• 03.11.2002 14:58

  • von Fabian Hust

Sauber: "Dafür habe ich fünf Jahre lang gekämpft"

Teamchef Peter Sauber analysiert die neuen Formel-1-Regeln und zeigt sich mit diesen im Allgemeinen sehr zufrieden

(Motorsport-Total.com) - Peter Sauber ist als Privatier in der Formel 1 stärker als die Werksteams darauf angewiesen, dass die Formel 1 die Teams finanziell mehr unterstützt als bisher. Der Schweizer ist aus diesem Grund froh, dass ab 2003 die ersten Acht eines Rennens Punkte erhalten werden: "Das freut mich besonders, denn ich hatte schon seit fünf Jahren dafür gekämpft", so Sauber zu 'F1Total.com'.

Titel-Bild zur News: Peter Sauber

Peter Sauber ist mit der "neuen Formel 1" zufrieden

"Weil es nun auch Punkte für Platz sieben und acht gibt, wird die Zuverlässigkeit in angemessener Weise belohnt. Ich finde es auch gut, dass die Punktzahl für den Sieger unverändert geblieben ist, dass jedoch die Differenz zum Zweiten und Dritten kleiner ist. Dadurch bleibt die Meisterschaft automatisch länger spannend."

Allgemein ist Peter Sauber mit der Arbeit der Formel-1-Kommission zufrieden: "Ich glaube dass das, was in London entschieden wurde, für die Formel 1 ein Gewinn ist. Die Ausgangslage war, dass man die Rennen spannender machen wollte, ohne den besten Fahrer und das beste Team zu bestrafen. Ich rechne damit, dass die Startaufstellungen unterschiedlicher aussehen werden als bisher, was dem Sport nur gut tun kann. Aus unserer heutigen Sicht ist das eine gelungene Lösung, wie es sich in der Praxis bewährt, wird die Zukunft zeigen."

Gut findet der Schweizer auch den neue Qualifying-Modus mit nur einer erlaubten Runde zu vorgegebener Zeit: "Zum einen wird der Freitag aufgewertet, weil die Zeiten die Reihenfolge für den Samstag ergeben und die Top-Piloten einen kleinen Nachteil haben. Aufgrund von Faktoren wie Wetter oder unterschiedlichem Streckenzustand spielt der Zufall eine größere Rolle, was zusätzliches Salz in die Suppe bringt. Es ist auch gut für unsere Sponsoren, weil die Autos in jedem Fall für vier komplette Runden im Bild sind."

In Zukunft dürfen Teams freitags zwei Stunden lang auf der jeweiligen Grand-Prix-Strecke testen, wenn sie ansonsten innerhalb der Saison sich auf zehn Testtage beschränken. Auch diese Variante empfindet Peter Sauber als Zugewinn für die Formel 1: "Das ist eine echte Alternative, die vor allem jenen Teams etwas bringen kann, die Geld einsparen möchten. Wir werden sehr sorgfältig analysieren, was für uns besser ist."

Dass in Zukunft Bridgestone nicht nur zwei verschiedene Reifenmischungen für alle Teams mitbringen darf ? die im vergangenen Jahr immer auf Ferrari maßgeschneidert waren ? sondern in Zukunft die Reifenhersteller für jedes Teams zwei verschiedene Reifenmischungen an die Strecke bringen dürfen, ist dem Teamchef des zweitstärksten Bridgestone-Partners interessanterweise relativ egal: "Die neue Lösung ist für alle Teams gleich. Wir hätten auch gut mit der bisherigen Lösung leben können."