Mercedes-Teamchef Toto Wolff über Ferrari: "Sie lassen den Ball fallen"

Hat Ferrari mit den anhaltenden Zuverlässigkeitsproblemen und Fehlern in den vergangenen Rennen schon alle WM-Chancen verspielt? - Leclerc bleibt zuversichtlich

(Motorsport-Total.com) - Mit bereits sechs Saisonsiegen zieht Max Verstappen in der Formel-1-Weltmeisterschaft allmählich davon. Dabei hatte die Saison 2022 für Ferrari und Charles Leclerc so vielversprechend begonnen.

Titel-Bild zur News: Charles Leclerc

Auch in Kanada büßte Charles Leclerc erneut viele Punkte auf Max Verstappen ein Zoom

Der Monegasse lag zeitweise 46 Punkte vor Verstappen, doch in den vergangenen sechs Rennwochenenden büßte Leclerc 95 Punkte auf den Niederländer ein, sodass er nun selbst ein großes Defizit von 49 Punkten auf die WM-Führung hat.

Diese Entwicklung beäugt auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff kritisch: "Es wäre schon gut, wenn der Leclerc da vorne mitspielt. Für die Formel 1 wäre das richtig gut, aber sie [Ferrari] lassen im Moment den Ball fallen. Es wäre schon besser, wenn die WM bis zum Schluss geht und sich nicht im September schon entscheidet."

Leclerc: "Mache mir keine Sorgen"

Leclerc zeigt sich trotz des jetzt schon enormen Rückstands unbesorgt: "Ich bin nicht beunruhigt. Es ist eine große Lücke, aber ich konzentriere mich nur auf die Arbeit und bin zuversichtlich, dass wir es zurückgewinnen können."

"Das motiviert mich eher, denn ich weiß natürlich, dass die Pace im Auto steckt. Ich mache mir keine Sorgen, ich bin nur extrem motiviert, endlich ein sauberes Wochenende zu haben und zu zeigen, dass wir stark sind."

Kostet die Zuverlässigkeit Ferrari den WM-Titel?

Besonders die Zuverlässigkeit am F1-75 streikte in den vergangenen Rennen. Leclerc verlor in Spanien und Aserbaidschan womöglich zwei Siege infolge von Motorschäden, während er in Kanada bereits seine erste Startplatzstrafe in Kauf nehmen musste.

Die Standfestigkeit könnte somit die Weltmeisterschaft im Alleingang entscheiden. "Die Zuverlässigkeit wird definitiv ein großes Thema sein", sagt Leclerc. "Wir haben gesehen, dass auch Red Bull ein paar Probleme hatte. Wir müssen einfach konstant gute Punkte holen."

"Es scheint in dieser Saison für alle ein Problem zu sein, aber wenn wir das in den Griff bekommen, ist die Performance da, um zurückzuschlagen. Wenn wir ins Ziel kommen, dann werden wir auch um Siege kämpfen", ist Leclerc zuversichtlich. "Wir werden also schon in Silverstone versuchen, ein paar Punkte gut zu machen."

Leclerc hofft auf Ferrari-Sieg in Silverstone

Die Strecke in Großbritannien hat sich in den vergangenen Jahren zu Leclercs Paradestrecke entwickelt. Bereits drei Mal stand der Monegasse dort auf dem Podium, so oft wie auf keiner anderen Strecke.

Im vergangenen Jahr hätte er den Grand Prix beinahe völlig überraschend mit einem unterlegenen Ferrari gewonnen, ehe ihn Lewis Hamilton drei Runden vor Schluss doch noch überholen konnte. 2019 lieferte er sich zudem mit Max Verstappen ein sensationelles Duell mit spektakulären Manövern.

Dementsprechend zuversichtlich ist er für das kommende Wochenende: "Ich mag Silverstone sehr. Hoffentlich sind wir konkurrenzfähig genug, um von der Poleposition zu starten und endlich von der Pole zu gewinnen."