• 23.09.2015 10:04

  • von Ryk Fechner

David Coulthard: Button-Rücktritt würde Lücke hinterlassen

David Coulthard und John Watson sind davon überzeugt, dass McLaren-Honda-Pilot Jenson Button einen würdigeren Abgang aus der Formel 1 verdient hat

(Motorsport-Total.com) - Langsam aber sicher zeichnet sich ab, dass Jenson Button keine Lust mehr auf eine weitere Hängepartie hat. Wie schon im Vorjahr zieht es sich auch 2015 in die Länge, dass McLaren-Honda die Option auf Routinier Button zieht. Zudem befindet sich das Team aufgrund der hauseigenen Antriebsschwäche weiterhin auf sportlicher Talfahrt, wodurch es immer wahrscheinlicher wird, dass der Weltmeister von 2009 im Zuge des Suzuka-Wochenendes seinen Rücktritt aus der Formel 1 bekannt gibt. Dies würde einen Verlust für die gesamte Szene bedeuten, findet Ex-Grand-Prix-Pilot David Coulthard.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Button hätte seine Karriere am liebsten wie auf einem Hoch wie 2009 beendet Zoom

"Ihn zu verlieren, würde eine Lücke in der Formel 1 hinterlassen, bevor ein anderer Star käme, um ihn neben Fahrern wie (Fernando; Anm. d. Red) Alonso, Lewis Hamilton und Sebastian Vettel zu ersetzen", schreibt der Schotte in seiner Kolumne für die 'BBC'. "Ein Mann und Fahrer seines Kalibers verdient es, mit Standing Ovations verabschiedet zu werden und nicht, in einen Winter der Unsicherheit zu geraten", mahnt Coulthard offensichtlich McLaren zu einem respektvollerem Umgang mit der Personalie Button. (Jenson Button in der Formel-1-Datenbank)

Button selbst hatte im Zuge des Singapur-Grand-Prix herausgestellt, dass er seine Karriere einerseits auf einem Hoch beenden wollte und es selbst immer in der Hand haben wollte, den Zeitpunkt seines Rückzugs zu wählen. Dabei versuchte er auch zuletzt zu betonen, weswegen er an das ehrgeizige Honda-Unterfangen glaubt, welche ihre Antriebseinheit ohne den Zukauf von Ingenieuren mit Formel-1-Hybrid-Erfahrung meistern wollen. Jedoch folgten auf die Kampfansagen immer wieder Momente der Ernüchterung auf der Strecke. Das machte es auch dem sonst so sonnig veranlagten Briten schwierig, seine Enttäuschung zu verbergen.

"Das Fahrerlager wäre ohne ihn ärmer"

"Ich hoffe einfach, dass er am Ende seiner Karriere die Möglichkeit bekommt, gefeiert und beklatscht von der Bühne zu gehen." David Coulthard

"Aus medialer Sicht war es ein Vergnügen mit ihm zu arbeiten", erzählt Ex-McLaren-Fahrer John Watson bei 'Sky Sports F1' über seine persönlichen Erfahrungen mit Button: "Er hat in guten wie in schlechten Zeiten immer ein Lächeln im Gesicht. Er war ein toller Botschafter des Sports und viele Leute werden ihn vermissen. Die Fans und auch die Leute bei McLaren mögen ihn immer noch. Er hat dem Sport viel gegeben." Das zeigte sich besonders deutlich nach dem für ihn enttäuschenden Qualifying von Singapur, als er mit seinem Galgenhumor versuchte, das TV-Publikum zu unterhalten. Dass die Umstände an ihm nagen, konnte er dabei allerdings nicht verbergen.


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"Er wird uns als jemand in Erinnerung bleiben, der ein netter Typ und außergewöhnlich schnell ist. Das schließt sich normaler Weise aus", führt Watson weiterhin aus, weswegen er dem Playboy, Weltmeister und 15-fachen Grand-Prix-Sieger nach 16 Saisons hinterhertrauert, bevor dieser selbst seinen Rückzug bekanntgibt: "Er ist ein menschliches Gesicht im Paddock. Das ist heutzutage etwas Balsam für die Seele. Das Fahrerlager wäre ohne ihn ärmer."

Unterdessen hofft Coulthard, dass Button die Möglichkeit bekommt, sportlich noch einmal ein Glanzlicht zu setzen, bevor sich sein Vorhang schließt: "Ich hoffe einfach, dass er am Ende seiner Karriere die Möglichkeit bekommt, gefeiert und beklatscht von der Bühne zu gehen."


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Wenn es nach Ex-Red-Bull-Fahrer Mark Webber geht, muss diese Karriere aber nicht in der Formel 1 enden. Der Australier fand sein Glück in der LMP1 bei der Langstreckenweltmeisterschaft WEC und legt anderen Königsklasse-Fahrern schon seit längerem nahe, diesen Schritt zu gehen. Vor allem den Namen Button, der einerseits als Reifenflüsterer gilt, andererseits aber mit den Formel-1-Pirellis chronisch unzufrieden ist, nimmt Webber dabei immer wieder in den Mund.