Montréal und Ecclestone verhandeln wieder
Weil ein Grand Prix in Nordamerika gerade in Krisenzeiten wichtiger denn je wäre, ist Bernie Ecclestone an den Verhandlungstisch zurückgekehrt
(Motorsport-Total.com) - Sehr zum Missfallen der in der Formel 1 involvierten Automobilhersteller und Sponsoren findet dieses Jahr kein Grand Prix in Nordamerika statt. Doch das könnte sich schon 2010 wieder ändern: Zwar ist nach wie vor kein US-Rennen in Sicht, doch auf dem Circuit Gilles Villeneuve in Montréal ist ein Comeback der Königsklasse denkbar.
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Voll besetzte Tribünen: Die Formel 1 liebt Montréal und Montréal liebt die Formel 1
Die Verhandlungen für 2009 waren im vergangenen Sommer an finanziellen Differenzen gescheitert: Montréal wollte für einen neuen Fünfjahresvertrag bis einschließlich 2013 nur 110,5 Millionen US-Dollar zahlen, Bernie Ecclestone forderte aber 175 Millionen an Grand-Prix-Gebühren. Doch der britische Formel-1-Promoter scheint nun von seinem sturen Kurs abzuweichen und lässt sich auf neue Verhandlungen ein.#w1#
"Er hat uns zurückgerufen, er hat uns ein Angebot unterbreitet. Wir haben dieses Angebot kommentiert und jetzt denkt er darüber nach", sagte der Finanzminister der kanadischen Provinz Quebec, Raymond Bachand, gegenüber dem regionalen Radiosender 'CJAD'. Montréal wolle einen Grand Prix "zum richtigen Preis" und für mindestens fünf Jahre, denn: "Ohne den Grand Prix sind uns Einnahmen entgangen."
Montréal war zwischen 1978 und 2008 mit einer Ausnahme (1987) fester Bestandteil des Formel-1-WM-Kalenders. Die Veranstaltung auf der Île Notre-Dame gilt unter Fahrern, Teams, Berichterstattern und Fans als eine der beliebtesten der Welt. Obwohl der populäre Lokalmatador Jacques Villeneuve seine Karriere in der Königsklasse inzwischen beendet hat, wurden bis zuletzt mehr als 300.000 Zuschauer Pro Rennwochenende gezählt.