Formel 2 Baku: Leclerc widmet Pole verstorbenem Vater
Charles Leclerc fährt in Baku unter emotionalem Höchstdruck zur Pole-Position in der Formel 2, denn vor drei Tagen ist sein Vater Herve verstorben
(Motorsport-Total.com) - Auf den ersten Blick war im Qualifying der Formel 2 in Baku alles wie immer: Charles Leclerc (Prema) fährt die schnellste Zeit und steht auf der Pole-Position. So war es bisher bei allen Rennwochenenden der Saison 2017. Doch die heutige Pole-Position erfuhr sich der 19-jährige Monegasse unter besonders schwierigen Umständen, denn vor gerade einmal drei Tagen war sein Vater Herve im Alter von nur 54 Jahren verstorbenen. Ihm widmete Leclerc die Pole-Position.
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Charles Leclerc verlor in dieser Woche seinen Vater Herve Zoom
"Es war bis jetzt ein emotionales Wochenende. Ich hoffe, dass ich morgen ein gutes Resultat einfahren kann, damit er stolz auf mich sein kann", sagt Leclerc im Gespräch mit 'Autosport'. "Ich möchte ihm für alles danken, was er für mich getan hat. Dass ich heute in der Formel 2 bin, verdanke ich ihm", so der Prema-Pilot weiter.
Zur Erinnerung an seinen Vater ist an diesem Wochenende auf der Seitenplatte der Heckflügels seines Autos der Schriftzug "Ich liebe dich Papa" auf französisch angebracht.
Die Vorbereitung auf das Rennwochenende fiel dem Ferrari-Junior unter diesen Umständen alles andere als leicht. "Gestern Abend konnte ich nur sehr schwer einschlafen. Ich habe ständig an ihn denken müssen, habe mich gleichzeitig aber schlecht gefühlt, weil ich die Vorbereitung auf das Qualifying vernachlässigt habe", beschreibt der 19-Jährige seine emotionale Ausnahmesituation.
Auch über die soeben gewonnene Pole-Position konnte sich Leclerc angesichts der Umstände nicht richtig freuen. "Ich kann nicht behaupten, dass es sich gut anfühlt, denn nach all dem, was in den letzten Tagen passiert ist, bin ich einfach nicht gut drauf", sagt er. "Ich freue mich aber irgendwie, dass ich für ihn jetzt hier stehe. Ich bin mir sicher, er wird irgendwo lächeln."