri für den verhinderten Antonio Felix da Costa einspringt, sowie Fabio Leimer, der den kranken Jaime Alguersuari bei Virgin vertritt, werden am Wochenende ihr Debüt geben. Vor wenigen Minuten hat zudem das Trulli-Team den Schweizer Alex Fontana als Ersatz von Vitantonio Liuzzi bestätigt.

Zeitenmäßig müssen sich die Zuschauer aber auf keinen neuen Ablaufplan einstellen: 9:15 Uhr und 11:30 Uhr MESZ starten jeweils die beiden Trainingssessions am Samstag und Sonntag, bevor um 13 Uhr MESZ die Qualifikation beginnt. Die beiden Finalläufe gehen dann jeweils ab 17 Uhr MESZ über die Bühne. Der Bezahlsender Sky überträgt die Rennen live.