• 15.09.2003 14:58

  • von Fabian Hust

Williams rechnet nicht fest mit weiteren Ferrari-Siegen

Bei BMW-Williams kann man sich vorstellen, dass der Sieg von Michael Schumacher in Monza eine "Ausnahme" bleiben wird

(Motorsport-Total.com) - Das BMW-Williams-Team sieht dem Rest der Saison zuversichtlich entgegen und ist immer noch optimistisch, am Ende zusammen mit Juan-Pablo Montoya den WM-Titel zu holen, obwohl Michael Schumacher das Rennen in Monza gewinnen konnte: "Wir suchen keine Ausreden für die Tatsache, dass wir heute geschlagen worden sind aber es war eine enge Sache", so Technikdirektor Patrick Head gegenüber der Nachrichtenagentur 'AFP'. "Ich glaube nicht, dass dies zwangsläufig ein Fingerzeig für das ist, was in Indy oder Suzuka passieren wird."

Titel-Bild zur News: Jean Todt, Sir Frank Williams

Das Duell Ferrari gegen Williams ist in vollem Gange...

Analysiert man die Fakten nüchtern, so können die Weiß-Blauen tatsächlich zuversichtlich sein, wenn sich das Entwicklungstempo von Ferrari und Bridgestone nicht plötzlich deutlich verbessert. Michael Schumacher konnte vor Monza bei fünf Rennen nicht gewinnen. Siege holte man in Imola, Spanien, Österreich, Kanada, Großbritannien und Italien ? alles Strecken, die schnell sind und wenig Abtrieb erfordern. Wenn es auf einer Strecke, die Ferrari auf dem Papier eindeutig am besten liegt, so eng zugeht, dann könnte Ferrari auf den verbleibenden Rennstrecken unterlegen sein.

"Dies hier ist eine Hochgeschwindigkeitsstrecke und das letzte Rennen, das sie gewannen war in Silverstone, aus diesem Grund hat es mich nicht überrascht, dass sie hier gewonnen haben", so Head. "Wir waren immer davon ausgegangen, dass sie hier konkurrenzfähig sind."

Auf Strecken, die nach viel Abtrieb verlangen wie Ungarn war Ferrari BMW-Williams und teilweise auch McLaren-Mercedes deutlich unterlegen. Wenn dieser Trend anhält, dann hat BMW-Williams die besten Karten im Titelendspurt, zumal es nun um ein paar wenige Zehntelsekunden geht, die den Titel entscheiden können.

"Sie haben uns hier geschlagen, aber solch einen Kurs gibt es nicht mehr", zeigt sich auch Juan-Pablo Montoya zuversichtlich. "Mit viel Abtrieb sollten wir erneut stark sein, McLaren und Renault sollten dies ebenso sein. Das kann den Unterschied ausmachen", spekuliert der Kolumbianer sogar auf Schützenhilfe durch die Konkurrenz. "Ich denke, dass ich hier so wenig wie möglich verloren habe. Ich konnte nicht gewinnen, konnte maximal Zweiter werden und das bin ich auch geworden."

Lob erhielt der Kolumbianer auch von seinem Team für sein Rennen, weil er einfach das Maximum herausholte und im Gegensatz zu Rennen wie in Melbourne, in Montreal oder in Budapest sich keinen Leichtsinnsfehler erlaubte.

"Juan hat alles richtig gemacht. Er hat gepusht, wenn er es konnte, er behielt einen kühlen Kopf, wenn er es musste und er traf zum Schluss die Entscheidung, sein Auto ins Ziel zu tragen", lobt Teamchef Frank Williams seinen Fahrer, der Schumacher nach Meinung des Briten aus eigener Kraft nicht hätte überholen können, da seine Höchstgeschwindigkeit niedriger war als jene des Ferrari-Piloten.