GP Mexiko
Mexiko-Qualifying in der Analyse: Hätte Russell auf Pole sein können?
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Marko gesteht: Pole könnte ein Nachteil sein +++ Mercedes setzt auf Rennpace +++ Warum war Ferrari dieses Mal chancenlos? +++
Der Samstag in der Analyse
Wir drehen unseren Ticker erst einmal zu, auf unserem Portal geht es aber noch etwas weiter - und auf YouTube auch! Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll sprechen in ihrer großen Liveanalyse über die folgenden Themen:
- Hätte Russell auf Pole fahren können?
- Motor: Was war da bei Hamilton los?
- Red Bull: Favorit auf den Sieg
- Wo ist der Ferrari-Speed hingekommen?
- Ergebnis
- Mick Schumacher sauer auf Kollegen
- Vettel: War da nicht mehr drin?
- Fragen der Kanalmitglieder aus dem Livechat
Rennstart ist am Sonntag um 21:00 Uhr MEZ (Uhrumstellung nicht vergessen!), und dann sich wir natürlich auch wieder mit einem neuen Ticker am Start. Schlaft später gut, viel Spaß mit unserer Analyse und bis dann!
Mercedes setzt auf Rennpace
Andrew Shovlin verrät: "Nach dem Abschlusstraining heute Vormittag sah es so aus, als ob wir um die Poleposition kämpfen könnten. Am Ende war der Rückstand auf Max etwas größer als wir gehofft hatten."
"Alles in allem können wir jedoch aus der Art und Weise, wie das Auto nach den jüngsten Updates funktioniert, Mut schöpfen. Unsere Longruns sahen gestern konkurrenzfähig aus, und wir sind im Rennen in der Regel etwas besser als im Qualifying", erinnert er.
"Also ist morgen noch alles drin", gibt er sich angriffslustig und erklärt: "Uns fehlt ein wenig der Topspeed auf der Geraden im Vergleich zu Red Bull, also kann es nicht schaden, dass beide direkt hinter Max starten."
Marko gesteht: Pole könnte ein Nachteil sein
Wo wir gerade bei der Pole sind: "Rein theoretisch wäre Starplatz drei das Bessere", gesteht Helmut Marko bei 'ServusTV', denn: "Dann hättest du einen Windschatten, wenn dein Start gelingt. Aber jetzt sind wir mal froh, dass wir die Poleposition haben."
"Da müssen wir jetzt optimistischer denken", betont Marko und erklärt: "Unser Topspeed ist so stark, dass wir auf den Geraden wieder rücküberholen können [falls wir den Start verlieren]. Das Rennen ist lang. [...] Wir sind da optimistisch."
Allerdings: Der letzte Pole-Mann, der in Mexiko gewinnen konnte, war Lewis Hamilton noch im Jahr 2016! Danach kam der Sieger zweimal von P2 und zweimal von P3 ...
Die Serie geht weiter!
Übrigens: Durch die Verstappen-Pole hat sich die Serie, die wir vor dem Qualifying schon einmal angesprochen haben, fortgesetzt. In den vergangenen elf Mexiko-Rennen gab es jetzt elf verschiedene Polesitter! Die Liste liest sich nun so:
Ayrton Senna (1989)
Gerhard Berger (1990)
Riccardo Patrese (1991)
Nigel Mansell (1992)
Nico Rosberg (2015)
Lewis Hamilton (2016)
Sebastian Vettel (2017)
Daniel Ricciardo (2018)
Charles Leclerc (2019)
Valtteri Bottas (2021)
Max Verstappen (2022)
Wolff rechnet sich Siegchancen aus
Nicht nur zahlreiche Perez-Fans träumen von einem Sieg in Mexiko - auch Toto Wolff tut das. Auf die Frage, ob es Mercedes bislang beste Chance in diesem Jahr sei, ein Rennen zu gewinnen, antwortet er: "Ja, ich denke schon."
Die "Simulationen" hätten im Vorfeld bereits gezeigt, dass Mexiko "das beste Rennen" für Mercedes sein könnte. "Es ist gut, dass das korreliert", so Wolff, der betont: "Das Wichtigste ist, dass wir wirklich die Pace haben."
"Langsam aber sicher kommen wir nach vorne und lernen Lektionen für das nächste Jahr", so der Österreicher. Noch haben die Silberpfeile drei Chancen, um die erste sieglose Saison seit 2011 zu verhindern.
Mexiko könnte die beste sein.
Livestream
Nicht vergessen: Gleich melden sich Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de mit ihrer großen Analyse zum Samstag in Mexiko. Folgende Themen stehen auf dem Plan:
- Hätte Russell auf Pole fahren können?
- Motor: Was war da bei Hamilton los?
- Red Bull: Favorit auf den Sieg
- Wo ist der Ferrari-Speed hingekommen?
