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Rosberg schlägt im Abschlusstraining zurück
Das WM-Duell in Abu Dhabi bleibt spannend: Nico Rosberg weist Lewis Hamilton im letzten Freien Training der Formel-1-Saison 2014 in die Schranken
(Motorsport-Total.com) - Gestern dominierte Lewis Hamilton den ersten Trainingstag in Abu Dhabi (Formel 1 live im Ticker), aber im dritten Freien Training hat Nico Rosberg eindrucksvoll zurückgeschlagen. Der Mercedes-Pilot erzielte in 1:41.424 Minuten Bestzeit und hängte seinen Teamkollegen um 0,369 Sekunden ab. "Haben wir schon öfter gesehen, dass Rosberg über Nacht die bessere Abstimmung findet und dann Pole-Position fährt. Das sind schon wieder die Anzeichen", analysiert Formel-1-Experte Marc Surer.
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Nico Rosberg gab im dritten Training ein kräftiges Lebenszeichen von sich Zoom
Dass Hamilton die Bestzeit nicht leichtfertig aufgegeben hat, zeigte die Verbissenheit bei der Zeitenjagd. In der ersten Runde der beiden, noch auf den härteren Soft-Reifen, leistete sich Rosberg einen kleinen Fehler und büßte daher eine volle Sekunde ein. Doch noch bevor auf die Supersofts gewechselt wurde, legte er 1:42.635 Minuten vor und war damit um 0,128 Sekunden schneller als sein Rivale, der in der Weltmeisterschaft 17 Punkte Vorsprung hat.
Dann die Zeitenjagd auf Supersoft: Rosberg fährt in den drei Sektoren 17,813, 42,617 und 40,994 Sekunden, gewinnt die Zeit wie gestern im dritten Sektor. Hamilton beginnt mit 17,811, 42,766 und 41,311 Sekunden - lässt das aber nicht auf sich sitzen und steigert sich noch zweimal: auf 17,736 beziehungsweise 17,649 Sekunden im ersten, auf 42,614 beziehungsweise 42,582 Sekunden im dritten Sektor. Die letzte Runde kann er aber nicht zu Ende fahren, weil die 60 Minuten vorbei sind.
Warum Hamilton ausgerechnet im dritten Sektor am meisten Zeit verliert? "Wenn er so pusht, überhitzen vielleicht die Reifen", vermutet Surer. Und Mercedes-Boss Niki Lauda sagt: "Eine Sekunde Vorsprung zum Dritten, das beruhigt. Beide sind am Limit, verbremsen sich da und dort. Genau so kann es weitergehen. Heute will jeder ein Zeichen setzen, wer der Schnellere ist. Nico muss und wird auf Sieg fahren. Deswegen ist dieses Training für ihn wichtig."
Erster Mercedes-Verfolger vor Einbruch der Dunkelheit in Abu Dhabi war Felipe Massa mit einem Rückstand von 1,005 Sekunden. Williams-Technikchef Pat Symonds sieht kein Kraut gegen die Silberpfeile wachsen: "Sie sehen an diesem Wochenende erstaunlich gut aus, was uns ziemlich nervt. Allerdings haben wir in diesem Jahr gelernt, damit zu leben. Wir sind in einer vernünftigen Position. Die Red Bulls dürften unsere größten Gegner sein."
Sebastian Vettel (wieder mit Problemen beim Runterschalten) wurde mit 1,255 Sekunden Rückstand Fünfter, Daniel Ricciardo (+1,349) im zweiten RB10 Siebter. Dazwischen noch Jenson Button (McLaren/+1,344). Und die große Überraschung: Obwohl Fernando Alonso (Ferrari/+1,229) lange vor allen anderen auf die Soft-Reifen wechselte, reichte seine Zeit am Ende für den guten vierten Platz. Dabei stand der Spanier im Finish nur noch an der Box.
Denn das frühe Timing seiner Qualifying-Simulation sollte den Ferrari-Mechanikern mehr Zeit geben, jetzt noch den Rennmotor einzubauen, dessen Kilometer-Laufleistung bis zur letztmöglichen Sekunde geschont werden musste. Abgesehen davon war das Handling des Ferrari F14T heute nicht berühmt: "Ich habe hinten keinen Grip", meldete etwa Kimi Räikkönen (10./+1,614), als ihm wiederholt das Heck ausbrach und er von der Strecke rutschte.
Williams, Ferrari und Red Bull scheinen also die ersten Mercedes-Verfolger zu sein, aber wirklich nahe dran ist niemand. Auch nicht Valtteri Bottas (8./Williams/+1,370), der seit Brasilien ein wenig im Schatten seines Teamkollegen zu stehen scheint. Daniil Kwjat (9./Toro Rosso/+1,385) schob sich erneut in die Top 10, gefolgt von Räikkönen, Kevin Magnussen (McLaren/+1,688) und seinem Teamkollegen Jean-Eric Vergne (+1,928).
Nico Hülkenberg (14./Force India/+2,077) blieb wieder um 0,141 Sekunden hinter seinem Stallgefährten zurück, trotzdem waren seine Eindrücke positiv: "Die Balance ist viel besser als gestern. Ich bin glücklicher", stellte er noch während seines ersten Runs zufrieden fest. Adrian Sutil (Sauber/+2,598) wurde 18. Dahinter nur noch die beiden Caterhams: Routinier Kamui Kobayashi (+3,620) um 0,915 Sekunden vor Debütant Will Stevens.