Chandhok: "Das ist der Unterschied zu Hamilton"
Karun Chandhok über sein bevorstehendes Formel-1-Debüt mit dem neuen HRT-Team - FIA-Weltrat erteilt Superlizenz für den Inder
(Motorsport-Total.com) - Dem Formel-1-Debüt von Karun Chandhok steht nun nichts mehr im Wege. Sein HRT-Team hat es auf den allerletzten Drücker nach Bahrain geschafft, auch der Automobilweltverband spielte mit. Der Inder war nach Bahrain gereist, ohne im Besitz einer für die Formel 1 erforderlichen Superlizenz zu sein. Doch für den FIA-Weltrat war dies in der Sitzung am Donnerstag nur eine Formsache. Die Testkilometer und Erfahrungen aus der GP2 genügten. Chandhok gab sich im Mediengespräch in Bahrain entsprechend gelassen.
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Karun Chandhok ist nach Narain Karthikeyan der zweite Inder in der F1
Frage: "Karun, wie gefällt dir die Anlage in Manama?"
Karun Chandhok: "Ich kenne die Strecke aus der GP2, war auch recht schnell hier. Mit ist es lieber, mein Debüt hier zu feiern, anstatt in Melbourne. In Bahrain kenne ich die Strecke wenigstens, was sicherlich von Vorteil ist. Natürlich wird unser Start aber dennoch schwierig. Wir sind mit dem Auto noch nie gefahren, wissen zum Beispiel also überhaupt nicht, wie sich die Hitze bei uns auswirken wird. Das wird eine harte Probe für unser Auto. Aber ich freue mich natürlich, hier zu sein."#w1#
Frage: "Was erwartest du von dem Auto?"
Chandhok: "Erst einmal haben wir morgen unseren Shakedown. Wir wollen ein paar Kilometer abspulen, die Systeme checken. Dann müssen wir mal schauen, ob wir vielleicht am Samstag schon etwas an der Performance arbeiten können. Realistisch betrachtet: Wenn wir an diesem Wochenende das Rennen durchstehen könnten, wäre das schon eine großartige Sache."
Frage: "Was erwartest du von dir selbst?"
Chandhok: "In der Formel 1 hängt sehr viel von den Möglichkeiten des Autos und Teams ab. Ich denke, man wird unseree Leistungsfähigkeit kaum in den ersten vier Rennen beurteilen können. Erst ab Barcelona werden wir wohl die nötige Zuverlässigkeit haben. Erst in der zweiten Saisonhälfte wird man uns dann richtig einschätzen können. Für mich persönlich wünsche ich mir, dass die Leute erkennen, dass ich meinen Platz in der Formel 1 verdient habe. Die Formel 1 ist seit langer Zeit mein Traum. Ich will auf jeden Fall länger als ein Jahr dabei sein. Ich will mich hier behaupten und zum respektierten Formel-1-Fahrer werden."
Frage: "Welchen Fahrplan habt ihr euch zurechtgelegt?"
Chandhok: "Am Freitag und Samstag wird es für uns einfach nur ein Test. Am Sonntag sollten wir versuchen, möglichst viele Kilometer zu fahren. Ich bin ein Rookie in der Formel 1, der fast ohne Tests in die Szene kommt. Es ist doch ein riesiger Unterschied, ob man als Lewis Hamilton mit 10.000 Testkilometern in die Formel 1 kommt, oder als Bruno Senna und Karun Chandhok, die zusammen noch nicht einmal 1.000 Kilometer Erfahrung haben. Das muss man immer im Hinterkopf behalten. Bis Barcelona spulen wir Testkilometer ab, ab dann darf man unsere Leistungen betrachten."
¿pbvin|512|2515||0|1pb¿Frage: "Wie gut wird euer Auto sein? Die Daten aus dem Windkanal waren angeblich gut..."
Chandhok: "Ja, aber ich bin bei so etwas immer vorsichtig und skeptisch. Man muss sich nur mal McLaren 2009 anschauen. Ich bin sicher, die waren bei den Windkanalversuchen von ihren Zahlen überzeugt, aber auf der Strecke war es dann gar nicht gut. Lasst uns also lieber abwarten, bis das Auto auf der Strecke ist."
Frage: "Wie schätzt du die Situation an der Spitze ein?"
Chandhok: "Es sieht sehr eng aus. McLaren sah in Barcelona extrem stark aus, Mercedes bekommt für Bahrain ein umfangreiches Update. Bei Ferrari haben wir vielleicht in Barcelona nicht alles gesehen, aber die waren vorher in Valencia und Jerez sehr schnell. Red Bull und diese drei Teams werden wohl auf einem Niveau sein. Das wird spannend. Die größte Nummer ist aber, wie sich Michael schlagen wird. Das ist wirklich der Hammer."
Frage: "Was meinst du, wie er sich platzieren wird?"
Chandhok: "Jemand, der so lange dermaßen gut war, jetzt immer noch fit und sehr motiviert ist, der wird sich gut verkaufen. Er hatte unglaublich viel Erfolg. Dies und die unglaubliche Erfahrung verliert man nicht plötzlich. Vielleicht braucht er eine gewisse Zeit, um auch wieder im Qualifying am Maximum zu sein, aber ich bin sicher, das wird nicht mehr als zwei Rennwochenenden dauern - dann wird er wieder da sein."