• 10.05.2007 11:35

Fry erwartet kein Ende der Honda-Krise

Obwohl Honda ein paar Wochen Zeit hatte, um den RA107 weiterzuentwickeln, erwartet Teamchef Nick Fry in Barcelona keine signifikante Steigerung

(Motorsport-Total.com) - Nach den drei Überseerennen steht Honda noch ohne WM-Punkte da, noch nicht einmal ein Top-10-Platz war für Jenson Button oder Rubens Barrichello drin. Doch obwohl in der Fabrik in Brackley längst alle Notfallprogramme angelaufen sind, sieht es momentan nicht so aus, als würde das Team demnächst große Fortschritte machen.

Titel-Bild zur News: Nick Fry

Teamchef Nick Fry sieht die Situation bei Honda derzeit sehr realistisch

"Die Wahrheit ist", so Teamchef Nick Fry gegenüber 'Autosprint', "dass wir mit dem 2006er-Auto eine tolle Ausgangsbasis hatten, aber wir haben zu viel verändert. Mit den neuen Reifen ist unsere Aerodynamik einfach nicht adäquat, sie ist ineffizient - daran führt kein Weg vorbei. Der einzige Trost, wenn man das so sagen kann, ist, dass Renault das gleiche Problem zu haben scheint. Werden wir das Problem bald lösen? Ich weiß es nicht. Wir haben die Ressourcen, aber es ist schwierig."#w1#

Alle Teams machen Fortschritte

Für Spanien erwartet er daher keinen Schritt nach vorne, denn auch wenn Honda bei den jüngsten Testfahrten zwei Zehntelsekunden pro Runde gefunden hat, so waren die Fortschritte der Konkurrenz nicht minder groß. Die größte Schwierigkeit des japanisch-britischen Teams ist, dass der Fehler im Grundkonzept des RA107 liegt, so dass man nicht alle Sorgen damit aus der Welt schaffen kann, einen neuen Flügel zu montieren.

"Ich erwarte keine Verbesserung für Spanien, noch weniger für Monaco", sagte Fry. "Wir hatten bei den Tests aerodynamische und mechanische Modifikationen. Vielleicht haben wir zwei Zehntel gewonnen, aber die anderen schaffen genauso viel. Ich erwarte mittelfristig keine Fortschritte. Sagen wir, dass die Dinge in vier Monaten besser werden könnten. Das Konzept eines neuen Projekts ist immer relativ. Es gibt sicher Bereiche des Autos, die komplett neu gemacht werden müssen."

Fry voll des Lobes für die Fahrer

Erstaunlich ist angesichts der derzeitigen Krise, dass die beiden Fahrer in der Öffentlichkeit nicht laut werden, sondern sich auf die Arbeit mit dem Team konzentrieren. Außerdem gab es abgesehen vom einen oder anderen Ausrutscher noch keine schweren Unfälle, obwohl der RA107 so schwierig zu fahren ist. Laut Fry liegt dies ausschließlich an der Routine und Abgeklärtheit seines Duos Button/Barrichello.

"Unser Auto ist schwierig zu fahren, hat viele Probleme - weniger erfahrene Piloten würden Gefahr laufen, einen Unfall zu bauen", erklärte der Brite. "Unsere jetzigen Fahrer holen das Maximum heraus, ihre Erfahrung hilft bei der Schadensbegrenzung. Die Unerfahrenheit und der Enthusiasmus von jungen Fahrern würden die Probleme nur noch schlimmer machen. Barrichello und Button lassen keine Panik aufkommen. Wenn wir ankommen, verdanken wir ihnen schon viel."

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