• 16.07.2007 10:19

  • von Fabian Hust

Ecclestone hätte Hamilton ein Cockpit organisiert

Der Formel-1-Boss war sich sicher, dass Hamilton ein neuer Star wird, dass er ihm ein Cockpit besorgt hätte, falls sich McLaren anders entschieden hätte

(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Boss Bernie Ecclestone zieht hinter den Kulissen immer mal wieder die Fäden, um dafür zu sorgen, dass "seine" Formel 1 möglichst attraktiv ist. So unterstütze der 76-Jährige ab und zu Teams, um ihr Überleben zu sichern, half bei Verhandlungen und er hätte auch dafür gesorgt, dass Lewis Hamilton für dieses Jahr ein Cockpit bekommt, falls ihn McLaren-Mercedes nicht die Chance gegeben hätte, im Team sein Formel-1-Debüt zu feiern.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone ahnte, welches Talent Lewis Hamilton ist

Ecclestone hatte längst realisiert, dass Hamilton jemand Besonderes ist und machte sich frühzeitig die Hoffnung, dass sein junger Landsmann die Massen so faszinieren könnte wie Michael Schumacher, der am Ende der vergangenen Saison seinen Helm an den Nagel hing. Damit hatte Ecclestone seinen Superstar verloren und musste dringend ein neues "Phänomen" finden.#w1#

Teamchef Ron Dennis ist rückblickend froh, dass er zum ersten Mal das Risiko eingegangen ist, einen jungen Formel-1-Neuling hinter das Lenkrad zu setzen - neun Rennen später liegt Hamilton mit 12 WM-Punkten Vorsprung in der Fahrerwertung auf dem ersten Rang und hat damit sogar den zweimaligen Formel-1-Weltmeister Fernando Alonso in den Schatten gestellt.

"Ich sagte Lewis, dass ich ihn in einem anderen Team unterbringen würde, wenn Ron nicht zu im 'Ja' gesagt hätte, dass er in den McLaren darf", wird Ecclestone von 'The People' zitiert. "Es hat nur einen oder zwei Fahrer gegeben, zu denen ich das jemals gesagt habe", so Ecclestone, der erklärt, erkannt zu haben, welches Talent dort heranwächst.

Weil Hamilton alles gewonnen habe, in dem er angetreten ist, sei er sich sicher gewesen, dass dieser junge Mann auch in der "Königsklasse des Motorsports" ganz vorn mitfahren kann: "Es ist aber etwas früher als erwartet gekommen", so Ecclestone. "Damals hat sich niemand vorstellen können, dass er dies tun würde."

Nach seinen ersten beiden Siegen und acht Podiums-Ankünften in Folge hatte Hamilton beim vergangenen Rennen in Silverstone für ein Rekord-Publikum gesorgt und erleichtert Ecclestone damit die Arbeit, die Formel 1 zu verkaufen: "Lewis ist für den Sport großartig. Als wir Michael verloren, dachten wir 'Mein Gott, was werden wir tun?'. Er war der Superstar, aber nun haben wir einen anderen."

Zu viel "Heldentum" ist aber auch Bernie Ecclestone nicht angenehm, der in dem Interview auf die Jahre der Schumacher-Dominanz zurückblickt, als die Fans gewusst hätten, wer sich die Pole Position und den Sieg sichert. Dies seit auch in den vergangenen Jahren in Bezug auf Fernando Alonso ein Problem gewesen: "Da begannen die Leute, an den Schumacher-Faktor zu denken."

Bei Hamilton sei dies im Moment anders, hier würden die Leute "aus den richtigen Gründen" über den neuen Shooting-Star sprechen. Zudem sieht er mit seinem Landsmann, Fernando Alonso, Kimi Räikkönen und Felipe Massa in diesem Jahr weiterhin vier Piloten mit der Chance auf den Gewinn des WM-Titels.

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