Carlos Sainz: Im Endergebnis wird mein Warten für niemanden was ändern
Alles wartet auf Carlos Sainz: Der Ferrari-Pilot betont auch am Formel-1-Wochenende in Ungarn, keine vorschnelle Zukunftsentscheidung für 2025 treffen zu wollen
(Motorsport-Total.com) - Der Formel-1-Fahrermarkt ist weiterhin alles andere als ruhig. Mit dem Abschied von Kevin Magnussen bei Haas zum Ende des Jahres ist ein weiterer Dominostein gefallen, doch die große Unbekannte ist weiterhin Carlos Sainz. Der Spanier hat sich immer noch nicht entschieden, wo er im Jahr 2025 fahren wird, was weitere Bewegungen auf dem Formel-1-Transfermarkt verhindert.
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Carlos Sainz im Fahrerlager von Budapest am Mediendonnerstag Zoom
Bereits an den vergangenen Rennwochenenden haben sich Fahrer wie Valtteri Bottas genervt zum Wartespiel des Noch-Ferrari-Piloten geäußert, da ihre Zukunft direkt an die von Sainz geknüpft ist. Vor dem Wochenende in Ungarn betont der 29-Jährige jedoch, dass seine Warterei für die anderen Fahrer keinen Unterschied machen wird.
"Ja, ich bin mir dessen bewusst", antwortet Sainz am Donnerstag auf die Frage, ob ihm klar ist, dass er mit der Zukunft des ein oder anderen Kollegen spielt. "Aber gleichzeitig glaube ich nicht, dass das etwas ändern wird, denn ich ändere nur das Timing, nicht aber das Ergebnis von irgendjemandem."
"Alle Teams haben wahrscheinlich mittlerweile ihre Prioritäten und Entscheidungen je nach Szenario getroffen, oder?", vermutet er. "Gleichzeitig hat mich dieser Sport und diese Welt gelehrt, ein bisschen egoistischer zu sein und auf mich selbst zu achten und die Entscheidung zu treffen, die ich treffen muss, wann immer ich sie treffen muss und wann immer ich alle Optionen auf dem Tisch habe. Ich werde nichts überstürzen, wenn ich es nicht muss."
Sainz hofft noch auf Red Bull
Sainz wartet auf eine Möglichkeit bei Red Bull. Diese wird sich jedoch nur ergeben, wenn Max Verstappen schon im kommenden Jahr zu Mercedes wechseln sollte, da Red Bull auf eine Wiederholung der Fahrerpaarung Verstappen-Sainz nach den Vorkommnissen bei Toro Rosso im Jahr 2014 wenig Lust zu haben scheint. Mit ihren Vätern im Hintergrund wäre zu viel Politik und teaminterner Kampf im Spiel.
Sainz könnte dafür jederzeit bei Alpine, Williams und Sauber unterschreiben. Bei Mercedes gibt es maximal eine Außenseiterchance. Die Silberpfeile warten auf eine klare Absage von Max Verstappen und wenn diese kommen sollte, wäre eigentlich Andrea Kimi Antonelli vorgesehen als Nachfolger von Lewis Hamilton. Sollte dieser in der restlichen Formel-2-Saison jedoch nicht ausreichend überzeugen, könnte Sainz für 2025 eine Übergangsoption werden, sofern er da noch verfügbar wäre.
Auf die Frage, ob er seit dem letzten Rennen in Großbritannien einer Entscheidung näher gekommen sei, meint Sainz: "Ich bin mir sicher, dass ich mit jeder Woche oder jedem Tag, der vergeht, näher dran bin. Aber ich war auch damit beschäftigt, die Europameisterschaft zu verfolgen ..."
Sainz dankt Teams für Geduld, aber: Wartespiel liegt nicht an mir
Sainz setzt sich mit seinem Wartespiel aber auch einem gewissen Risiko aus, am Ende mit leeren Händen dazustehen. Besonders mit Williams schien er sich praktisch einig zu sein, ehe Flavio Briatore mit einem Alpine-Cockpit lockte. Das hat dem Team aus Grove nicht gefallen und auch Alpine und Sauber könnten Zweifel an einer Verpflichtung bekommen, da Sainz offensichtlich lieber woanders fahren möchte. Ehe weiter zu warten und am Ende nur noch das zu bekommen, was übrig bleibt, könnten sich die kleineren Teams lieber die zweitbeste Option sichern.
"Die Teams sind sehr geduldig, und ich danke ihnen dafür", sagt Sainz. "Aber ich muss auch geduldig sein, es ist ja nicht so, dass ich der Einzige bin, der entscheidet", womit der Ferrari-Pilot auf Max Verstappen anspielt. "Ich musste mich auch mit anderen Dingen gedulden. Gleichzeitig danke ich allen, die es aushalten müssen, während ich die Entscheidung treffe."
"Und ich denke, ja, was ich nicht ganz verstehe, ist, warum der Markt so früh in diesem Jahr stattfindet? Warum haben es alle so eilig? Ich erinnere mich, wie es früher in der Sommerpause war, im September, im Juli, als all diese Dinge anfingen zu passieren."
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