Carlos Sainz erwartet bei McLaren keinen Nummer-1-Status

Wieso Carlos Sainz bei McLaren nicht auf einen Nummer-1-Status pocht, obwohl Lando Norris kaum Erfahrung besitzt, und wie er Nico Hülkenberg würdigt

(Motorsport-Total.com) - Carlos Sainz rechnet nicht damit, dass er in der kommenden Saison bei McLaren Nummer-1-Status genießt. "Das gibt es doch in der Formel 1 gar nicht mehr, außer man fährt um den Titel und das Team muss schauen, dass ein Fahrer vor dem anderen liegt", sagt der scheidende Renault-Pilot. Mit dem Begriff Teamleader kann er hingegen schon mehr anfangen. "Ich werde das Team führen müssen, solange Lando keine Erfahrung hat", spielt er darauf an, dass sein künftiger McLaren-Teamkollege Lando Norris noch kein einziges Formel-1-Rennen absolviert hat, während er in seine fünfte Saison geht.

Titel-Bild zur News: Carlos Sainz

Sainz rechnet nicht mit dem Nummer-1-Status, sieht sich aber als Teamleader Zoom

"Das Team wird genau auf mein Feedback hören, aber was die Strategie angeht, wer im Qualifying wann auf die Strecke geht, um die beste Rundenzeit zu fahren, und wie die Renntaktik aussieht, wird es immer für beide Fahrer gleich sein", ist Sainz überzeugt, dass McLaren auf Fairness setzt.

Der 24-Jährige rechnet damit, dass die teaminterne Rivalität ähnlich wie bei Renault sein wird. "Ich hatte ein sehr gutes Verhältnis zu Nico Hülkenberg, und wir beide waren auf der Strecke wirklich fair zueinander", würdigt er seinen diesjährigen Teamkollegen. "Wir haben das Team vorwärts gebracht. Hoffentlich wird es bei McLaren gleich, und wir haben auch etwas Spaß."

Es sieht so aus, als müsste Sainz bei seinem Wechsel zu McLaren karrieretechnisch einen Rückschritt hinnehmen. "Man sollte sich da aber nicht zu sicher sein", warnt er. "Es gibt neue Regeln, es ist ein neues Jahr und hoffentlich ein etwas anderes McLaren-Team. Und ein Carlos Sainz, der Vollgas geben wird, damit wir Punkte holen und den Kampf im Mittelfeld anführen. Es wird auf jeden Fall ein Neustart für das Team."

Seine Erfahrungen bei Toro Rosso und bei Renault werden ihm dabei laut eigenen Angaben sicher zugute kommen: "Ich komme mit viel Wissen und Selbstvertrauen, denn ich habe, was die Balance und das Set-up des Autos angeht, bei meinen Teams zwei Extreme erlebt. Wir haben sehr unterschiedliche Wege eingeschlagen, um die jeweiligen Autos besser zu machen, und dabei habe ich viel gelernt und enorme Fortschritte gemacht. Das wird mir bei McLaren helfen."