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Indien-Zukunft: Regierungsunterstützung als Schlüsselfaktor
Promoter JPSI hofft, dass die Formel 1 nach 2014 nach Indien zurückkehrt - Die Unterstützung der Regierung würde die Chancen deutlich verbessern
(Motorsport-Total.com) - Am Donnerstag konnte man nicht einmal ausschließen, dass der Grand Prix von Indien abgesagt werden muss, nun spricht man schon wieder über ein mögliches Comeback des Rennens nach der Pause in der kommenden Saison. "Wir haben hier so eine große Anlage aufgebaut, haben neben der Lizenzgebühr mehr als 400 Millionen Dollar in den Kurs gesteckt", meint Sami Gaur vom Promoter Jaypee Sports International (JPSI) gegenüber 'Reuters. "Wir haben einen Vertrag, also sehe ich keinen Grund, warum wir nicht zurückkehren sollten."
© Renault F1
Die indische Regierung hat sich bislang nicht zum Grand Prix bekannt
Der Inder spricht schon von einem möglichen Fünfjahres-Vertrag. Auch Vicky Chandhok - Vater von Rennfahrer Karun Chandhok und Präsident des indischen Motorsport-Verbands - kann sich seine Hoffnung nicht verkneifen: "Klar gibt es Skeptiker, weil das Rennen 2014 nicht im Kalender aufscheint, aber wir dürfen nicht vergessen, dass zwei Rennen im Kalender 2014 möglicherweise nicht stattfinden werden - New Jersey und Mexiko."
Regierung steht nicht hinter Rennen
Möglicherweise ist also eine Rückkehr des Rennens in Noida durchaus im Interesse von Formel-1-Boss Bernie Ecclestone. Der Brite soll angeblich tatsächlich über eine Rückkehr 2015 verhandeln, stößt sich aber daran, dass die indische Regierung nicht hinter der Veranstaltung steht. Das Rennen wird im Gegensatz zu vielen anderen Nationen ausschließlich von einem privaten Promoter gestemmt - Steuergelder werden also nicht eingesetzt, um die Lizenzgebühr zu bezahlen.
Die indische Regierung macht es Promoter JPSI dennoch nicht leicht: Die Formel 1 wird nicht als Sportveranstaltung anerkannt, daher kommt JPSI nicht in den Genuss von Steuerbegünstigungen. Am Donnerstag wurde vor dem indischen Höchstgericht gegen das Unternehmen eine Klage eingebracht, weil man angeblich immer noch Steuergelder aus dem Vorjahr schuldig ist - die Anhörung wurde nun auf kommende Woche verschoben, wodurch die Absage abgewendet werden konnte.
Sauber-Teamchef Monisha Kaltenborn, die indische Wurzeln hat, sieht es ebenfalls als Hauptproblem der Veranstaltung, dass das Land nicht hinter dem Rennen steht: "Wir benötigen Unterstützung von den Teams, den Sponsoren und der Regierung, doch unter den gegenwärtigen Umständen sieht es nicht danach aus. So wird es jedenfalls sehr schwierig, dass wir uns hier etablieren."
Keine logistischen Probleme für Teams
Dazu kommt, dass die Formel 1 gegen den Volkssport Nummer eins, Kricket, derzeit keine Chance hat. "Die Plätze eins bis drei sind von Kricket besetzt, erst dann kommt was anderes", sagt Kaltenborn gegenüber 'Sky Sports F1'. "Und drei Jahre sind halt nicht lange, um sich mal zu etablieren", glaubt sie, dass die Formel 1 mehr Zeit benötigen würde. "Und dann gibt es natürlich die ganzen anderen Probleme, diese Administration, die wir hier hatten, diese Steuerproblematik. Das macht's halt nicht einfach."
Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali stellt klar, dass sein Team in Indien bislang kaum Hürden zu überwinden hatte: "Es gab keine Probleme wegen irgendwelcher logistischer Dinge." Auch Mercedes-Teamchef Ross Brawn stimmt damit überein: "Die gesamte Organisation verläuft reibungslos, es gab überhaupt keine Probleme, wir haben hier alles, was wir brauchen."
Domenicali hält das Rennen in Indien wegen der Größe des Landes und des wirtschaftlichen Potenzials für einen wichtigen Termin in Formel-1-Kalender: "Wir wollen den Fans in Indien viel Nähe bieten, weil das ist auf jeden Fall ein wichtiger Aspekt der Show." Ein wichtiger Aspekt sei aber auch die Bewerbung des Rennens - diesbezüglich hat Indien noch viel Luft nach oben.