Mattiacci: Lockerung der Homologation keine "Geheimwaffe"
Der Ferrari-Teamchef hat sich Innovation auf die Fahne geschrieben und verfolgt mit neuen Regeln bei der Antriebsentwicklung angeblich keine sportlichen Ziele
(Motorsport-Total.com) - Ferrari und Renault sind erpicht, die Regeln zur Antriebsentwicklung zu lockern - logischerweise die Hersteller, deren 2014er Produkte im Vergleich mit Klassenprimus Mercedes den Kürzeren ziehen. Allerdings könnten sie die Rechnung ohne den Wirt gemacht haben, wenn die Stuttgarter bei einer Neuregelung ihr Knowhow nutzen und aus einem guten Hybrid einen noch besseren machen. "Wir haben nie behauptet, wir würden das machen, um auf Mercedes aufzuholen", winkt Marco Mattiacci ab.
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Marco Mattiacci muss als neuer Teamchef alle hebel in Bewegung setzen Zoom
Der Ferrari-Teamchef weiter: "Das ist total unwahr und würde in die falsche Richtung führen." Er betont, dass der Vorschlag, die Homologation in den Sommer zu verlegen und den Transfer von Entwicklungspunkten zu erlauben, das Ziel verfolgt, mehr wegweisende Technik in die Autos einzubauen. "Man kann in der Formel 1 nicht ein Jahr warten, um am Antrieb zu arbeiten. Bei Ferrari hat nie jemand geglaubt, dass das eine Geheimwaffe wäre. Wenn ja, dann arbeitet er nicht bei uns."
Die Regeln lockern kann die Formel-1-Kommission nur mit einer einstimmigen Entscheidung, also müsste auch Mercedes grünes Licht geben. Deren Motorsportchef Toto Wolff glaubt sehr wohl, dass die Novelle eine Chance für Ferrari und Renault präsentiert, die Lücke zu schließen. Stärkere Konkurrenz ist jedoch in seinem Interesse, wenn er die Königsklasse dem Konzern schmackhaft machen muss: "Wir dürfen nicht unsere eigene Agenda vergessen, müssen es aber auch für das Wohl der Formel 1 machen", so Wolff.