Ein krönender Abschluss der Karriere ist nicht vielen vergönnt: Diese Fahrer standen in ihrem letzten Rennen auf dem Podest, nicht immer sind die Gründe dafür positiv
Im letzten Formel-1-Rennen seiner Karriere auf dem Podium zu stehen, klingt im ersten Moment nach einem passenden Ende. Bei den meisten Fahrern ist es auch so, in der Fotostrecke gibt es aber auch tragische Beispiele, warum im Anschluss kein Rennen mehr folgen sollte. Hier sind die Fahrer, deren letztes Rennen auf dem Podium endete.
Keine Tragödie ist es auf jeden Fall bei Nico Rosberg. Der Deutsche dürfte sich noch nie so über einen zweiten Platz gefreut haben wie in Abu Dhabi 2016. Zwar versucht Lewis Hamilton alles, um ihn einzubremsen, doch Rosberg fährt das Podium heim, wird Weltmeister und tritt anschließend überraschend zurück.
Dass Mark Webber seine Karriere beenden würde, das steht schon vor dem Rennen in Brasilien 2013 fest. Der Australier beendet die Saison mit drei Podestplätzen in Folge, holt in der Saison aber keinen einzigen Sieg und steht im Schatten von Teamkollege Sebastian Vettel, der in Sao Paulo vor ihm zum neunten Mal in Folge gewinnt.
Versöhnung der alten Rivalen: In Alain Prosts letztem Rennen in Adelaide 1993 lädt Ayrton Senna den Franzosen trotz Platz zwei nach ganz oben ein. Es ist das letzte gemeinsame Podium: Prost hört mit seinem vierten WM-Titel auf und macht bei Williams den Weg für Senna frei, der wenig später bei einem Unfall verstirbt.
An der Seite von Senna hat Michael Andretti 1993 bei McLaren einen schweren Stand. Der Amerikaner, der Jahre später mit einem eigenen Team versucht Fuß zu fassen, trennt sich nach Monza vom Rennstall und geht in die USA zurück. Mit Platz drei holt er bei seinem letzten Auftritt aber noch einmal seinen einzigen Podestplatz.
Dass ihn wenig später ein Schicksalsschlag ereignen würde, weiß Alessandro Nannini bei seinem dritten Platz in Spanien 1990 noch nicht. Doch in der Woche darauf verunglückt der Italiener bei einem Helikopterabsturz. Er überlebt zwar, zieht sich aber schwerste Verletzungen am rechten Unterarm zu, die seine Formel-1-Karriere beenden.
Auch Didier Peroni ereilt ein Schicksalsschlag nach seinem dritten Platz in Le Castellet 1982. Zwar holt er die Pole beim nächsten Rennen in Deutschland, zieht sich in der Session bei einem Unfall aber auch schwere Beinverletzungen zu und tritt nie wieder in der Formel 1 an. Den Titel verpasst er in dem Jahr um nur fünf Punkte.
Pironi spielt auch beim nächsten Fahrer eine Rolle: Trotz Platz zwei in Imola 1982 ist Gilles Villeneuve stinksauer, weil Pironi die Ferrari-Teamorder missachtet und ihm den Sieg gestohlen haben soll. Die Rivalität wird ihm zum Verhängnis. Bei der nächsten Quali in Zolder verunglückt der Kanadier beim Versuch, Pironis Zeit zu unterbieten.
Der Schweizer Jo Siffert schließt die Formel-1-Saison 1981 mit einem zweiten Platz für BRM in Watkins Glen ab. Nur wenige Tage später stirbt er bei einem nicht zur WM zählenden Rennen in Brands Hatch. Sein Auto fängt bei einem Unfall Feuer und der 35-Jährige zieht sich eine tödliche Rauchgasvergiftung zu.
Er ist der einzige Fahrer, der sein letztes F1-Rennen gewinnt: Lotus-Pilot Jim Clark feiert 1968 in Kyalami einen Saisonauftakt nach Maß. In der Pause bis zum zweiten Saisonlauf nimmt er an einem Formel-2-Rennen in Hockenheim teil, rast aus ungeklärter Ursache gegen einen Baum und stirbt noch am Unfallort.
Tony Brooks gehört zu den Glücklichen, die ihre Karriere freiwillig beenden. Der Vizeweltmeister von 1959 hört zwei Jahre später auf und verabschiedet sich mit einem dritten Platz in Watkins Glen 1961 von der Formel-1-Bühne. Es ist sein erster Podestplatz in zwei Jahren. Brooks stirbt 2022 als bis dahin letzter lebender Gewinner der 50er.
Auch Mike Hawthorn geht aus freien Stücken - und das auf dem Höhepunkt. Ein von Phil Hill geschenkter zweiter Platz in Marokko reicht, um mit einem Punkt Vorsprung auf Stirling Moss Weltmeister zu werden. Der Brite erklärt daraufhin seinen Rücktritt, stirbt aber nur drei Monate später bei einem Verkehrsunfall.
Paul Frere fährt nur Teilzeit in der Formel 1, weil er seiner Familie den Vorzug gibt. Der Start 1956 beim Heimrennen in Belgien ist sein einziger in dem Jahr, er wird Zweiter. Ansonsten fährt er eher Langstrecken-Rennen und beendet 1960 seine aktive Karriere, um sich weiter als Journalist und Buchautor zu betätigen.
Der erste F1-Weltmeister der Geschichte, Giuseppe Farina, tritt mitten in der Saison 1955 nach Platz drei in Belgien zurück - zu groß sind die Schmerzen nach einem Unfall und die Bedenken nach dem Tod von Alberto Ascari. Zwar probiert er es in Monza noch einmal, tritt dort nach einem Trainingsunfall aber nicht mehr an.
Der Argentinier Onofre Marimon ist der erste Fahrer, der im Rahmen eines regulären F1-Grand-Prix (ohne Indy) verstirbt. Er verliert im Training auf dem Nürburgring die Kontrolle über seinen Maserati und überschlägt sich mehrfach. Zuvor wird er beim Rennen in Silverstone Dritter.
Wenn wir gesagt haben, dass Clark als einziger sein letztes Rennen gewonnen hat, war das falsch: Auch Luigi Fagioli siegt 1951 in Reims, allerdings muss er zuvor sein Auto an Juan Manuel Fangio abgeben, der ins Ziel fährt und sich den Sieg teilt. Fagioli ist sauer und beendet seine F1-Karriere. Ein Jahr später stirbt er in Monaco.
Ein Rennen, ein Podest - das ist die Formel-1-Karriere von Dorino Serafini, der sich in Monza 1950 Platz zwei mit Alberto Ascari teilt. Bei einem Unfall bei der Mille Miglia 1951 verletzt er sich schwer und muss seine Motorsport-Karriere daraufhin beenden - als einziger Fahrer mit einer Formel-1-Podestquote von 100 Prozent.