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Räikkönen will den Sieg, D'Ambrosio die Chance nutzen
Kimi Räikkönen will einen Makel in seiner Bilanz ausbessern und endlich in Monza gewinnen - Jerome D'Ambrosio ersetzt den gesperrten Romain Grosjean
(Motorsport-Total.com) - Bei Lotus wird beim Grand Prix von Italien nicht nur Ex-Weltmeister Kimi Räikkönen im Fokus der Öffentlichkeit stehen, sondern auch sein neuer Teamkollege. Anstelle von Romain Grosjean, der als Verursacher des Startunfalls in Spa-Francorchamps für Monza gesperrt wurde, kommt der Testfahrer des Teams, Jerome D'Ambrosio, unverhofft zu seinem ersten Renneinsatz in dieser Saison. "Das ist eine große Gelegenheit und Herausforderung. Ich danke dem Team für ihr Vertrauen und die Möglichkeit, das Auto in Monza zu fahren", sagt D'Ambrosio.
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Jerome D'Ambrosio und Kimi Räikkönen scheinen eine Menge Spaß zu haben Zoom
"Ich werde alles tun, um bestmögliche Arbeit abzuliefern", verspricht der Belgier. "Ich habe außerhalb des Autos in diesem Jahr hart an mir gearbeitet und versucht mich bestmöglich auf solch einen Fall vorzubereiten." Der 26-Jährige ist sich der Tatsache bewusst, dass er in Monza unter besonderer Beobachtung steht, will jedoch versuchen, das weitgehend auszublenden. "Ich konzentriere mich aufs Rennen. Ich bin im Vorjahr eine komplette Saison gefahren", sagt der Belgier, der sich daher für die Aufgabe gerüstet fühlt.
"Dadurch weiß ich, wie ein Wochenende in der Formel 1 abläuft, außerdem bin ich schon das gesamte Jahr beim Team. Ich weiß, wie viel bei einem Grand Prix zu tun ist, denn ich arbeit viel mit den Ingenieuren zusammen." D'Ambrosio verriet auch, dass er schon am Sonntag über seinen Einsatz informiert wurde: "Nachdem ich den Anruf erhalten hatte, bin ich am Sonntagabend zurück nach Spa gefahren und habe mit Ayao Komatsu gesprochen, der mein Renningenieur sein wird. Wir haben meinen Sitz überprüft und alles durchgesprochen. Ich werde einige Zeit im Simulator verbringen, um die Abläufe zu üben", beschreibt der Belgier seine Vorbereitung auf das Wochenende.
Räikkönen hofft auf Unterstützung der Tifosi
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2009 war Räikkönen als Ferrari-Pilot die Unterstützung der Fans sicher Zoom
Dennoch weiß der 26-Jährige: "Es ist eine große Herausforderung, vor allem, weil ich in diesem Jahr nicht viel gefahren bin und Monza wegen des geringen Abtriebs einzigartig ist. Aber ich denke nicht daran, wie hart oder schwierig es werden könnte, sondern will mich darauf konzentrieren, was ich erreichen kann. Es wird nicht einfach, aber ich bin ja bereits ein Teil des Teams, kenne alle und kann auf ihre Unterstützung zählen. Ich werde mich zu 100 Prozent darauf konzentrieren, die Freien Trainings bestmöglich auszunutzen, das könnte an diesem Wochenende der Schlüssel sein", so D'Ambrosio.
Teamkollege Räikkönen freut sich auf seine Rückkehr nach Italien. "Monza ist die Heimat der Tifosi, aber es werden auch viele finische Fans dort sein. Wir fahren dort wirklich, wirklich schnell. Als ich zum letzten Mal in Monza gefahren bin, war ich Ferrari-Fahrer. Ich habe die Atmosphäre dort immer genossen, aber als Ferrari-Fahrer ist es natürlich etwas sehr Spezielles. Ich hoffe, die Fans mögen mich immer noch, selbst wenn ich vor einem Ferrari fahren sollte", so der Finne. "Ich freue mich auf die Fans und denke, es würde ein ganz besonderes Gefühl sein, dort auch als Lotus-Fahrer auf dem Podium zu stehen."
In Spa stand der 32-Jährige als Dritter zum sechsten Mal in dieser Saison auf dem Siegerpodium, und dass, obwohl das Handling seines E20 alles andere als optimal war. "Mein Auto war nicht angenehm zu fahren, wir hatten am gesamten Wochenende Probleme. Dennoch konnten wir im Qualifying um die zweite Reihe kämpfen. Ich hatte kein einfaches Rennen erwartet, und im Endeffekt wurde es recht schwierig. Da das Auto stark rutschte, mussten wir mit mehr Abtrieb fahren, wodurch wir auf der Geraden langsamer waren."
