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Ralf Schumacher über Proteste von Vettel und Hamilton: "Das ist Kindergarten!"
Der Formel-1-Freitag in Miami sorgt auch außerhalb der Strecke für große Aufregung - Vettel protestiert in Unterhose und Hamilton überschüttet sich mit Schmuck
(Motorsport-Total.com) - Vor dem Beginn des ersten Freien Trainings in Miami war Sebastian Vettel zu sehen, wie er eine Unterhose über seinen Aston-Martin-Rennoverall trug, um gegen den neuen Vorstoß des Automobil-Weltverbandes (FIA) zu protestieren.
© Motorsport Images
Sebastian Vettels Unterhosen-Protest vor dem ersten Freien Training in Miami Zoom
Dieser sieht vor, dass die FIA künftig überprüfen wird, ob die Fahrer feuerfeste Unterwäsche tragen, um die Sicherheit in der Formel 1 zu erhöhen.
Sky-Experte Ralf Schumacher übte schon während der Session im Kommentar Kritik an der Aktion des Heppenheimers: "Also ich finde es alles ein bisschen kindisch, ganz ehrlich. Beide, Lewis Hamilton und auch Sebastian sollten eigentlich dafür sein, da es um die Sicherheit geht."
Ralf Schumacher gibt Ratschlag an Vettel
"Und eines ist auch klar, ein feuerfester Anzug und eine feuerfeste Unterhose halten das lange aus, aber wenn die Hitze zu groß wird, dann schmilzt die Baumwolle auf der Haut und ich glaube, dass wollen sie auch nicht", erklärt Schumacher.
Für Vettel hat er deshalb auch gleich einen Tipp parat: "Ich habe mir damals meine Boxershorts feuerfest nachbauen lassen. Ich habe die zu dem Hersteller geschickt, den wir zu dieser Zeit hatten, und dann haben sie mir die nachgebaut und gut war es."
Neben feuerfester Unterwäsche hat es die FIA auch auf ein anderes Thema abgesehen. Der Automobil-Weltverband untersagt den Piloten, Schmuck im Cockpit zu tragen, woraufhin Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton seine Meinung dazu in der Pressekonferenz in Miami klar ausdrückte, indem er mehr Ringe, Uhren, Halsketten und Ohrringe als üblich trug und mit einem Boykott droht.
Schumacher: Vettel und Hamilton sollten Vorbilder sein
Auch für diese Aktion zeigt Schumacher nur wenig Verständnis, da sich der Schmuck bei einem Feuerunfall wie bei Romain Grosjean in Bahrain 2020 stark erhitzt. "Es hat einfach überhand genommen. Es ist wie in der Sauna: Wenn Schmuck heiß wird und dann wieder auf die Haut kommt, das möchte man nicht haben und hier sind die Temperaturen noch einmal heißer als in der Sauna."
"Und gerade nach dem Grosjean-Unfall sollte man es eigentlich besser wissen und dann nicht bei der Pressekonferenz mit drei Uhren und lauter Schmuck sitzen aus Protest", kritisiert der Sky-Experte Hamilton. "Mal ganz ehrlich, das ist kindisch."
© Motorsport Images
Lewis Hamilton zeigte sich am Freitag in Miami mit mehr Schmuck als üblich Zoom
Nach dem ersten Freien Training legte Schumacher mit seiner Kritik an Vettel und Hamilton nach: "Es ist ein bisschen albern und es erinnert mich an Kindergarten." Dabei betont er, dass die beiden Ikonen des Sports sind und daher für die Juniorenklassen eine Vorbildfunktion übernehmen sollten.
Schumacher: FIA-Rennleiter Niels Wittich wird durchgreifen
"Die Fahrer, die Formel 3 und Formel 4 fahren, sollen auch wissen, dass sich die Großen daran halten. Und vor allem geht es um die eigene Sicherheit und das ist eigentlich das Lächerliche, dass sich so erfahrene Leute, die schon so viele Unfälle gesehen haben, sich in der Art und Weise darüber lustig machen. Das finde ich schade", so der Sky-Experte.
Schumacher geht davon aus, dass FIA-Rennleiter Niels Wittich, den er selbst aus der DTM kennt, sich von den Protesten nicht beeindrucken lässt und den Fahrern die Stirn bieten wird: "Ich kenne ihn gut genug und das Kreuz hat er, da mache ich mir gar keine Sorgen."
"Sebastian und Lewis werden sich da die Zähne ausbeißen, weil sie haben einfach unrecht und das wird dann zu Strafen oder einem Ausschluss führen. Ich weiß nicht, ob sich das jemand antun will, weil Wittich da den längeren Hebel hat."
Daher geht der Sky-Experte davon aus, dass sich diese Problematik schnell erledigen wird, weil sich laut Schumacher sogar Hamiltons Teamchef Toto Wolff für ein Schmuckverbot im Cockpit ausgesprochen hat, da er sich seiner Verantwortung, die Sicherheit aller Mercedes-Rennfahrer zu garantieren, bewusst ist.
Sein Expertenkollege Jenson Button schätzt die Thematik neutraler ein: "Es stand schon immer in den Regeln, aber bisher haben sie das nicht so streng genommen. Jetzt schon, was ich merkwürdig finde. Aber ich verstehe auch die andere Seite. Da ist der Streckenposten, der dir vielleicht wegen eines Piercings unabsichtlich wehtut. Oder du kannst deswegen kein MRT machen. Knifflig."
Ex-IndyCar-Pilotin Danica Patrick schlägt sich indes auf Hamiltons Seite und kritisiert die FIA: "Das ist alles so dumm. Ich habe meine ganze Karriere hindurch Ohrringe getragen. Ich hätte nie gedacht, dass man mal 'Formel 1' und 'Zungenpiercing' in einem Satz sagen würde."
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