• 11.03.2005 10:01

  • von Marco Helgert

Cosworth: Unabhängigkeit als Ziel

Kevin Kalkhoven, neuer Eigentümer der Motorschmiede Cosworth, möchte auch weiterhin als unabhängiger Motorenbauer auftreten

(Motorsport-Total.com) - Als sich Ford im vergangenen Jahr entschied, der Formel 1 den Rücken zu kehren, standen alle in der Formel 1 involvierten Unternehmen des Konzerns aus Detroit zum Verkauf. Während das Jaguar-Team nun als Red Bull Racing in der Formel 1 aktiv ist, wurde die Motorenschmiede Cosworth von Kevin Kalkhoven übernommen.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

Cosworth verfehlte mit David Coulthard in Australien nur knapp das Podest

Für viele war dieser Schritt etwas überraschend. Dass Kalkhoven einer der führenden Köpfe der ChampCar-Serie ist, die mit Cosworth-Aggregaten fährt, hatte mit der Übernahme aber nur wenig zu tun. Mit Ford oder Cosworth gab es nie ein Motorenabkommen, vielmehr gehören die Triebwerke der ChampCar-Serie, man hätte sie notfalls also auch woanders warten können.#w1#

Die Übernahme durch den Amerikaner ließ sofort die Frage aufkommen, ob das Formel-1-Programm nicht leiden würde, das schon unter Ford-Führung nur auf Sparflamme köchelte. Bereits bei den Wintertests zeigte sich aber, dass Cosworth für 2005 ganze Arbeit geleistet hat. Das TJ2005-Aggregat war zuverlässig und trieb die Red-Bull-Boliden zu einigen guten Zeiten.

In Australien verfehlte David Coulthard das Podest nur knapp, die Aussagen aus dem Cosworth-Lager, man habe trotz längerer Laufleistung mehr Power als noch 2004, sind also durchaus nachvollziehbar. Insofern kann auch Kalkhoven zufrieden auf eine Neuerwerbung blicken. "Wir haben Cosworth gekauft, weil wie glaubten, dass es ein großartiges Unternehmen ist, das weiteren Erfolg verdient hätte", verriet der Amerikaner gegenüber 'F1GrandPrix.co.uk'.

Das Ziel der Aktivitäten ist unterdessen klar: "Wir haben vor, weiterhin als unabhängiger Hersteller für Rennsportmotoren aufzutreten", so Kalkhoven. Während sich andere unabhängige Motorenbauer wie Judd oder Zytek nicht in der Formel 1 engagieren, hat die "Königsklasse" für Cosworth oberste Priorität - auch in Zukunft. "Wir haben ein umfangreiches Formel-1-Programm, sowohl mit den V10-Motoren für 2005, wie auch mit den V8-Aggregaten für 2006."