Tost: "Wären mit Vettel nicht viel weiter vorne"

Franz Tost im Interview: Wo Toro Rosso heute mit Sebastian Vettel stehen würde und welche Schwierigkeiten die Erweiterung des Teams mit sich bringt

(Motorsport-Total.com) - 2008 feierte Toro Rosso mit dem "Wunder von Monza" nicht nur einen sensationellen Sieg, sondern das Team landete auch auf Platz sechs der Konstrukteurs-WM und war im letzten Saisondrittel sogar das fünftbeste Team - noch vor Toyota, dem "großen Bruder" Red Bull, Williams und Honda. Doch schon 2009 folgte der Absturz auf den zehnten und letzten Platz bei den Konstrukteuren.

Titel-Bild zur News: Franz Tost

Franz Tost ist derzeit nicht nur Teamchef, sondern auch Leiter der Umstrukturierung

Seit dem "Wunder von Monza" haben nicht nur Sebastian Vettel und Gerhard Berger das ehemalige Minardi-Team verlassen, sondern vor allem wurde dem Plan ein Riegel vorgeschoben, dass Red Bull alle vier Autos von Red Bull Racing und der Scuderia Toro Rosso von einer gemeinsamen Basis in Milton Keynes aus entwickelt. Also musste Toro Rosso von einem Kunden- in ein eigenständiges Team umfunktioniert werden - ein Prozess, der voraussichtlich erst 2014 komplett abgeschlossen sein wird.

Teamchef Franz Tost spricht im Interview mit 'Motorsport-Total.com' über die schwierige Umstellungsphase, aber auch über die Auswahl der Red-Bull- und Toro-Rosso-Fahrer und vor allem darüber, wo sein Rennstall heute mit Vettel anstatt mit Sebastien Buemi und Jaime Alguersuari stehen würde. Während des Interviews in Tosts Motorhome-Büro immer mit am Tisch: eine Dose Red Bull...

2008/09: Vom Siegertreppchen auf den letzten Platz

Frage: "Franz, das letzte Mal sind wir im Jahr 2008 so wie heute in deinem Büro zusammengesessen, knapp vor dem ersten Sieg mit Sebastian Vettel. Seither hat sich viel verändert, unter anderem wurde die technische Kooperation mit Red Bull Technology wegen des Reglements beendet. Wenn man nach Punkten und Ergebnissen geht, ist Toro Rosso seither gen Nirgendwo abgestürzt. Gibt es außer dem Ende der Kooperation mit Red Bull Technology noch andere Faktoren, die du dafür verantwortlich machst?"
Franz Tost: "Zunächst einmal finde ich nicht, dass das Team ins Nirgendwo abgestürzt ist. Dem stimme ich absolut nicht zu."

"Wir hatten 2008 sicher eine super Saison mit dem Sieg von Sebastian in Monza. Durch die Reglementänderung mussten wir ein komplett neues Auto bauen und die Infrastruktur umkrempeln. Das heißt, wir haben Ende 2009 eigentlich bei null angefangen, denn es war ja nie geplant, dass in Faenza ein eigenes Auto gebaut wird. Vielmehr war immer geplant, dass beide Teams von Milton Keynes aus mit Zeichnungen und Teilen beliefert werden. So war der ursprüngliche Plan aufgesetzt."

"So eine Infrastruktur baut man nicht von heute auf morgen auf." Franz Tost

"Dann hat es eben diese Reglementänderung gegeben - und urplötzlich mussten wir in Faenza eine Infrastruktur aufbauen, um ein Auto bauen zu können. So eine Infrastruktur baut man nicht von heute auf morgen auf. Da spreche ich jetzt nicht nur von Gebäuden, weil die Leute Arbeitsplätze und Maschinen brauchen - das ist noch das Einfachste. Nein, du musst ja auch ein Team aufbauen, du musst ja auch Leute finden."

"Als ich Ende 2005 zu damals Minardi gekommen bin, als Red Bull und Mateschitz das Team gekauft haben, waren gerade mal 85 Mitarbeiter dort. Im Laufe der Zeit haben wir diese Mitarbeiteranzahl gesteigert. Als Sebastian für uns das Rennen gewonnen hat, hatten wir so um die 130, 140 Leute. Das war auch optimal, denn das war das Rennteam und zusätzlich haben wir noch einige Arbeiten in Faenza verrichtet, auch was das Design betrifft. Wir haben damals Hydraulikteile designt, auch für Red Bull. Das hat gut funktioniert."

