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Montezemolo: "Die Welt wird eine andere sein"
Ferrari bekommt von der Finanzkrise noch nichts zu spüren, doch Luca di Montezemolo mahnt, das Geld "nicht aus dem Fenster zu werfen"
(Motorsport-Total.com) - Die Finanzkrise hat die Autohersteller mit voller Wucht getroffen. Alle leiden unter massiven Einbrüchen der Verkaufszahlen und müssen entsprechende Konsequenzen ziehen. Bestes Beispiel sind Honda, Audi, Subaru und Suzuki, die Teile ihres Motorsportengagements einstellen mussten. Alle? Nicht ganz. Ferrari trotzt der Krise - auf Luxus will offenbar noch niemand verzichten. Das Motto ist verständlich: Lieber ein paar hunderttausend Euro in ein schönes Auto investieren, als dieselbe Summe an der Börse komplett zu verlieren. So hat man wenigstens noch etwas Hübsches in der Garage stehen statt völlig leere Hände.
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Luca di Montezemolo erwartet ein hartes Jahr für die Autoindustrie
"Wir finden weltweit noch immer 6000 Verrückte, die einen Ferrari kaufen", sagte Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung'. Demnach liegen allein für den rund 180.000 Euro teuren "California" schon mehr als 5000 Vorbestellungen vor. Doch zur Ferrari-Familie gehört auch Fiat, und dort läuft es nicht so glänzend. In mehreren italienischen Werken wurde der derzeitige Produktionsstopp verlängert. "Ich hoffe, dass die Krise nur ein Jahr dauert. Alles andere hätte für die Menschen dramatische Folgen", bremste Montezemolo deshalb seine eigene Euphorie.#w1#
Das kommende Jahr werde das "schwierigste in der Geschichte der Automobilherstellung sein", erklärte der 61-Jährige. Es sei keine Frage, dass "wir diese Krise überleben werden", so di Montezemolo, doch er mahnte an: "Wir müssen aufhören, Geld aus dem Fenster zu schmeißen." Und das gilt auch für die Formel 1. Der entsprechende radikale Sparkurs wurde von FIA und FOTA bereits eingeleitet. Bis 2012 werde man an einer völlig neuen Formel 1 arbeiten, so di Montezemolo, der auch FOTA-Präsident ist. "Wir müssen das tun, weil auch die Welt dann eine andere sein wird."
Wichtig ist für den Ferrari-Chef bei allem Sparen aber, dass das Wesentliche der Formel 1 erhalten bleibt - nämlich der Wettkampf der Konstruktuere untereinander. Hersteller wie Ferrari könnten Motoren entwickeln und Autos bauen, deshalb wehrt er sich auch weiter gegen die Einführung des Einheitsmotors: "Wir sind doch keine Sponsoren, wir sind Konstrukteure."