GP Abu Dhabi
Abu-Dhabi-Quali in der Analyse: Warum darf Hamilton unter Rot überholen?
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Windschatten-Spender Verstappen auf Pole +++ Warum Hamilton keine Strafe bekam +++ Was sagt Binotto zu den Gerüchten? +++
Der Samstag in der Analyse
Wir drehen unseren Ticker erst einmal zu, denn in Abu Dhabi schlägt die Uhr gleich schon Mitternacht. Zum Abschluss noch einmal der Hinweis auf unsere große Liveanalyse mit Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll und den folgenden Themen:
- Wetten, dass ..?
- Teamplay bei Red Bull
- Hat Leclerc eine Chance?
- Mercedes in Reihe 3
- Vettel außer Rand und Band!
- Mick gewinnt letztes Qualiduell
- Ergebnis
- Warum Hamilton nicht bestraft wurde
- Fragen der Kanalmitglieder aus dem Livechat
Rennstart ist am Sonntag um 14:00 Uhr MEZ, und dann sind wir natürlich auch wieder mit einem neuen Ticker am Start. Schlaft später gut, viel Spaß mit unserer Analyse und bis dann!
Norris hatte Teamkollegen am klarsten im Griff
Das letzte Qualifying des Jahres ist vorbei und wir wollen daher einmal schauen, welches teaminterne Duell am deutlichsten ausgegangen ist. Das war bei McLaren der Fall, wo Norris Ricciardo mit 20:2 so klar im Griff hatte wie kein anderer Fahrer seinen Teamkollegen.
Ricciardo hatte die Nase nur zweimal vorne, nämlich in Barcelona, wo Norris krank war, und in Kanada, als Norris ein Problem mit dem Motor hatte. Am engsten ging es derweil bei Alpine zu, wo Alonso sich nur hauchdünn mit 12:10 gegen Ocon durchsetzen konnte.
Die finale Übersicht über alle Qualifyingduelle 2022 findet ihr hier!
Vettel freut sich für Hülkenberg
Der Deutsche ist natürlich traurig, dass sein Freund Mick Schumacher 2023 kein Cockpit mehr bekommen hat. Bei 'Sky' verrät er: "Natürlich tut es mir für Mick weh, weil ich Mick sehr nahestehe." Gleichzeitig sei er aber auch "froh" für Nico Hülkenberg.
"Nico ist einer der Fahrer, die absolutes Potenzial haben. Jedes Mal, wenn er im Auto ist, hat er es gezeigt. Und vielleicht war er hier und da nicht zur richtigen Zeit im richtigen Auto. Und das kann uns allen passieren", so Vettel.
"Das hätte auch mir passieren können und dann wäre meine Karriere vielleicht ein bisschen anders gewesen", betont er. Wir aus deutscher Sicht freuen uns natürlich auch, dass Hülkenberg noch einmal ein Comeback schafft!
Ricciardo: Red-Bull-Deal "die wahrscheinlichste Option"
Von einem Rückkehrer zu einem, der sich morgen erst einmal verabschiedet. Der Australier betont, dass er zwar noch nicht bei Red Bull unterschieben habe. "Aber ich kann [...] sagen, dass es zu diesem Zeitpunkt die wahrscheinlichste Option ist", verrät er.
Er habe für sich entschieden, dass er gerne in irgendeiner Form "mit einem Topteam" zusammenarbeiten würde. Und dann wolle er im kommenden Jahr schauen, ob er für 2024 an einem Comeback interessiert sei.
Er wolle nämlich nur dann zurückkehren, wenn er das Gefühl habe, auf seinem "höchsten Level" performen zu können. "Im nächsten Jahr sind es 24 Rennen. Die Saison wird immer anstrengender", erinnert er.
Er nehme sich daher 2023 bewusst eine kleine Auszeit, um neue Kraft zu sammeln - und dann womöglich bereit zu sein für ein Comeback 2024.
Hülkenberg: Seit zwei Monaten "recht optimistisch"
Nico Hülkenberg hat bei 'Sky' derweil über sein Comeback 2023 gesprochen und verraten, dass er sich keinen großen Druck gemacht habe. "Aus meiner Sicht war ich in einer recht komfortablen Situation, weil ich war raus", erinnert er.
"Für mich war auch im Sommer die Wahrscheinlichkeit größer, dass es nicht klappt, als dass es klappt. Von dem her war ich da recht entspannt", betont er und erklärt, der Deal mit Haas habe sich "nach der Sommerpause ergeben."
"Mick hat dann auf einmal besser performt und man hat ihm Zeit gegeben und es hat alles länger und länger gedauert", verrät er und erklärt, er sei aber "irgendwann, die letzten zwei Monate, recht optimistisch" gewesen.
"Ich war mir nie sicher, weil es wirklich bis zum Schluss jetzt ging, und es ist auch vor ein paar Tagen dann erst eingetütet worden. Aber ja, [ich bin] natürlich happy und ich freue mich darauf", so Hülkenberg.
Norris: Kein perfektes Vertrauen ins Auto
Apropos McLaren: Obwohl der Brite als Siebter "Best of the Rest" wurde, verrät er: "Ich hatte leichte Probleme und nicht genug Vertrauen, um das Auto zu pushen. Aber gleichzeitig haben wir die bestmögliche Position geholt."
Diese Ausgangslage wolle man nun morgen in wichtige Punkte umsetzen. Das wird für den Teamkollegen etwas schwerer. Ricciardo qualifizierte sich zwar auf P10, muss wegen seiner Gridstrafe aus Brasilien aber noch drei Plätze zurück.