- Ergebnis
- Mick Schumacher sauer auf Kollegen
- Vettel: War da nicht mehr drin?
- Fragen der Kanalmitglieder aus dem Livechat
Perez: Wirbel um seine Person macht ihm nichts aus
Kein Fahrer wird an diesem Wochenende so stark angefeuert wie der Lokalmatador. Der sei davon aber ganz "unbeeindruckt", erklärt Helmut Marko bei 'Sky'. Mit der Leistung des Mexikaners ist er ebenfalls zufrieden.
"Er hat sich deutlich gesteigert. Er war das ganze Wochenende ganz knapp an Max dran. Er kann mit dem Druck umgehen und die zwei letzten Rennergebnisse sind kein Zufall. Er ist in aufsteigender Form", lobt Marko.
"Und im Rennen morgen: Vielleicht kann er Leclerc schlagen. Das ist ja das große Ziel", so der Österreicher. Gegen den Monegassen kämpft Perez ja noch um P2 in der Weltmeisterschaft.
Die heimischen Fans haben aber sicher noch ein anderes "Ziel" im Sinn - und sein Vater auch ...
Sainz: Jetzt bin ich endlich schnell ...
Der Spanier berichtet, dass er sich inzwischen viel besser an das Auto gewöhnt habe als zu Saisonbeginn. Klingt doch eigentlich gut. Das Problem: "Jetzt bin ich auf diesem Level, aber unser Auto ist vielleicht nicht mehr so gut."
"[Ich war] langsam, als das Auto schnell war. Jetzt bin ich schnell, aber wir sind es nicht mehr", winkt er ab. Tatsächlich steht es im Qualifyingduell gegen Leclerc seit Budapest 4:4. Davor stand es aus Sicht von Sainz 2:10!
Dummerweise hat Ferrari seitdem allerdings auch kein Rennen mehr gewonnen. "Ehrlich gesagt war die Saison ein Albtraum", sagt der Spanier. Wünschen wir ihm mal, dass er 2023 ein besseres Timing hat ...
Motorenproblem auch bei Hamilton
Leclerc vermutet bekanntlich ein Motorenproblem an seinem Ferrari. Und auch bei Lewis Hamilton gab es wohl Schwierigkeiten! "Wir hatten gegen Ende [...] irgendein Problem mit dem Motor", berichtet der Rekordweltmeister.
Das Problem sei in Q2 erstmals aufgetreten und habe sich dann in Q3 fortgesetzt. Ihm habe am Kurvenausgang dadurch etwas Leistung gefehlt, und das habe "definitiv" etwas Performance gekostet, so Hamilton.
"Es fühlte sich wie ein Problem bei der Zündung an", berichtet er. Übrigens: Bei Leclerc ist gar nicht so sicher, dass es wirklich am Motor lag. Wir hören nun, dass auch das DRS betroffen gewesen sein könnte - und nicht der Antrieb.
Das soll Teamchef Mattia Binotto bei 'Sky' in Italien so bestätigt haben.
Gasly: Einfach keine Pace gehabt
"Die Runde war toll", berichtet der Franzose nach P14. Man sei einfach "wirklich weit von der Pace weg" gewesen. "In FT3 hatte ich große Probleme und im Qualifying wieder", verrät er und gesteht, dass er "ziemlich verwirrt" sei.
Er wisse nicht, wo man seit Freitag "all diese Performance" verloren habe. Denn da sei es noch besser gelaufen. Seine Hoffnung: "Es könnte [im Rennen] kühler sein. Schauen wir mal, wie sich das für uns auswirkt", so Gasly.
Trotzdem müsse man natürlich verstehen, warum es heute nicht geklappt habe. Auch Teamkollege Tsunoda landete als 13. nur einen Platz weiter vorne.
Gemischte Gefühle bei McLaren
"Ich bin sehr glücklich. Heute war ein guter Tag, und ich bin zufrieden mit P8. Ich fuhr in Q3 eine sehr gute Runde, die uns vor beide Alpines gebracht hat", erklärt Norris, der damit "unter diesen Umständen" das Maximum herausgeholt habe.
"Wir liegen zu weit hinter den Teams vor uns", stellt er klar, weshalb er mit dem Resultat zufrieden ist. Etwas anders sieht es bei Teamkollege Ricciardo aus, der sich nicht optimal auf seine entscheidende Q2-Runde vorbereiten konnte.
Er habe "eine Menge Verkehr" gehabt, weshalb seine Aufwärmrunde "einfach zu langsam" gewesen sei. Bremsen und Reifen seien nicht auf Temperaturen gewesen, und so war auf P11 für ihn letztendlich vorzeitig Feierabend.