Aufbau von komplett neuen Abteilungen

"Dann hat es plötzlich geheißen: 'Ihr müsst jetzt ein komplett neues Auto bauen!' Das hat bedeutet, wir mussten eine Aerodynamikabteilung aufbauen, das heißt eine eigene CFD-Abteilung. Dann haben wir uns einen Windkanal zugelegt. Natürlich mussten wir auch die entsprechenden neuen Mitarbeiter finden, a) für den Windkanal, b) für die CFD-Abteilung. Das haben wir alles im Laufe der Zeit geschafft und in der Zwischenzeit sind wir so um die zehn Leute in der CFD-Abteilung und 35 bis 37 Leute im Windkanal in Bicester."

"Und dann mussten wir natürlich auch eine Produktion aufbauen. Das heißt, wir haben die Verbundstoffabteilung vergrößert, die mechanische Bearbeitung ausgebaut, haben neue Geräte für die Produktion von Modellen gekauft, vor allem Monocoque, Seitenkästen, Motorabdeckung, Flügel vorne, Flügel hinten - damit man das alles einmal im Haus machen kann. Wenn man diese ganzen Arbeiten betrachtet und wenn wir uns vergleichen, wo wir stehen, dann sehe ich, dass sich Toro Rosso auf einem guten Weg befindet, weil wir gegen Teams wie Force India kämpfen, die eine bestehende Infrastruktur haben. Das Team besteht ja schon seit 20 Jahren oder noch mehr."

"Ich sehe uns auf einem guten Weg." Franz Tost

"Wir kämpfen gegen Sauber, die eine der besten Infrastrukturen überhaupt haben, denn das war vorher das BMW-Werksteam mit einem super Windkanal und allen anderen Einrichtungen, die man braucht, um erfolgreich Formel 1 zu machen. Ganz zu schweigen von Williams, einem Team, das schon zig Weltmeisterschaften gewonnen hat. Sie stehen sicher sehr gut da, was die ganze Infrastruktur betrifft, aber momentan stehen sie sogar hinter uns. Von daher sehe ich uns auf einem guten Weg."

"Und dann dürfen wir nicht vergessen, dass Toro Rosso mit Nachwuchspiloten arbeitet. Das heißt, zu uns kommen Fahrer, die keine Erfahrung haben. Wenn man unter die ersten Zehn kommt oder Punkte sammelt, wie es uns dieses Jahr in sieben von elf Rennen gelungen ist, und schaut, welche Fahrer im Starterfeld drin sind, mit welcher Erfahrung, dann glaube ich, dass sowohl das Team als auch die Fahrer einen halbwegs brauchbaren Job machen."

Übersiedelung als entscheidende Hürde

Frage: "Wie schwierig war es denn, Mitarbeiter zu finden, die vom Cluster in Silverstone nach Faenza umzuziehen bereit sind? Oder seid ihr an die Universitäten gegangen und habt euch dort junge Ingenieure gesucht?"
Tost: "Sowohl als auch. Wir haben junge Leute von den Unis geholt, aber es nützt ja nichts - du brauchst auch erfahrene Leute. Also hat man auch Leute aus England geholt."

"Es ist in der Tat ein sehr komplexes Thema, denn die erfahrenen Leute haben zumeist Familien mit schulpflichtigen Kindern. Wenn man ihnen dann sagt, sie sollen nach Faenza kommen, kommt gleich einmal die Frage, welche Schule es dort gibt. Es gibt Möglichkeiten in Bologna, aber wenn natürlich jemand aus Oxford und Umgebung kommt, dann ist Italien sicherlich nicht gerade die beste Möglichkeit, um ein Kind in die Schule zu schicken."