Packendes Duell mit Schumacher in Spa
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Der Zweikampf zwischen Räikkönen und Schumacher begeisterte die Fans Zoom
Besonders genossen hat der Finne den Zweikampf mit seinem alten Rivalen Michael Schumacher: "Es war ein interessantes Rennen mit Michael, der mich wegen der besseren Höchstgeschwindigkeit überholte. Deshalb konnte ich auch nicht kontern, denn ich war auf der Geraden hinter ihm im Drehzahlbegrenzer", erklärt Räikkönen, der Schumacher letztlich mit einem spektakulären Manöver vor der Eau Rouge bezwang: "Ich musste die Chance nutzen, ihn unter Einsatz des KERS vor Eau Rouge zu überholen. Es ist immer gut, ein Auto zu überholen, und Michael macht es dir nie leicht. Das Manöver hat sich ausgezahlt, aber er hat mich fast wieder erwischt, weil ich einfach zu langsam war.
"Ich habe mich über den dritten Platz in Monza gefreut, bin jetzt wieder Vierter in der Fahrerwertung", sagt der 32-Jährige, dem die kurze Pause zwischen Spa und Monza nichts ausmacht. "Die meisten Rennfahrer wollen Rennen fahren. Das ist das, was wir tun. Es ist unsere Leidenschaft. Daher freue ich mich auf diese aufeinanderfolgenden Rennen, vor allem wenn es sich um Strecken wie Spa-Francorchamps und Monza handelt."
Doch seine Bilanz auf der Hochgeschwindigkeitsbahn in Italien ist noch ausbaufähig, ganz oben stand Räikkönen dort noch nie. "Es stimmt, ich habe noch nie in Italien gewonnen. Aus verschiedenen Gründen hat es bisher nicht funktioniert." Der Finne sieht das jedoch nicht als schlechtes Omen: "Das bedeutet aber nicht, dass mir die Strecke nicht liegt. Nur weil ich in der Vergangenheit auf einer Strecke noch nicht gewonnen habe bedeutet das nicht, dass ich in der Zukunft dort nicht siegen oder ein gutes Resultat erzielen kann." In den Jahren 2006. 2007 und 2009 stand Räikkönen in Monza auf dem Podium.
Lotus kämpft gegen den Monza-Fluch
"Hoffentlich haben wir dieses Mal eine realistische Chance im Kampf um den Sieg", sagt der Finne. Beim Blick auf die Teamhistorie stehen die Chancen darauf jedoch nicht allzu gut, denn Lotus gelang bisher nur 1995 unter dem Namen Benetton durch Johnny Herbert ein Sieg in Monza. Letztmalig stand 2005 mit Renault-Pilot Giancarlo Fisichella ein Fahrer des Teams aus Enstone dort auf dem Podium.
D'Ambrosio hingegen hatte in Italien schon positive Resultate: "Hier stand ich in der GP2 zum letzten Mal auf dem Podium, daher habe ich gute Erinnerungen an Monza. Wegen des geringen Abtriebs ist es eine sehr anspruchsvolle Strecke. Es ist auch eine ganz besondere Veranstaltung, denn es ist das letzte Rennen in Europa, und in Monza herrscht immer eine ganz besondere Atmosphäre. Ich freue mich darauf." Im Vorjahr erlebte der Belgier bei Marussia-Virgin allerdings ein Rennen zum Vergessen.
"Das war keine gute Vorbereitung, da mein Auto schon in der Aufwärmrunde ausgefallen ist. Ich hoffe, dass es in diesem Jahr besser läuft. Ich werde mich darauf konzentrieren, ein gutes Resultat zu erzielen und freue mich darauf, aus der Startaufstellung heraus auf die Startampeln zu blicken." Worauf es im königlichen Park ankommt, weiß D'Ambrosio bereits: "Monza ist durch hohe Geschwindigkeiten und wenig Abtrieb geprägt. Die Parabolica ist sehr wichtig und eine großartige Kurve. Die Ascari ist auch nicht einfach. Es ist eine völlig andere Strecke, daher werde ich viel zu tun haben. Ich freue mich darauf, die Daten zu studieren, aber noch mehr freue ich mich aufs Fahren."
Auch für Räikkönen ist "Monza immer eine große Herausforderung. Verglichen mit den modernen Strecken ist sie einzigartige, und wegen des Layouts müssen wir das Auto völlig anders abstimmen. Um in Monza schnell zu sein, benötigst du ein Auto, das auch auf den Randsteinen aerodynamisch stabil ist", erklärt der Finne. "Außerdem brauchst du einen starken Motor, da wir die meiste Zeit Vollgas fahren. Ich denke, wir sollten in beiden Bereichen recht gut sein, aber wir wissen erst exakt wie gut wir sein, wenn wir auf die Strecke gehen."