Ford über Red-Bull-Deal: "Haben uns viele Optionen angeschaut"
Ford-CEO Jim Farley und Red-Bull-Teamchef Christian Horner erklären, warum ein Zusammenschluss für den Formel-1-Motorenbereich so sinnvoll ist
(Motorsport-Total.com) - Wer vor einem halben Jahr gewettet hätte, dass Red Bull und Ford für die Formel-1-Saison 2026 eine Motorenpartnerschaft eingehen würden, der hätte wohl ziemlich viel Geld verdienen können. Lange Zeit wirkte der Deal zwischen Porsche und Red Bull zur Jahreshälfte 2022 in trockenen Tüchern, doch nun kommt es zur "authentischsten" Variante, die sich Red Bull und Ford vorstellen können.
© Ford Performance
Das neue Logo von Red Bull Ford Powertrains Zoom
Denn anders als Porsche wird Ford keine Anteile an Red Bull erwerben, weder am Rennteam, noch an der Motorenschmiede, womit Teamchef Christian Horner und Motorsportberater Helmut Marko weiterhin uneingeschränkt an der Red-Bull-Spitze thronen können und der Red-Bull-Apparat weiterhin kurze Entscheidungswege haben wird.
Obwohl Ford und Red Bull betonen, dass die Verhandlungen ziemlich rasch über die Bühne gingen, sagt der amerikanische Automobilhersteller, dass man sich auch anderweitig umgesehen habe, bevor man sich letztendlich für eine Partnerschaft mit dem Team aus Milton Keynes entschieden hat.
"Als gute Geschäftsleute haben wir uns viele Optionen angeschaut, und wir wollten die Richtung einschlagen, die für uns authentisch ist", sagt Ford-CEO Jim Farley während des Red-Bull-Launches in New York. "Deshalb haben wir uns für eine strategische und technische Partnerschaft mit Red Bull Powertrains entschieden, um im Jahr 2026 in die Formel 1 einzusteigen."
"Das ist ein großer Moment für die Ford-Familie. Wir haben weltweit fast 200.000 Mitarbeiter. Und wir freuen uns sehr darauf, eine ganz neue Generation von Kunden mit unseren Elektrofahrzeugen anzusprechen. Es ist also eine große Sache für uns und wir freuen uns sehr über die nachhaltige Ausrichtung des Sports. Wir bei Ford sind auf der gleichen Mission."
Horner: "Haben eine Menge zu tun"
Der Motor für 2026 wird dennoch beim 2021 gegründeten Unternehmen Red Bull Powertrains hergestellt werden, welches nun Red Bull Ford Powertrains heißt. Dabei wird man vor allem auf die Expertise von Ford im Bereich der Elektromotoren zurückgreifen und die Antriebseinheiten auch an das Schwesterteam AlphaTauri beliefern.
Red-Bull-Teamchef Christian Horner ist stolz auf die neue Partnerschaft und betont, dass nun Eile geboten ist, da das neue Motorenreglement 2026 schon vor der Tür steht: "2026 scheint weit weg zu sein, aber in der Motorsportwelt ist es quasi morgen", so der Brite. "Wir haben also innerhalb von drei Jahren eine Menge zu tun."
"Wir haben einige unglaubliche Talente rekrutiert, wir haben einige großartige Leute im Team und können nun auf die gesamte Erfahrung und das Wissen von Ford zurückgreifen. Und mit Jim [Farley] und Bill [Ford] hinter diesem Projekt sind wir wirklich gespannt darauf, was wir erreichen können."
Horner über Ford-Deal: "War einfaches Geschäft"
Bis es 2026 soweit ist, wird Red Bull weiterhin mit Honda-Motoren unterwegs sein, die nach dem Ausstieg der Japaner nach der Saison 2021 als Red Bull Powertrains gebrandet wurden. Möglich wurde dies mit dem Eingefrieren der Motoren ab 2022, die Weiterentwicklungen bis 2026 verhindert, wobei an der Zuverlässigkeit geschraubt werden darf.
"Das ist unglaublich aufregend, es ist ein großer Moment für unser Team für Red Bull Powertrains, da wir uns auf diese Reise für 2026 begeben haben", fügt Horner hinzu. "Und die Marke Ford wieder in der Formel 1 willkommen zu heißen, ein Red-Bull-Ford-Motor zu bauen, wird unglaublich aufregend sein."
"Und ich denke, vom ersten Moment an, als wir uns trafen und mit Bill Ford sprachen, war es sehr klar, dass es eine natürliche Synergie zwischen den beiden Unternehmen gibt, und es war ein sehr einfaches Geschäft, das zustande kam, weil der Wunsch auf beiden Seiten vorhanden war."
Neueste Kommentare