Todt: "Bin voller Bewunderung für Mateschitz"

FIA-Präsident Jean Todt mag den "Enthusiasmus, die Energie und die Zielstrebigkeit" des Red-Bull-Chefs - Die Kombination aus Team und Vettel habe den Titel verdient

(Motorsport-Total.com) - Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz hat seine eigene Art, sowohl wie er sein Unternehmen aufgebaut hat und führt als auch was Formel-1-Team betrifft. In seinem Energy-Drink-Konzern sorgt er sich um jeden Mitarbeiter, in unzähligen Sportarten fördert er junge Talente. In der Formel 1 geht Mateschitz ebenfalls eigene Wege und steht dazu.

Titel-Bild zur News: Jean Todt

Jean Todt bewundert die Leistungen von Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz

So gab er 2010 auch im Endspurt des Titelkampfs beiden Piloten freie Fahrt - ein anderes Team hätte beim Finale wohl Sebastian Vettel in die Dienste des in der Tabelle vor ihm liegenden Mark Webber gestellt. Nicht so bei Red Bull, denn so etwas würde der hauseigenen Philosophie widersprechen. Und der Erfolg gibt Mateschitz recht, im Geschäft und in der Formel 1.

Dabei hält er sich selbst immer im Hintergrund, ist kein Mann der großen Auftritte. Er meidet das Rampenlicht und gibt, mit wenigen Ausnahmen, keine Interviews. Stattdessen konzentriert er sich darauf, seine Ziele zu erreichen. Und was er erreicht hat, sorgt bei vielen für Bewunderung.

Da ist FIA-Präsident Jean Todt keine Ausnahme. "Ich bin voller Bewunderung für Dietrich Mateschitz. Er ist ein großer Sportfan, vor allem was den Motorsport angeht - das ist fantastisch für den Sport", sagt Todt über den österreichischen Selfmade-Milliardär, der eines Tages die damals vollkommen innovative Idee hatte, einen Energydrink auf den Markt zu bringen. Und der das Wagnis einging, sich zunächst ein, und dann mit Toro Rosso noch ein zweites Formel-1-Team zu kaufen. Wie sein Unternehmen hat er auch seine Mannschaft in der Königsklasse ganz nach vorn geführt. Der Gewinn des Fahrer- und Konstrukteurstitels 2010 ist der vorläufige Höhepunkt.

"Als er damals begann, hätten ihm nicht viele diesen Erfolg zugetraut. Das beweist, dass man mit Enthusiasmus, Energie und Zielstrebigkeit sehr stark sein kann. Das ist eine Erfolgsgeschichte - mit etwas asiatischem Blut, aus Thailand. Das ist eine gute Kombination", sagt Todt lachend. Das Rezept für den Energydrink hatte Mateschitz damals aus Thailand mitgebracht.

Dass Red Bull und Vettel in der vergangenen Saison die Titel holen konnten, ist für Todt kein Zufall. "Sebastian Vettel hatte ein sehr gutes Auto - jeder weiß, dass es im Motorsport nicht wie im Tennis läuft, wo es nur um Fitness, Talent und Fokus geht. Im Motorsport brauchst du auch ein gutes Auto und ein gutes Team hinter dir. Die Kombination hat gepasst und er hat den Erfolg verdient", erklärt der FIA-Präsident.

Ob Red Bull auch 2011 das Maß aller Dinge sein wird, kann Todt jetzt aber noch nicht beurteilen: "Jetzt stehen wir vor der längsten Saison in der Geschichte der Formel 1 - mit 20 Rennen und der Einführung des Grand Prix von Indien, es gibt neue Regeln, eine neue Reifenfirma. Ich bin sicher, dass es sehr herausfordernd, sehr offen, sehr interessant wird. Ich habe keinen Favoriten - der Beste wird gewinnen."