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Die Herausforderung des begrenzten Motorenkontingents
Lotus setzt in Bahrain die gleichen Triebwerke wie in Schanghai ein - Renault muss die Motoren auf die jeweilige Strecke und das Wetter anpassen
(Motorsport-Total.com) - Pro Auto dürfen in der mit 20 Rennen längsten Formel-1-Saison der Geschichte maximal acht Triebwerke eingesetzt werden. Für jeden zusätzlich eingesetzten Motor wird der Teilnehmer im nächsten Rennen mit einer Rückversetzung um zehn Positionen in der Startaufstellung bestraft. Ein und dasselbe Triebwerk muss deshalb auf den unterschiedlichsten Strecken seinen Dienst verrichten. Dabei ist nicht nur die Streckencharakteristik ausschlaggebend, sondern äußere Einflüsse, wie Staub, Sand, Hitze, hohe Luftfeuchtigkeit wie beispielsweise in Malaysia und so weiter. Dem Lotus-Team steht von Renault Ricardo Penteado als Ingenieur zur Seite. Er gibt Einblicke in die Motorenstrategie für Kimi Räikkönen und Romain Grosejan.
© xpbimages.com
Schanghai und Bahrain stellen andere Anforderungen an die Triebwerke
In Bahrain kommen jene Triebwerke zum Einsatz, die bereits am vergangenen Wochenende in China im Heck der beiden E20-Boliden dröhnten. "Wir fahren hier mit den gleichen Freitags- und Rennmotoren wie in Schanghai. Bisher sind wir mit unserem Motorenplan im Soll", sagt Penteado. "Wir setzten in Australien und Malaysia die gleichen Motoren ein, bevor wir in China neue Treibwerke einbauten. Es gibt bestimmte Triebwerke, die drei Rennen halten müssen. Diese setzen wir aber bei Rennen mit kurzen Distanzen, wie zum Beispiel Monaco, ein."
Die Streckencharakteristik von Schanghai und Bahrain ist aber anders, weshalb auch die Motoreningenieure einiges tun müssen, um die Triebwerke optimal vorzubereiten. "Mechanisch musste nichts verändert werden, weil die Prozentzahl mit der man Vollgas fährt bei beiden Kursen sehr ähnlich ist", sagt Penteado. "In Schanghai konzentriert sich diese Prozentzahl auf eine lange Gerade, während es in Bahrain vier kurze Gerade gibt."
"In Bahrain gibt es auch mehr langsame Kurven. Wir mussten im Vorfeld die Motormappings auf dem Prüfstand in Viry-Chatillon überprüfen, speziell mit Blick auf das Wetter. In Schanghai war die Luft sehr kühl und die Luftfeuchtigkeit hoch. Im Gegensatz dazu ist die Luft in Bahrain sehr trocken und viel heißer. In dieser Hinsicht liegt Sakhir an der Spitze aller Strecken. Unsere Hauptarbeit liegt auf der Abstimmung der Zündung, damit sich kein interner Druck aufbaut, wenn die Luft trocken und heiß ist."
Auch die Fahrer nutzen die Motoren anders, wie die Techniker aus ihren unzähligen Datenströmen herauslesen können. "Sie verstehen beide, wie ein Formel-1-Motor arbeitet, wenn sie von Vollgas auf Halbgas gehen", spricht Penteado Räikkönen und Grosjean an. "Sie pushen uns und sagen, was sie brauchen, damit sie sich am Kurvenausgang wohlfühlen. Ich würde sagen, dass Romains Motoren ein etwas leichteres Leben haben. Er schaltet sanft hinauf. Seine Motoren hängen nur halb so lang im Drehzahlbegrenzer wie Kimis."