Hat Silber eine neue Stärke entdeckt?

Teamchef Ron Dennis deutet an, dass McLaren-Mercedes in den vergangenen Wochen vor allem in Richtung Hochgeschwindigkeit gearbeitet haben könnte

(Motorsport-Total.com) - Von den sechs noch ausstehenden Rennen finden zwei auf Hochgeschwindigkeits- und vier auf mittleren Strecken mit langen Geraden statt. Da kann es nicht schaden, einen guten Topspeed zu haben. Das war bisher ganz klar eine Ferrari-Domäne, doch McLaren-Mercedes scheint aufgeholt zu haben.

Titel-Bild zur News: Ron Dennis

Siegerlächeln: Ron Dennis glaubt, dass sein Team ein paar km/h gefunden hat

Mit 309 km/h war Lewis Hamilton im heutigen Qualifying in Spa-Francorchamps schnellster Mann durch Eau Rouge, also um einen km/h schneller als Heikki Kovalainen und die beiden Ferraris. Beim absoluten Topspeed, der am Ende der Kemmel-Gerade gemessen wird, fehlte ihm nur noch ein km/h auf Felipe Massa - viel weniger also als noch vor zwei Wochen beim Grand Prix auf dem Stadtkurs in Valencia.#w1#

Das mag einerseits daran liegen, dass der MP4-23 eine gute Kurvenlage hat und dadurch in Spa-Francorchamps mehr Geschwindigkeit auf die Geraden mitnehmen kann als etwa in Valencia, wo Traktion wichtiger ist, doch offenbar haben die silbernen Herren auch in Sachen Luftwiderstand und Motorleistung Fortschritte erzielt.

So kann man zumindest folgende Aussage von Teamchef Ron Dennis interpretieren: "Wir haben seit dem letzten Grand Prix hart gearbeitet, um das Auto zu verbessern. Mein Gefühl ist: Wenn wir hier gut aussehen, dann wird Monza noch besser", so der Brite nach Hamiltons Pole-Position. Es sei "ein guter Tag" gewesen, betonte er: "Lewis ist hier sehr stark."

Auch Kovalainen habe sich - mit Verdacht auf mehr Benzin an Bord - exzellent geschlagen, aber naturgemäß lobte Dennis vor allem seine Nummer eins im Titelkampf: "Lewis hat einen guten Job gemacht, total konzentriert." Daher ist auch Valencia längst vergessen: "Ich sage das nicht oft, aber in Valencia war es genau richtig, auf den zweiten Platz zu fahren. Hier wollen wir jedoch wieder gewinnen!"