¿pbvin|512|3981||0|1pb¿"Das sind schon zusätzliche Themen, die bearbeitet werden müssen und die Gott sei Dank bis dato halbwegs erfolgreich gelöst wurden, aber die auch vor allem in naher Zukunft wieder aufkommen werden, weil wir uns weiter verstärken wollen. Wir müssen immer besser werden. Dafür brauchst du entsprechende Mitarbeiter mit Formel-1-Erfahrung. Deshalb ist das ein immer wieder akutes Thema, das nicht abgeschlossen ist."

Frage: "Von welchem Personalstand reden wir jetzt inzwischen?"
Tost: "Das kommt darauf an. Prinzipiell haben wir eine Basis von circa 280 Leuten. In den Peak-Zeiten geht es natürlich schon rauf auf 300, 310. Mit Peak-Zeit meine ich, wenn die Produktion den Höhepunkt hat, also im November, Dezember und Januar - bis Mitte/Ende Februar hinein. Da sind wir 300, 310 Mitarbeiter."

Ausbau wird noch drei Jahre dauern

Frage: "Stellt ihr selbst temporär Leute für diese Phasen an oder wird da mit externen Zulieferern gearbeitet?"
Tost: "Sowohl als auch. Wir stellen externe Leute an..."

Frage: "... die aber dann auf der Toro-Rosso-Gehaltsliste stehen?"
Tost: "Die auf unserer Gehaltliste stehen. Wir arbeiten aber auch gleichzeitig mit Lieferanten zusammen."

Sebastien Buemi

Der Schweizer Sebastien Buemi ist derzeit die Speerspitze bei Toro Rosso Zoom

Frage: "Ist der Zukauf und Ausbau von Gebäuden in Faenza inzwischen abgeschlossen?"
Tost: "Wir haben letztes Jahr ein Grundstück mit zwei bestehenden Hallen gekauft. Dieses Grundstück ist circa 10.000 Quadratmeter groß. Wir beginnen im Oktober mit dem Umbau der ersten Halle. Da kommt die Verbundstoffabteilung rein. Es ist ein Dreistufenplan: erstens Verbundstoff, dann der Maschinenshop für die mechanische Bearbeitung und dann noch ein Bürokomplex. Das dauert 2012, 2013 und 2014."

Frage: "Macht das alles einen Unterschied für das Ressourcen-Restriktions-Abkommen (RRA; Anm. d. Red.)? Denn wenn ihr mehr intern produziert, dürft ihr ja ab einer gewissen Grenze weniger extern zukaufen..."
Tost: "Stimmt, aber Toro Rosso ist von den RRA-Limitationen so weit entfernt, dass wir uns da momentan keine Gedanken machen müssen. Andere Teams arbeiten permanent mit 500, 600 Mitarbeitern - da sind wir mit unseren 280 bis 300 so weit entfernt, dass wir uns gegenwärtig überhaupt keine Gedanken machen müssen, was das RRA betrifft."

Frage: "Kommen wir zurück zum Ausgangspunkt, also 2008 und heute. Sebastian Vettel ist inzwischen Weltmeister. Ich weiß, die Frage ist hypothetisch, aber kannst du dir vorstellen, wo Toro Rosso heute mit ihm stehen würde?"
Tost: "Toro Rosso würde mit einem Sebastian Vettel in der Konstrukteurs-WM vielleicht zwei, drei Positionen besser dastehen, aber wir würden nicht vorne mitfahren."

Für Vettel nicht mehr gut genug

"Bei uns sind ganz einfach das Know-how und die Infrastruktur nicht vorhanden, um einen Topfahrer wie Sebastian Vettel optimal zu bedienen. Ich will damit nicht sagen, dass unsere Fahrer schlecht sind, sondern ich will damit nur sagen, dass es denen natürlich noch an Erfahrung fehlt - das sind unsere Nachwuchsfahrer. Warum vielleicht etwas besser? Weil natürlich ein Vettel mit seiner Erfahrung die Abstimmungsarbeit da und dort weiter nach vorne bringen würde. Aber wir würden nicht vorne mitfahren."