Trotzdem sei er für morgen optimistisch. Die Pace sei nämlich gar nicht so schlecht. Auch Teamchef Andreas Seidl erklärt, man sei "sehr zufrieden" mit Ricciardo gewesen. In diesem Jahr keine Selbstverständlichkeit ...
Warum war Bottas so stark?
P6 bedeutet für den Finnen das zweitbeste Qualifying des Jahres nach P5 in Miami. Er selbst spricht daher wenig überraschend von einem "ziemlich guten Tag", gesteht aber auch, dass das Ergebnis "überraschend" gekommen sei.
Man sei am ganzen Wochenende "ziemlich stark" gewesen, und er habe sich im Auto wohlgefühlt. Man habe dafür P7 anvisiert, P6 zwischen beiden Ferraris sei aber noch einmal ein zusätzlicher "Bonus" gewesen.
Doch warum läuft es so gut? Bottas vermutet, dass das Layout einfach zum Alfa Romeo passt. "In all diesen langsamen Kurven scheinen wir ziemlich stark zu sein", erklärt er und verrät, auch er selbst möge die Strecke.
Vielleicht klappt es morgen ja endlich mal wieder mit Punkten. Seine bislang letzten holte er noch im Juni in Kanada. Lang ist's her ...
Alonso: Zuverlässigkeit wird die größte Rolle spielen
Wirklich berauschend lief die Qualifikation für Alpine mit P9 und P10 nicht. Doch Alonso erklärt im Hinblick auf das Rennen: "Die Zuverlässigkeit wird die größte Sorge sein." Denn es sei keinesfalls garantiert, die Zielflagge zu sehen.
"Die Temperaturen, der Motor, die Bremsen - alles ist am Limit", erklärt er und ergänzt: "Wenn wir die Zielflagge sehen und einen guten Start hinbekommen, dann denke ich, dass P7 oder P8 möglich ist."
Heute sei es auf jeden Fall schwierig gewesen. "Ich fühlte mich heute nicht schnell", gesteht er. Die Balance des Autos habe nicht gepasst. Mal sehen, ob das morgen besser wird.
Was war bei Williams los?
Vor dem Qualifying träumte man noch von Q3. Am Ende wurden es P19 und P20. Dave Robson gesteht, dass man davon ausgegangen war, "mindestens" ein Auto in Q2 zu bringen. Was lief also schief?
"Die Strecke war heißer als in FT3, was das Verhalten der Reifen etwas verändert und die Strecke zu Beginn von Q1 verlangsamt hat", erklärt er. Zwar habe man sich an diese neuen Umstände anpassen können.
Doch dann habe Albon in Kurve 7 einen Fehler gemacht, "der seine Runde ruiniert hat." Der selbst berichtet: "Ich bekam massives Übersteuern." Das sei es dann mit seiner Runde gewesen, weil er einfach viel weniger Grip als in FT3 gehabt habe.
Das ging auch Teamkollege Latifi so, der noch einmal langsamer war und sich nicht erklären kann, warum er sich im Qualifying nicht mehr steigern konnte.
Sainz: Viel mehr war nicht drin
Auch der zweite Ferrari-Pilot ist nicht glücklich mit P5. "Es war vielleicht noch etwas mehr drin, aber das Auto war schwierig zu fahren", berichtet er und erklärt, man habe wohl durch die Höhenlage "ein gutes Stück Performance" verloren.
Er betont jedoch auch: "Die Höhenlage sollte uns in den Kurven nicht beeinflussen. Meine Vermutung ist daher, dass etwas mit den Reifen nicht stimmt - und vielleicht auch dem Motor." Das würde sich mit Leclercs Aussage decken.
Insgesamt sei das Auto einfach schwierig zu fahren gewesen. Seine Hoffnung sei nun, dass man bei der Rennpace vielleicht etwas besser aussehe. "Ich bin etwas optimistischer [für das Rennen]", erklärt er.
"Die einzige Sache ist, dass es hier schwierig werden wird, zu überholen", so Sainz. Hilft natürlich nicht, wenn man nach vorne fahren möchte ...
Motorenproblem bei Leclerc
Auch der Monegasse wurde heute von der Technik eingebremst. "Beim Motor war irgendetwas seltsam oder falsch", berichtet er und erklärt, er habe zwischen FT3 und Q3 "eine ganze Menge Zeit" auf den Geraden verloren.
Zudem habe der Motor nicht richtig darauf angesprochen, wenn er aufs Gas gegangen sei. "Ich hoffe wirklich, dass wir diese Probleme für morgen beheben können. Sonst wird es ein extrem schwieriges Rennen werden", grübelt er.
Durch die Probleme sei es das bislang schwierigste Qualifying des Jahres gewesen. Tatsächlich verpasste er (mit Ausnahme von Kanada, wo er in Q2 nicht mehr fuhr) zum ersten Mal in diesem Jahr die Top 4!
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