F1-Sprint Belgien: Verstappen gewinnt vor Piastri und Gasly!

Überraschendes Ergebnis in Spa-Francorchamps: Oscar Piastri und Pierre Gasly fahren beim F1-Sprint aufs Podium, können Max Verstappen aber nicht gefährden

(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen hat den F1-Sprint in Belgien, der wegen mehrerer Verschiebungen und einer Safety-Car-Phase für die Fans in Spa-Francorchamps eine Geduldsprobe war, letztendlich souverän gewonnen. Der Red-Bull-Pilot, der zu Mittag schon das Sprint-Shootout gewonnen hatte, gewann das auf elf Runden verkürzte Rennen vor Oscar Piastri (McLaren) und Pierre Gasly (Alpine).

Titel-Bild zur News: Max Verstappen

Max Verstappen hat den F1-Sprint beim Grand Prix von Belgien gewonnen Zoom

Auf der Strecke fuhr Lewis Hamilton (Mercedes) als Vierter über die Ziellinie. Der siebenmalige Weltmeister handelte sich allerdings eine Fünfsekundenstrafe ein und wurde daher nur als Siebter gewertet.

Vierter wurde Carlos Sainz vor Charles Leclerc (beide Ferrari), Lando Norris (McLaren), Hamilton und George Russell (Mercedes).

Esteban Ocon (Alpine) schrammte um 5,6, Daniel Ricciardo (AlphaTauri) um 6,0 Sekunden an Platz 8 und damit einem WM-Punkt vorbei.

Nico Hülkenberg (Haas) beendete den F1-Sprint an 17. Stelle. Insgesamt sahen nur 18 Autos die Zielflagge.

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Wie ging Piastri am Start in Führung?

Gestartet wurde auf nasser Strecke hinter dem Safety-Car. In der ersten und zweiten echten Rennrunde kamen alle 20 Fahrer an die Box, um von Full-Wets auf Intermediate zu wechseln. Piastri kam in der ersten, Verstappen erst in der zweiten Runde rein. Eine goldene Entscheidung, denn das beschwerte dem McLaren-Piloten die Führung im F1-Sprint, 1,3 Sekunden vor Verstappen.

"Für uns war es eine offensichtliche Entscheidung, da reinzukommen", freut sich Piastri. "Ein paar Runden zu führen, war cool. Aber mehr war heute nicht drin. Drum bin ich sehr glücklich mit diesem Ergebnis."

Der Stopp in der ersten Runde ging aber nicht für alle so auf wie für Piastri. Sainz etwa ärgert sich: "Piastri kam direkt vor mir an die Box und ging als Führender raus, und ich war Siebter. Da hat eindeutig was nicht funktioniert." Konkret: Das Team hielt ihn beim Rausfahren zurück, um keine Strafe für unsichere Freigabe zu riskieren.

"Ich weiß nicht, ob wir vielleicht zu vorsichtig waren. Wir müssen was falsch gemacht haben, wenn uns Perez, Hamilton und Gasly überholen. Das müssen wir uns anschauen, denn das hat uns heute wahrscheinlich das Podium gekostet. Das Tempo war gar nicht so schlecht", sagt Sainz.

Perez kam ebenfalls in der ersten Runde rein und gewann vier Positionen. Hülkenberg holte sogar fünf Positionen auf. Mehr als jeder andere im Feld.

Warum kam Verstappen erst in der zweiten Runde?

Normalerweise geben die Teams dem besser klassierten Fahrer Priorität bei strategischen Entscheidungen. Nicht so bei Red Bull: Perez kam in der ersten, Verstappen erst in der zweiten Runde rein. Das kostete zwischenzeitlich die Führung, machte letztendlich aber keinen Unterschied.

Verstappen erklärt: "Es war die sichere Entscheidung. hätte als Erster reingekommen können, aber dann wäre ich vielleicht von anderen Autos geblockt worden. Es hätte auch ein Safety-Car geben können, und dann verliert man massiv. Es hat mich nicht gestört, draußen zu bleiben."

Das Selbstbewusstsein des Titelverteidigers ist derzeit so groß, dass ihn eine verlorene Führung nicht aus der Ruhe bringen kann: "Ja, wir haben eine Position verloren. Aber wir wissen ja, dass wir schnell sind. Und ich glaube, das konnte man sehen, als wir die Intermediates aufgezogen haben. Da sind wir geflogen", analysiert Verstappen.

Warum gab's die erste Gelbphase?

Im F1-Sprint waren gerade mal drei Runden gefahren, da drehte sich Fernando Alonso (Aston Martin) ins Aus. Alonso fightete bei Pouhon gerade mit einem Haas, berührte außen den Randstein, gab zu viel Gas und rutschte von der Strecke. Zwar schlug er nicht allzu hart in die Barrieren ein. Doch für die Bergungsarbeiten kam trotzdem das Safety-Car auf die Strecke.

