FIA plant neue "Anti-Bummel-Regel" für das Formel-1-Qualifying

Was der Automobil-Weltverband (FIA) beim Formel-1-Auftakt 2024 in Bahrain getestet hat und warum die Neuerung für das Qualifying nicht sofort umgesetzt wird

(Motorsport-Total.com) - Das "Bummeln" im Formel-1-Qualifying soll ein Ende haben. Doch noch hat der Automobil-Weltverband (FIA) dafür nicht die idealen Spielregeln gefunden. Zwar wurden in den Donnerstagstrainings beim Formel-1-Auftakt 2024 in Bahrain neue Maßnahmen erprobt, doch vorerst bleibt es bei den zuletzt geltenden Vorgaben: Wer Abstand nehmen will, soll das idealerweise schon in der Boxengasse tun, nicht auf der Strecke.

Titel-Bild zur News: Sergio Perez im Red Bull RB20 vor Pierre Gasly im Alpine A524 in der Boxengasse in Bahrain 2024

Sergio Perez im Red Bull RB20 vor Pierre Gasly im Alpine A524 in der Boxengasse in Bahrain 2024 Zoom

Das hält Formel-1-Weltmeister Max Verstappen für "das sicherste Vorgehen", so sagt er. "Wahrscheinlich ist es nicht ideal, aber mir ist es lieber, die Autos halten in der Boxengasse anstatt auf den Geraden oder in der letzten Kurve."

"Deshalb glaube ich: Derzeit ist es die beste Lösung. Aber wir schauen uns weiterhin Ideen an, um die Situation zu verbessern."

Wie die Vorgaben für den Test ausgesehen haben

So geschehen am Donnerstag im Bahrain. Per Anordnung des Weltverbands testeten Fahrer und Teams im Freien Training eine neue Deltazeit, um unnötiges "Bummeln" auf der Rennstrecke zu vermeiden.

Dazu ist in den sogenannten Event-Notizen von Rennleiter Niels Wittich unter Punkt 2.1 zu lesen: "Die Fahrer müssen mindestens einmal pro Marshalling-Sektor unter der von der Einheitselektronik vorgegebenen Maximalzeit bleiben. Das gilt auch für die erste und die zweite Safety-Car-Linie."

Keine sofortige Umsetzung der neuen Regeln

Wie Motorsport-Total.com auf Nachfrage bei der FIA erfahren hat, verlief der Test aber nicht vollkommen zufriedenstellend. Es brauche weitere Anpassungen, bevor es zum festen Ablauf werden könne, heißt es vom Weltverband.

Laut Charles Leclerc sei es "nicht das [gewesen], was wir uns vorgestellt haben", so der Ferrari-Fahrer. "Deshalb haben wir darum gebeten, wieder zum Vorgehen der vergangenen Saison zurückzugehen. Die Suche nach der besten Lösung dauert also an."

"Und wie Max schon sagte: Irgendwann musst du vom Gas gehen. Da ist es besser, das passiert in der Boxengasse und nicht auf der Rennstrecke. Das ist die beste Lösung, die wir derzeit haben."

Welche Spielregeln aktuell gelten

Und diese liest sich aktuell so: "Damit die Fahrzeuge während oder nach des Qualifyings oder bei Installationsrunden vor dem Rennen nicht unnötig langsam fahren, müssen die Fahrer zwischen den beiden Safety-Car-Linien unter 1:54 Minuten bleiben." Das entspricht ungefähr einer schnellen Runde im Qualifying (1:29 Minuten) mit einem Puffer von 25 Sekunden.


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Doch auch damit sind nicht alle Beteiligten einverstanden. McLaren-Fahrer Oscar Piastri etwa meint: "In meinen Augen wäre es das Beste, hier gar keine Regeln zu haben. Dann wäre jeder für sich selbst verantwortlich, und entweder es geht in die Hose oder eben nicht. Aber ich begrüße es, dass sich die FIA neue Lösungen anschaut. Und man war offen für die Rückmeldungen der Fahrer. Das ist wirklich gut."

Warum es überhaupt Regeln braucht im Qualifying

Die "Anti-Bummel-Regeln" der Formel 1 sind als Reaktion auf diverse Zwischenfälle bei Qualifyings eingeführt worden, in denen Fahrer beim Vorbereiten einer Runde oder in der Auslaufrunde so langsam unterwegs waren, dass sie andere behinderten. Dabei kam es wiederholt zu gefährlichen Situationen, hervorgerufen durch den teilweise großen Geschwindigkeitsunterschied.

Abhilfe schaffen sollte die Maximalzeit auf eine Runde, trotzdem blieben Zwischenfälle nicht aus. Durch das "Bummeln" schon in der Boxengasse aber hat sich die Situation zumindest etwas entspannt.

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