Gerhard Berger und Sebastian Vettel

Selbst Sebastian Vettel würde auf Toro Rosso wohl keine Rennen gewinnen Zoom

"Ich habe auch damals gesagt, dass Sebastian Vettel Toro Rosso eigentlich verlassen muss. Ich habe ja auch mal im Fahrermanagement gearbeitet und weiß, was es bedeutet, die Verantwortung für einen Fahrer zu übernehmen. Ich habe gesagt: 'Er muss jetzt in ein Topteam rein, weil er die Reife hat, Rennen zu gewinnen.' Dass alles so gut klappen würde, hat man damals aber natürlich noch nicht gewusst."

Frage: "Mit Fahrermanagement sprichst du an, als du bei Weber Management Ralf Schumacher betreut hast, richtig?"
Tost: "Ja. Als ich bei Weber gearbeitet habe, war ich auch im Fahrermanagement tätig. Deshalb, wie gesagt: Wir wären mit einem Vettel nicht viel weiter vorne."

Frage: "Toro Rosso ist vom Konzept her ein Red-Bull-Juniorteam, eure Fahrer sollen im Idealfall irgendwann bei Red Bull Racing landen. Jaime Alguersuari ist ziemlich genau zwei Jahre da, Sebastien Buemi fährt seine dritte Saison. Wie lange werden die beiden Junioren noch im Juniorteam sitzen?"
Tost: "Das kommt drauf an, wie sie sich weiterentwickeln. Es ist immer entscheidend, wie sich ein Fahrer entwickelt."

Zufrieden mit Buemi und Alguersuari?

"Bis dato machen sie eigentlich recht gute Fortschritte. Was das nächste Jahr betrifft, wird man sich irgendwann im Oktober zusammensetzen und sich darüber unterhalten, wie die Zukunft aussieht - ob Red Bull einen Fahrer braucht oder nicht, ob sie generell für Red Bull in Frage kommen. Das wird dann gemeinsam mit Red Bull entschieden."

Frage: "Du hast dich sehr offen dazu bekannt, dass Daniel Ricciardo 2012 Formel 1 fahren soll, im Idealfall bei Toro Rosso. Dann wäre der Status quo: Aus drei mach zwei..."
Tost: "Ja. Wie gesagt: Wir werden sehen, wie es Ricciardo bei den nächsten Rennen geht. Er hat am Nürburgring erstmals gute Figur abgegeben und war gleich schnell wie Tonio. Jetzt schauen wir, wie es ihm im Rest der Saison geht. Dann wird man natürlich unsere Fahrer genau nach ihrer Wettbewerbsfähigkeit und nach ihren Steigerungsmöglichkeiten beurteilen und dann werden wir sehen, welche Entscheidung getroffen wird."


Fotos: Toro Rosso, Großer Preis von Ungarn, Sonntag


Frage: "Wie knapp war Jaime Alguersuari davor, dass er statt Daniel Ricciardo zu HRT geht?"
Tost: "Das war eigentlich so nicht direkt ein Thema. Jaime hat ja auch seine Leistungen gebracht. So ein Team während der Saison auseinanderzureißen, bringt wahrscheinlich nicht den gewünschten Erfolg. Deshalb ist das eigentlich so optimal."

Frage: "Der Darstellung, dass er erst mit seinen Ergebnissen in Montreal und Valencia seinen Kopf aus der Schlinge gezogen hat, würdest du also widersprechen?"
Tost: "Es war eigentlich nicht direkt so geplant, sondern... Eines ist klar: Der Fahrer muss seine Performance bringen. Bei Jaime ist es am Beginn der Saison nicht so gut gelaufen, wie wir uns das vielleicht gewünscht haben, aber er hat zwischendurch immer wieder gezeigt, dass er zu guten Leistungen fähig ist. Jetzt werden wir schauen, wie es in der zweiten Saisonhälfte geht. Dann wird man sich bei Red Bull entscheiden, was mit den Fahrern geschieht, wie ich vorher schon gesagt habe."

Derzeit keine Formel-1-reifen Red-Bull-Junioren

Frage: "Und das ist im Endeffekt alles von Mark Webber abhängig, nicht wahr?"
Tost: "Das ist von Webber abhängig, aber auch davon, wie gut sie sich in der zweiten Saisonhälfte schlagen werden."

