GP Spanien
Formel 1 Barcelona 2020: Der Donnerstag in der Chronologie
Aktuell im Formel-1-Liveticker: +++ Wird der "Party-Modus" abgeschafft? +++ Vettel will nicht hinschmeißen +++ Red Bull hofft, Lücke auf Mercedes zu schließen +++
Haas: In Barcelona wieder so stark wie 2019?
Wir bleiben beim US-Team. Im Vorjahr schaffte man es in Barcelona mit beiden Autos in die Punkte. Das schaffte man in der gesamten Saison lediglich zweimal. Kann man 2020 an diese starke Vorstellung anknüpfen? "Ehrlich gesagt weiß ich es nicht", grübelt Grosjean, der lediglich versprechen könnte, dass man wie immer alles geben wird. "Historisch ist es eine Strecke, auf der wir sehr konkurrenzfähig waren", weiß er.
Allerdings sei 2020 vieles anders. Das Auto habe eine andere Charakteristik, und man sei vor allem im Qualifying 2019 noch deutlich stärker gewesen. Diese Stärke ist 2020 bekanntlich weg. Außerdem seien auch die Temperaturen anders als im Vorjahr. Es gibt also keine Garantie dafür, dass es 2020 wieder ähnlich gut wie im vergangenen Jahr laufen wird.
Haas-Piloten hoffen, dass neue Regeln helfen
Auch Romain Grosjean und Kevin Magnussen werden zu dem Thema befragt. Der Franzose sagt, er habe eben erst davon erfahren und noch nicht mit seinen Ingenieuren über die Auswirkungen gesprochen. Die Theorie lautet, dass es den Ferrari-Teams helfen müsste, weil diese im Qualifying die größten Probleme haben. Das haben wir ja vorhin auch schon von Teamchef Günther Steiner gehört.
"Ich weiß nicht, was die anderen haben", zuckt Grosjean im Hinblick auf die Motorenmodi der anderen Teams die Schultern. Deswegen sei es schwer, die Frage zu beantworten, ob die neuen Regeln helfen würden. So sieht es auch der Teamkollege. "Ich hoffe, dass es uns hilft", so Magnussen. Es sei aber unmöglich, das genau zu wissen.
Mercedes wäre der größte Verlierer
Es überrascht nicht wirklich, dass man den Qualifyingmodus beim Mercedes-Kundenteam Williams vermissen würde. Denn Mercedes hat aktuell den besten "Party-Modus" im gesamten Feld. Das erklärte zuletzt beispielsweise Max Verstappen, als er im Hinblick auf Mercedes sagte: "Es ist eindeutig, dass sie [den Motor] im Qualifying etwas mehr aufdrehen können als wir. Das sieht jeder." Deswegen ist der Niederländer gegen das Mercedes-Werksteam im Kampf um die Pole aktuell chancenlos. Bei Red Bull hätte man daher wohl nichts dagegen, wenn man Mercedes in dieser Hinsicht etwas eimbremsen würde.
Quali-Modus: Russell wäre über Verlust "enttäuscht"
Das Thema kommt auch auf der Pressekonferenz direkt zur Sprache. Dort sagt George Russell, dass er "enttäuscht" wäre, den Qualifyingmodus in Zukunft zu verlieren. Er erklärt, dass Qualifying sei ein "aufregender Teil" des Wochenendes, weil man dort in jeglicher Hinsicht alles aus dem Auto heraushole. Es sei auch nicht sinnvoll, in Qualifikation und Rennen mit dem gleichen Motorenmodus zu fahren. Schließlich laufe man bei einem Marathon ja auch nicht so schnell wie bei einem Sprint. Und es seien eben zwei unterschiedliche Dinge.
Wird der Qualifyingmodus bereits 2020 eingebremst?
Gestern haben wir im Ticker gemeldet, dass der "Qualifyingmodus" der Formel-1-Motoren für die Saison 2021 vor dem Aus stehen könnte. Darüber hatte 'RaceFans' berichtet. Offenbar könnte dieser Schritt nun aber sogar schon früher kommen. So geht aus einem Brief, den FIA-Generalsekretär Peter Bayer an die Teams verschickt hat, hervor, dass die Teams bereits ab Spa eingebremst werden könnten.
Der Brief selbst ist lediglich eine Vorankündigung, die entsprechende Technische Richtlinie soll dann beim Großen Preis von Belgien Ende August kommen. Ziel ist es, dass Teams in Qualifying und Rennen mit den gleichen Motorenmodi fahren. Die Teams warten jetzt auf Details, wie das ganze technisch umgesetzt beziehungsweise überwacht werden soll.
Heiße Nummer
Nein, das ist kein Regen- sondern ein Sonnenschirm. In Barcelona herrschen am gesamten Wochenende Temperaturen von bis zu 30 Grad. Es bahnt sich also eine ähnliche Hitzeschlacht wie in Silverstone an. Ob das für Mercedes erneut zum Problem wird? Regen ist jedenfalls nicht in Sicht.
© Motorsport Images
Legendärer Spanien-Moment
Wenn man an die legendärsten Momente in Spanien zurückdenkt, dann fällt einem natürlich das Rennen aus dem Jahr 2001 ein, als Mika Häkkinen klar in Führung lag und in der letzten Runde mit einem Defekt noch ausschied. Erinnert ein bisschen an das Silverstone-Rennen vor zwei Wochen. Mit dem Unterschied, dass Lewis Hamilton den Sieg da noch ins Ziel retten konnte. So viel Glück hatte der Finne 2001 nicht.
Wann gibt es wieder Zuschauer?