Witzige Anekdote am Rande: Als das Bild des Aston Martin neben der Strecke im Medienzentrum in Spa gezeigt wurde, ging ein Raunen durch die Journalisten. Dann wurde "Fernando Alonso" eingeblendet - uns es wurde klar, dass es nicht Lance Stroll war. Wieder ein Raunen im Saal. Offenbar hatten die Berichterstatter eher mit einem Abflug von Stroll gerechnet gehabt ...

Wie kam es zum Führungswechsel?

Beim Neustart in Runde 6 fuhr Piastri zwar als Führender durch Eau Rouge, entlang der Kemmel-Gerade hatte er mit dem McLaren aber keine Chance gegen den überragenden Topspeed des Red Bull. Und das, obwohl DRS nicht freigegeben war. Am Ende der Runde hatte Verstappen bereits 1,7 Sekunden Vorsprung und fuhr dem Sieg sicher entgegen.

Dahinter wurde aber richtig Action geboten. Zum Beispiel im Zweikampf zwischen Perez und Hamilton um Platz 4. Hamilton attackierte Perez, drängte diesen dabei ein wenig ab - und handelte sich dabei eine Fünfsekundenstrafe ein. "Finde ich hart. Sie waren Seite an Seite in die Kurve. Lewis kann sich ja nicht in Luft auflösen", analysiert 'Sky'-Experte Martin Brundle.

Hamilton warf die Strafe auf den siebten Platz zurück. Das Fernduell gegen Russell entschied er letztendlich um 0,1 Sekunden für sich.

Von da an klagte Perez über fehlenden Grip an der Hinterachse und wurde nach hinten durchgereicht. Als klar war, dass er keine Punkte holen würde, nahm ihn Red Bull aus dem Rennen und holte ihn an die Box.

Bitter für Perez: Ricciardo, der Perez' Red-Bull-Cockpit übernehmen möchte, lieferte als Zehnter eine solide Leistung ab (auch wenn Russell nicht zu halten war) und schlug seinen Teamkollegen Yuki Tsunoda (18.) klar.

Wie reagiert Gasly auf sein erstes Alpine-Podium?

Für Gasly war der dritte Platz ein besonderes Ergebnis. Erstens, weil in Spa vor einigen Jahren mit Anthoine Hubert einer seiner besten Freunde verstorben ist. Zweitens, weil der Grand Prix von Belgien in Abwesenheit eines Frankreich-Rennens sein halber Heim-Grand-Prix ist, wie er selbst sagt.

Außerdem konnte er sich im Finish gegen Hamilton verteidigen (auch wenn der ohnehin noch eine Strafe bekam): "Ich habe alles gegeben", sagt Gasly. "Ich sah, wie er mir immer näher kam, und habe mich einfach drauf konzentriert, eine fehlerfreie Runde nach der anderen zu fahren. War nicht leicht, denn die Reifen haben abgebaut. Aber es hat geklappt."

Warum begann der F1-Sprint verspätet?

Ursprünglich war der Start des Sprintrennens auf 16:30 Uhr angesetzt. Doch weil das Sprint-Shootout zu Mittag wegen Starkregens um 35 Minuten nach hinten verschoben werden musste, musste laut FIA-Reglement auch die Startzeit des F1-Sprints auf 17:05 verschoben werden.

Zunächst sah auch alles danach aus, als würde das halten. Die Vorstartphase mit dem Grid lief noch im Trockenen ab. Kurz vor dem planmäßigen Start begann es dann aber plötzlich heftig zu regnen, sodass Rennleiter Niels Wittich entschied, den Beginn der Formationsrunde erneut zu verschieben.

Als der Regen wieder nachließ, sorgte an der Strecke ein Regenbogen bei der Senke Eau Rouge für gute Stimmung und viele Instagram-Fotos.

Wenig später ging's dann endlich los: Um 17:35 Uhr, also mehr als eine Stunde später als geplant, konnte zumindest die Formationsrunde beginnen. Gestartet wurde hinter dem Safety-Car und mit Full-Wet-Regenreifen, die den Teams von der FIA vorgeschrieben wurden. Erst nach fünf Runden hinter dem Safety-Car wurde das Rennen mit einem fliegenden Start freigegeben.

Wo gibt's den Grand Prix von Belgien im TV zu sehen?

In Deutschland überträgt wie immer Sky exklusiv. Der Grand Prix von Belgien am Sonntag beginnt um 15:00 Uhr. Sky-Vorberichte gibt's bereits ab 13:30 Uhr. Als Experte ist an diesem Wochenende der ehemalige Formel-1-Pilot Timo Glock am Start. (ANZEIGE: Ready. Stream. Go! Sei live dabei mit WOW!)


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Oscar Piastri ist beim F1-Sprint in Spa erstmals in seiner Karriere aufs Podium gefahren. Wir diskutieren, ob er das nächste große Ding ist. Weitere Formel-1-Videos

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