Nico Rosberg: Ab jetzt aggressiver im Kampf gegen Hamilton?
Nico Rosberg macht Schluss mit lustig: Der Deutsche will Lewis Hamilton in Zukunft mit aller Macht attackieren und nimmt dabei womöglich sogar einen Crash in Kauf
(Motorsport-Total.com) - Nach dem Rennen in China erntete Nico Rosberg eine Menge Kritik dafür, dass er seinen Teamkollegen Lewis Hamilton im Rennen nie attackierte und sich stattdessen per Funk darüber beschwerte, dass der Weltmeister für seinen Geschmack zu langsam unterwegs war. Mittlerweile scheint der Deutsche seine Einstellung allerdings geändert zu haben - und auch vor einem möglichen Crash mit Hamilton nicht mehr zurückzuschrecken.
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Nico Rosberg möchte Lewis Hamilton das Leben wieder deutlich schwerer machen Zoom
Gegenüber 'Auto Bild motorsport' berichtet Rosberg im Hinblick auf das vergangene Rennen in Bahrain: "Einmal war es ganz schön eng geworden. Aber ich habe es drauf ankommen lassen." Gemeint ist damit eine Szene aus Runde 16. Rosberg setzte auf der Geraden zum Überholmanöver gegen Sebastian Vettel an, während ein langsamer Hamilton unmittelbar vor den beiden die Box verließ.
"Ich war mir nicht sicher, ob Lewis wirklich weit genug vor mir war, aber es war mir diesmal egal", erklärt ein ungewohnt aggressiver Rosberg. Mit anderen Worten: Rosberg nahm lieber eine Kollision mit dem Weltmeister in Kauf, als im Kampf mit Vettel zurückzustecken. "Hätte ich gelupft, wäre ich nicht an Sebastian vorbeigekommen", so der Mercedes-Pilot, für den die Aktion noch einmal glimpflich und ohne Unfall endete.
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Die fragliche Szene: Rosberg läuft mit voller Geschwindigkeit auf Hamilton auf Zoom
Bei den Silberpfeilen dürfte man solche Aussagen allerdings nicht unbedingt gerne hören. Zwar freut es Toto Wolff, Niki Lauda und Co. sicherlich, dass Rosberg fest entschlossen ist, endlich wieder ein Rennen zu gewinnen. Andererseits wäre ein Crash der beiden Mercedes-Piloten das Letzte, was die Silberpfeile aktuell gebrauchen können, da Ferrari mittlerweile ganz dicht am Weltmeisterteam dran ist.
Außerdem wäre es nicht die erste Berührung zwischen den beiden. In der vergangenen Saison gerieten Rosberg und Hamilton in Spa schon einmal aneinander - und auch damals wurde Rosberg als der Schuldige ausgemacht. Eine weitere von ihm verschuldete Kollision würde ihm daher wohl mächtig Ärger mit den Mercedes-Bossen einbringen.
Dem Deutschen, der in der WM aktuell bereits 27 Punkte hinter Hamilton liegt, scheint das mittlerweile allerdings egal zu sein. Er weiß, dass er dringend Punkte auf seinen Teamkollegen aufholen muss. "Noch ist nichts verloren", erklärt Rosberg und verspricht mit seiner wiedergewonnen Aggressivität: "Ich muss vielleicht in Zukunft weniger denken, sondern wieder mehr fahren."