Sackgasse Nachwuchsleiter: Mercedes-Junior Vesti verlässt Formelsport
Weil es für ihn keinen Weg in die Formel 1 gibt, verlässt Mercedes-Junior Frederik Vesti den Formelsport - Nicht nur für den Dänen erweist sich die F2 als Sackgasse
(Motorsport-Total.com) - Dass die Formel-1-Nachwuchsleiter immer mehr zur Sackgasse wird, muss jetzt auch Mercedes-Junior Frederik Vesti leidvoll erfahren. Obwohl der Däne die Formel-2-Saison 2023 als Vizemeister und mit sechs Siegen (die meisten aller Fahrer) abgeschlossen hat, hat er in naher Zukunft keine Aussichten auf ein Formel-1-Cockpit und muss sich dementsprechend umorientieren.
© Motorsport Images
In Abu Dhabi durfte Frederik Vesti noch den Mercedes fahren Zoom
In die Formel 2 zurückkehren wird der Däne nicht. Er verlässt den Formelsport vorerst in Richtung Langstrecke und schließt sich 2024 dem Team Cool Racing in der European Le-Mans-Series an. Dort wird er zusammen mit dem Österreicher Ferdinand Habsburg und Alejandro Garcia einen ORECA 07 in der LMP2-Kategorie pilotieren.
Für Vesti ist der Traum von der Formel 1 damit vorerst vorbei. Der 21-Jährige, der seinen großen Durchbruch 2019 in der europäischen Formula Regional hatte, als er 13 von 25 Saisonrennen gewann und Meister wurde, stieß 2021 als Junior zu Mercedes und schaffte über die Formel 3 den Sprung in die Formel 2, wo er 2022 zunächst Neunter wurde. 2023 folgte die Vizemeisterschaft mit Prema.
In der Formel 1 durfte Vesti im vergangenen Jahr die ersten Freien Trainings in Mexiko und Abu Dhabi absolvieren sowie 2022 und 2023 den Young-Driver-Test in Abu Dhabi fahren.
Allerdings ist Vesti nicht der einzige, dessen Formel-1-Traum sich nicht erfüllt: Auch Formel-2-Meister Theo Pourchaire kommt 2024 nicht über den Reserveplatz bei Sauber-Team Stake hinaus, und mit Jack Doohan und Ayumu Iwasa müssen sich auch der Gesamtdritte und -vierte der Formel 2 eine neue Herausforderung suchen.
Einen Rookie sucht man in der neuen Formel-1-Saison vergebens: Alle Stammfahrer des Vorjahres behalten ihre Plätze bei. Für Fahrer wie Vesti ist der Sprung bei nur 20 Plätzen trotz einem Formel-1-Team wie Mercedes im Hintergrund so schwierig wie nie.
Von den vergangenen fünf Meistern in der Formel 2 schaffte nur Mick Schumacher den direkten Sprung in die Königsklasse. Von den vergangenen vier Vizemeistern ist bis heute kein einziger je ein Formel-1-Rennen gefahren.
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