Ecclestone gibt Bahrain-Demonstranten Tipps

Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone schlägt den Demonstranten in Bahrain vor, den Grand Prix am 22. April lediglich zu friedlichen Protesten zu nutzen

(Motorsport-Total.com) - In etwas mehr als einem Monat, am 22. April, soll die Formel 1 nach einem Jahr Pause ins krisengeschüttelte Königreich Bahrain zurückkehren. Die politische Lage hat sich seit dem Arabischen Frühling ein wenig beruhigt, dennoch gibt es immer wieder Berichte über Ausschreitungen auf den Straßen der Hauptstadt von Manama. Der Grand Prix ist deswegen nicht unumstritten.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone glaubt nicht an eine Absage des Grand Prix von Bahrain

Doch während sich die Teams komplett auf das Urteil von FIA und Bernie Ecclestone verlassen, scheint es dort keine ernsthaften Bedenken mehr zu geben, die zu einer Absage führen könnten. Sicher spielt dabei auch eine Rolle, dass die Formel 1 geschätzte 30 Millionen Gründe (in Euro, bereits überwiesen) hat, das Rennen abzuhalten. Zumindest rät Ecclestone den Demonstranten: "Sie müssen sich nicht der Gewalt zuwenden."

Stattdessen legt er ihnen im 'Telegraph' eine friedliche Vorgehensweise ans Herz: "Sie müssen sich nur mit Plakaten auf die Zufahrtsstraße zur Strecke aufstellen", so Ecclestone. "Niemand würde sie erschießen. Wenn ich ihr Organisator wäre, würde ich bis zum Start des Rennens warten, mit ein paar tausend Leuten die Straße blockieren und dann nach Hause gehen. Wenn sie eine Verschiebung des Rennens erwirken, würde ihnen das mehr Berichterstattung bringen, als sie sich je erträumen lassen."


Aktuelle Lage in Bahrain

Dem 81-Jährigen ist klar, dass bei Großveranstaltungen immer ein gewisses Risiko besteht. So könnte zum Beispiel ein Selbstmord-Attentäter auf die Idee kommen, den Grand Prix als öffentlichkeitswirksame Plattform zu nutzen. "Das ist eine Gefahr", sagt Ecclestone, "aber dagegen kannst du nichts unternehmen. So etwas kann jederzeit passieren, überall." Aber: "Ich glaube nicht, dass die Organisatoren ein Risiko eingehen würden."

Eine Absage aus moralischen Gründen steht sowieso nicht zur Diskussion. Die Formel 1 sei unpolitisch, sagen die Verantwortlichen. "Moral ist eine romantische Geschichte", meint Ex-Weltmeister Niki Lauda im 'Standard'. "Bahrain wurde im Vorjahr aufgrund der Unruhen nach langem Zögern abgesagt. Ich denke schon, dass es eine gewisse Grundethik gibt. Aber wo die Grenzen beginnen und enden, darüber könnte man diskutieren."