Russland hat bereits angekündigt, dass beim Grand Prix in diesem Jahr Zuschauer dabei sein sollen. Doch auch andere Rennen hoffen noch auf Fans. Spannend: Bei der MotoGP in Misano sollen im September pro Tag 10.000 Zuschauer zugelassen werden. Das ist deshalb interessant, weil ja auch die Formel 1 in diesem Jahr insgesamt drei Rennen in Italien fährt. Damit steigen natürlich die Chancen, dass es auch dort Zuschauer geben könnte. Offiziell ist allerdings noch nichts.
Nicht nur der Motor: Haas fehlt auch Abtrieb
Alle Ferrari-Teams leiden 2020 unter der fehlenden Power vom Motor. Das gilt für das Werks- und auch für die beiden Kundenteams Alfa Romeo und Haas. "Unsere Schwäche ist das Qualifying. Wenn man hinten startet, zwischen P15 und P20, dann hat man keine Chance, nach vorne zu kommen", erklärt Haas-Teamchef Günther Steiner. Ausnahme seine Rennen wie Ungarn, bei denen über die Strategie etwas geht.
Gleichzeitig stellt Steiner aber auch klar, dass das schlechte Abschneiden im Qualifying nicht nur die Schuld von Ferrari sei. "Es sind Abtrieb und PS. Momentan fehlt es von beidem etwas", betont er. Es sei eine "Kombination" aus beiden Dingen. Immerhin: Grundsätzlich sei das 2020er-Auto gut zu fahren, damit seien die Piloten zufrieden. Hilft aber natürlich nicht, wenn es nicht schnell genug ist ...
Die besten Bilder des Wochenendes ...
... findest du auch dieses Mal wieder in unserer Galerie, die bereits ganz gut befüllt ist - und im Laufe des Tages und am gesamten Wochenende permanent weiter aufgefüllt wird. Zur Erinnerung: In rund einer Stunde beginnt die XXL-Pressekonferenz mit allen 20 Piloten.
#FragMST
Ein Leser möchte wissen: "In der Formel E gibt es die Drivers-Eye-Cam, was eine sehr interessante Kameraperspektive ist. Gibt es Pläne, das auch in der Formel 1 einzuführen?" Zumindest wurde damit auch in der Formel 1 bereits experimentiert, wie man sich zum Beispiel in diesem Video anschauen kann. Ehrlich gesagt wird einem da aber beim Zuschauen fast ein bisschen schlecht. Interessante Einblicke auf jeden Fall, aber ob das auch für eine TV-Übertragung geeignet ist? Aktuell gibt es jedenfalls keine Pläne so etwas dauerhaft einzuführen.
Mutig ...
Pierre Gasly ist heute im Fahrerlager im Trikot von Paris Saint-Germain unterwegs. Die Franzosen gaben gestern in der Fußball-Champions-League den Einzug ins Halbfinale geschafft. Durchaus mutig, denn PSG hat gestern gegen Atalanta Bergamo gewonnen. Und die kommen - genau wie AlphaTauri - aus Italien. Das Outift findet also mit Sicherheit nicht jeder im Team so gut ;-)
Heute vor 42 Jahren ...
... gewann Ronnie Peterson den Großen Preis von Österreich 1978. Es war der zehnte und letzte Formel-1-Sieg für den Schweden, der einen Monat später in Monza tödlich verunglückte. Gleichzeitig war es das erste Formel-1-Podium für einen gewissen Gilles Villeneuve, der im Ferrari Dritter wurde. Der Herr ganz links im Bild, der die Interviews führt, ist übrigens ein damals noch recht junger Helmut Marko.
Dein historisches Wissen kannst du in unserem großen Formel-1-Quiz testen!
© LAT
Barcelona: Bei Abkürzen droht Strafe
Die Kurven 1 und 2 stehen in Barcelona immer wieder im Fokus, weil die Piloten dort die Möglichkeit haben, durch die asphaltierte Auslaufzone abzukürzen. Rennleiter Michael Masi hat vor dem Rennen in diesem Jahr klargestellt, dass es Strafen geben wird, wenn die Piloten es dort übertreiben. So wird es im Rennen bereits ab dem zweiten Verstoß eine Verwarnung geben. Jedes weitere Vergehen wird an die Rennkommissare gemeldet, die dann zu einer Strafe greifen könnten.
Das gilt natürlich nicht, wenn ein Fahrer dort von einem Gegner von der Strecke gedrückt wird. Es geht um Piloten, die bewusst abkürzen, um sich einen Vorteil zu verschaffen.
McLaren: Neuer Windkanal um ein Jahr verzögert
Wir bleiben beim britischen Traditionsteam. Dort hat sich der Bau des neuen Windkanals wegen der Coronakrise verzögert. James Key verrät nun, dass die Einrichtung sogar erst ein Jahr später als ursprünglich geplant fertiggestellt werden wird. "Der ursprüngliche Plan war, dass wir unseren Windkanal Mitte des nächsten Jahres haben werden", verrät er. Damit wäre er rechtzeitig für das 2022er-Auto fertig gewesen. Das werde sich nun um rund ein Jahr verzögern.
McLaren: Vandoorne wieder Ersatzpilot
Am vergangenen Wochenende stand Paul di Resta als Ersatzpilot für McLaren bereit. Ab diesem Wochenende wird Stoffel Vandoorne die Aufgabe wieder übernehmen. Das konnte der Belgier zuletzt nicht, weil er zeitgleich bei der Formel E in Berlin aktiv war. Für Barcelona hat McLaren bestätigt, dass Vandoorne wieder zur Verfügung steht. Wir hoffen im Sinne der Gesundheit der beiden Stammpiloten natürlich, dass er nicht gebraucht wird.
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