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Minardi wünscht sich Freitagstests für Neulinge zurück
Ex-Formel-1-Teamchef Giancarlo Minardi spricht sich für eine Wiedereinführung der Freitagstests für Neulinge aus - Verweis auf erfolgreiche Beispiele der Vergangenheit
(Motorsport-Total.com) - Giancarlo Minardi, Gründer und langjähriger Besitzer seines gleichnamigen Formel-1-Teams, ist dem Formel-1-Zirkus auch nach seinem Ausscheiden verbunden geblieben. Das vom inzwischen 63-jährigen Italiener gegründete Minardi-Team wurde im Vorfeld der Saison 2006 vom Red-Bull-Konzern übernommen und in Toro Rosso umgetauft. Seither agiert Minardi als Berater für Nachwuchspiloten und beobachtet in dieser Rolle die Grand-Prix-Szene weiterhin sehr genau.
© xpb.cc
Giancarlo Minardi hatte schon immer ein offenes Ohr für junge Nachwuchspiloten
Ein Aspekt, der dem aus dem italienischen Faenza stammenden Minardi an der heutigen Formel 1 missfällt ist die Tatsache, dass Formel-1-Debütanten keine Möglichkeit mehr haben, am Freitag vor einem Grand Prix Trainingskilometer abzuspulen. "Solange es Fahrer gibt, die in erster Linie des Geldes wegen ein Cockpit bekommen, werden diese Jungs zwangsläufig mit Nachteilen starten", erklärt Minardi.
Demzufolge äußert der inzwischen im Nachwuchsbereich involvierte Ex-Teambesitzer den Wunsch: "Wir sollten dahin zurückkehren, dass jedes Team mindestens eine der beiden Sessions am Freitag mit einem Neuling bestreitet. Man darf nicht vergessen, dass der aktuelle Weltmeister Sebastian Vettel auf diese Weise seine ersten Erfahrungen am Rennwochenende sammeln konnte. Robert Kubica ist ein weiteres Beispiel dafür."
Und der Italiener führt weiter aus: "So wären alle Teams für diese 90 Minuten am Freitag gleichgestellt. Die jungen Piloten müssen in die Lage versetzt werden, Hinweise zur Veränderung des Setups zu äußern. Das war schon immer mein Ansatz. Bereits im Jahr 1996 habe ich mich für standardisierte Komponenten wie Motoren, Getriebe und Reifen ausgesprochen. Zwölf Jahre später ist die Formel 1 an diesem Punkt angelangt. Vielleicht braucht es wiederum zehn bis zwölf Jahre, bis man sich erinnert, dass die Formel 1 nicht nur aus den großen Automobilherstellern bestehen kann."
"Wir befinden uns derzeit an der Schwelle zu einer Zeit, in der sich einige der etablierten Piloten in den Ruhestand verabschieden werden", merkt Minardi an und fragt: "Wer wird ihren Platz übernehmen?" Ohne die Möglichkeit, testen zu können - beispielsweise am Freitag vor einem Grand Prix - würde sich kein Ersatz für Rubens Barrichello, Michael Schumacher, Mark Webber oder Jarno Trulli finden lassen.