"Ich bin zufrieden mit Q3, weil das in diesem Jahr keine Selbstverständlichkeit war", erinnert der Australier und betont, dass er durchaus "konkurrenzfähig" sei. Nur den Mittelsektor habe er nicht ganz hinbekommen.
Sonst hätte es für ihn laut eigener Aussage heute sogar noch ein oder zwei Positionen weiter nach vorne gehen können. Mal schauen, ob er morgen zum Abschied noch einmal punkten kann.
Ocon: Bestes Qualifying zum Abschluss
Der Franzose ist mit P8 "sehr zufrieden" und berichtet: "Es waren bisher zwei gute Tage hier in Abu Dhabi. Wahrscheinlich war es von meiner Seite das beste Qualifying in diesem Jahr. Ich habe von jeder Session auf die andere einen Schritt gemacht."
"Wir haben viele unterschiedliche Dinge probiert und stehen am Ende mit dem besten Kompromiss da beim Auto. Ich bin ziemlich zufrieden. In meiner Runde war auch nichts mehr drin", so Ocon, der sich lediglich ärgert, dass Norris ihm P7 noch wegschnappte.
"McLaren hat seine Leistung gut versteckt gehalten, schon am Freitag im zweiten Training. Man hat erst am Samstag richtig aufgedreht. Wir wussten schon, dass sie schnell sein würden, sind aber überrascht, dass sie so schnell sind", gesteht er.
Im Hinblick auf die WM aber kein großes Problem, denn Alpine liegt ja 19 Zähler vor McLaren. Da würde morgen auch ein siebter Platz von Norris nichts dran ändern. McLaren bräuchte schon ein kleines Wunder ...
Williams: Fokus schon lange auf 2023
Über die letzten beiden Plätze von Williams haben wir eben schon gesprochen. Das soll 2023 natürlich nicht so bleiben. Jost Capito erklärt bei 'Sky': "Wir haben relativ früh die Weiterentwicklung vom diesjährigem Auto aufgegeben."
Man habe nach der Sommerpause realisiert, dass der Rückstand auf P9 in der WM zu groß sei und man nichts mehr zu gewinnen habe. "Es gibt keine Chance, noch nach vorne zu kommen", erklärt Capito.
"Und dann macht es auch keinen Sinn, das Auto weiterzuentwickeln. Und dann haben wir uns voll auf das nächstjährige Auto konzentriert", so der Teamchef. Trotzdem fuhr man nach der Sommerpause ja immerhin noch dreimal in die Punkte.
In Belgien punktete Alexander Albon, in Monza Nyck de Vries und in Suzuka Nicholas Latifi.
Livestream
Nicht vergessen: Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll melden sich jetzt live auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de mit den wichtigsten Themen des Tages - rechtzeitig vor dem Start von "Wetten, dass..?" am Abend ;-) Einschalten!
Alonso: Formel 1 macht heute mehr Spaß
Zumindest abseits der Rennstrecke! Der Spanier erinnert sich, es habe zu seinen Anfangszeiten in der Formel 1 "sehr starke Charaktere" gegeben: "Es gab DC [David Coulthard], es gab Mika [Häkkinen], es gab Michael [Schumacher]."
"Sie waren sehr etabliert, man wusste, wer wer ist", betont er und erklärt: "Jetzt ist es ein bisschen freundlicher. [...] Ich mag es jetzt mehr. Ich denke, es macht mehr Spaß und jeder macht Fotos."
Apropos Foto: So sah das Fahrerfeld damals bei Alonsos Debüt 2001 aus. Seine kompletten Aussagen gibt es hier!
© Motorsport Images
Apropos Vettel ...
In Abu Dhabi findet gerade ein weiterer Vettel-Abschied statt. Da gibt es an diesem Wochenende einige! Der viermalige Weltmeister hat nämlich das ganze Paddock, also zum Beispiel auch unsere Journalisten-Kollegen vor Ort, zu einem Lauf auf der Strecke eingeladen.
Mick Schumacher ist natürlich auch mit dabei. Ein paar Eindrücke davon gibt es hier:
Abschiedsgeschenk
Das ganze Paddock verabschiedet sich an diesem Wochenende von Sebastian Vettel - auch Ferrari. Sein Ex-Team hat dem Deutschen ein Teil seines alten Ferraris aus der Saison 2018 geschenkt. Eine tolle Geste!
Vettel selbst sagt über seine letzten Ferrari-Jahre bei 'Sky' übrigens, dass diese "nicht einfach" gewesen seien. "Aber ich glaube, was meine Entwicklung angeht, [waren sie] sehr wichtig", betont er.
"Und deswegen waren die zwei danach [bei Aston Martin] auch nochmal für mich als Fahrer in dem Sinne sehr wichtig", so Vettel.
Gasly: Auto rutscht zu viel herum
Sein letztes Qualifying für AlphaTauri endete mit P17 und einem enttäuschenden Q1-Aus. "Das Auto rutscht in den langsamen Kurven herum", erklärt er, gibt sich aber kämpferisch: "Morgen wird es ein langes und hartes Rennen."
Da werde es sicher "viele Möglichkeiten" geben, nach vorne zu kommen. Gleichzeitig sei es für ihn und das Team natürlich wegen der Umstände "ein emotionales und besonderes Wochenende", betont Gasly.
Teamkollege Tsunoda startet morgen von P11 und ist damit deutlich näher an Punkten dran. "Ich bin heute ziemlich zufrieden", so der Japaner, der zwar in seinem letzten Q2-Run "einen Fehler in Kurve 6" gemacht habe.
Insgesamt ist er aber trotzdem zufrieden und kündigt an, man habe P8 in der WM als Ziel noch fest im Visier. Zwei Punkte fehlen ja lediglich auf Haas.
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