• 25.10.2013 14:23

  • von Christian Schrader

Toro Rosso: Suche nach Zeit, dennoch Hoffnung auf Q3

Bei der Mannschaft aus Faenza befindet man sich im Leistungs-Zweispalt - Chefingenieur Mekies möchte "Spitze des Mittelfelds" sein

(Motorsport-Total.com) - Bei den ersten Freien Trainingssitzungen zum Großen Preis von Indien ist man bei Toro Rosso im Zwiespalt. Die Performance von Daniel Ricciardo (13./Elfter) gibt Anlass zur Hoffnung, ein Ausritt zwang ihn jedoch im zweiten Freien Training früh zur Aufgabe. Teamkollege Jean-Eric Vergne war am Vormittag Elfter, verlor aber am Nachmittag viel Zeit auf eine Runde gesehen und schloss das letzte Freitagstraining als 18. ab. Auf die Jungs aus Faenza wartet somit am Abend noch viel Arbeit.

Titel-Bild zur News: Jean-Eric Vergne

Jean-Eric Vergne hadert mit seiner Pace im zweiten Freien Training von Indien Zoom

"Dieser Morgen ist okay gelaufen, auch wenn uns ein bisschen Speed gefehlt hat", resümiert Ricciardo. "Wir haben aber über die 90 Minuten Fortschritte gemacht. Das ermöglichte es uns, am Nachmittag näher an die Top 10 zu kommen, aber es gibt noch einige Arbeit zu tun. Die Reifen werden hier sehr beansprucht und es scheint so, dass jeder an ein bisschen Graining leidet", weiß der Australier.

"Meine zweite Session endete unglücklicherweise ein bisschen früh, da ich in der Schikane von der Strecke abkam", hadert Ricciardo. "Da ich über den Randstein gefahren bin, habe ich das Auto beschädigt und musste aufhören. Das bedeutet, dass keinen Longrun-Test absolvieren konnte. Ich hoffe aber, dass wir für morgen Zeit finden können", sagt er und formuliert seine Ziele für die morgige Qualifikation (Formel 1 im Live-Ticker): "Ich merke, dass das Potential für mich da ist, im morgen in das Q3 zu kommen."

Vergne glaubt an spannendes Rennen

Für Teamkollege Vergne war es "ein zwiespältiger Freitag, ziemlich gut am Morgen, schlecht am Nachmittag", fasst er seinen Tag kurz und bündig zusammen. "In der ersten Session hatte ich das richtige Gefühl für das Auto und meine Zeiten waren gut. Am Nachmittag habe ich aber eine Sekunde pro Runde verloren. Die Gründe dafür haben wir bis jetzt nicht wirklich verstanden. Dieser Situation auf den Grund zu gehen, ist unsere erste Priorität an diesem Abend."

"Die Reifen-Situation sieht interessant aus", so Vergne. "Wie ich das sehen konnte, hatten viele Reifen-Graining. Ich hatte es auch", berichtet der Franzose. "Das bedeutet auf jeden Fall, dass wir hier ein anderes und vielleicht spannenderes Rennen als vergangenes Jahr sehen können", macht er den Zuschauern Hoffnung.

"Es war ein schwierigerer Freitag als gewöhnlich", gibt Chefingenieur Laurent Mekies zu Protokoll. "Die Autos haben im ersten Freien Training gut funktioniert und wir waren ziemlich happy mit dem, was wir erreicht haben, da wir das Auto verbessert haben, insbesondere in Daniels Fall. Deshalb ist er schlussendlich an der Spitze des Mittelfelds, was ein sehr guter Anfang ist. Aber nach seinem Ausrutscher in seiner ersten Runde im zweiten Freien Training konnte er keine Longruns fahren, da wir Schäden am Auto vermutet und beschlossen haben, den Tag an dieser Stelle zu beenden. Bis dahin sah es aber, rein auf die Pace bezogen, angemessen aus."

Verlust von Balance und Pace

"Bei Jev (Vergne; Anm. d. Red.) sind ein paar Fragezeichen", so Mekies weiter. "Am Morgen sah es nach einer guten Form aus, danach haben wir aber im zweiten Freien Training Balance und Pace verloren. Die Priorität ist jetzt, herauszufinden warum, sodass beide Autos an der Spitze des Mittelfelds sein können."

"Dieser Kurs ist sehr anspruchsvoll für die Reifen und die Reifenwahl ist eine aggressive. Vergangenes Jahr hat aber jeder gesagt, das Einstopp-Rennen, das wir hatten, sei langweilig gewesen, sodass die Wahl für dieses Jahr ein Teil der Show ist. Ich bin sicher, dass es dadurch ein interessantes Rennen am Sonntag werden wird. In jedem Fall sind die Reifen für alle gleich", so Mekies abschließend.