Frage: "Am Jahresende gibt es wieder den Young-Driver-Test in Abu Dhabi, den im Vorjahr Daniel Ricciardo und Jean-Eric Vergne für die beiden Red-Bull-Teams bestritten haben. Gibt es schon Überlegungen, wem man dieses Jahr diese Chance einräumen wird?"
Tost: "Das werden wir jetzt noch sehen, ob Jean-Eric Vergne wieder bei uns testet oder ob es irgendein anderer Fahrer sein wird. Wir haben das intern noch nicht diskutiert."

"Die sind schon noch weit davon entfernt, Formel 1 fahren zu können, aber sie sind sehr talentiert." Franz Tost

Frage: "Zeichnet sich auch im in den vergangenen Jahren stark verkleinerten Red-Bull-Juniorteam niemand ab, der sozusagen als Nächster dran wäre?"
Tost: "Doch, die sind aber noch unerfahren. Ein Sainz fährt jetzt Formel Renault 2.0, Williamson fährt GP3. Die sind schon noch weit davon entfernt, Formel 1 fahren zu können, aber sie sind sehr talentiert."

Frage: "Und Jean-Eric Vergne?"
Tost: "Vergne ist auf alle Fälle ein Kandidat, auf alle Fälle."

Frage: "Auch schon für nächstes Jahr?"
Tost: "Unter Umständen auch für nächstes Jahr, ja."

Berger-Rücktritt kein Grund für Absturz

Frage: "Als die Kundenauto-Regelung unterbunden wurde und Gerhard Berger ausgestiegen ist, hat Dietrich Mateschitz gesagt, dass Toro Rosso zum Verkauf steht. Da hat man aber seit langem nichts mehr gehört. Was ist denn aktueller Stand der Dinge?"
Tost: "Komischerweise gibt es um Toro Rosso immer wieder Gerüchte. Alle sind interessiert, Toro Rosso zu kaufen, was auf der einen Seite gut ist, weil das Interesse vorhanden ist. Auf der anderen Seite weiß ich, dass Dietrich Mateschitz und Red Bull zu Toro Rosso stehen und Toro Rosso nicht verkaufen wollen. Etwas anderes kann ich dazu nicht sagen. Ich kann nur sagen, dass Toro Rosso nach wie vor im Besitz von Red Bull ist."

Frage: "Du hast vorhin ausführlich erklärt, warum klar war, dass sich die Ergebnisse der Saison 2008 nicht wiederholen würden. Hat Gerhard Berger so gesehen alles richtig gemacht, als er Ende 2008 seine 50 Prozent verkauft hat? Denn lass es uns auf die öffentliche Wahrnehmung beschränken, für die es so aussieht: Berger weg, Erfolg weg..."
Tost: "Ich kann da jetzt keinen Zusammenhang erkennen. Gerhard ist aus ganz anderen Gründen aus Toro Rosso ausgeschieden. Es ist hypothetisch, ob man sonst besser abgeschnitten hätte oder nicht - ich weiß es nicht. Ich kann uns eigentlich kein gravierendes Fehlverhalten ankreiden, aber ich weiß es nicht. Das ist hypothetisch, keine Ahnung."

"Ich bin mit Gerhard ab und zu telefonisch in Kontakt." Franz Tost

Frage: "Gerhard Berger war schon vor seinem Einstieg als Anteilseigner immer einer, den Dietrich Mateschitz um Rat fragen konnte. Ist das immer noch so, vielleicht auch von dir?"
Tost: "Ich bin mit Gerhard ab und zu telefonisch in Kontakt und dann reden wir miteinander. Um jetzt direkt einen Rat zu holen, muss jemand alle Informationen haben, was das Team betrifft, damit er eine entsprechende Meinung abgeben kann."

Frage: "Zum Beispiel bei Fahrerentscheidungen ist er also niemand, mit dem man sich unterhält, und sei es nur ganz informell?"
Tost: "Die Fahrerentscheidungen, was die Nachwuchsfahrer bei Red Bull betrifft, trifft Helmut Marko - er bringt die Fahrer rein. Gewisse Fahrer kommen dann zu Toro Rosso. Das ist es, da gibt es nicht viel zu diskutieren."

Frage: "Gibt es irgendetwas, was dir am Herzen liegt, was du loswerden möchtest?"
Tost: "Dass wir hoffentlich bald wieder gewinnen!"