• 03.09.2016 16:50

  • von Dominik Sharaf

Bottas' Geniestreich: Ausgerupfte Lufthutze bringt Platz fünf

Ein kleines Kunststoffteil von seinem Helm abzuknobeln hätte ihn auf Startplatz fünf gebracht, meint Valtteri Bottas - Felipe Massa schützt nach Fehlern Verkehr vor

(Motorsport-Total.com) - Manchmal machen Kleinigkeiten den Unterschied: So geschehen im Falle von Valtteri Bottas im Qualifying zum Italien-Grand-Prix in Monza. Der Finne entfernte vor dem Zeittraining eine kleine Lufthutze an seinem Helm, anschließend landete er mit seinem Williams 0,001 Sekunden vor Red-Bull-Konkurrent Daniel Ricciardo und sicherte sich den fünften Startplatz. "Ich habe zu meinem noch Physiotherapeuten gesagt: 'Das bringt uns eine Tausendstelsekunde!'", lacht Tüftler Bottas.

Titel-Bild zur News: Valtteri Bottas

Valtteri Bottas überließ in Monza nichts dem Zufall und wurde dafür belohnt Zoom

Der geschlagene Ricciardo hat indes keine Erklärung für die Wimpernschlag-Schlappe, schließlich gönnte er sich am Freitagabend nur ein Stück Pizza. "Nicht eineinhalb Stücke. Und das ist eher mein normales Pensum - eineinhalb oder zwei pro Abend. Ich kann also nicht der Pizza die Schuld geben", scherzt der Australier und gönnt seinem Kontrahenten nach der Fabelleistung den Erfolg.

Denn nicht nur als Handwerker, auch als Pilot überzeugte Bottas und strotzte anschließend nur so vor Selbstvertrauen: "Ich bin heute eines meiner besten Qualifyings überhaupt gefahren", findet er und rechnet sich für den Grand Prix aus, den Platz mindestens zu halten. Schließlich fühle er sich mit einem vollgetankten Auto in Monza noch wohler als ohnehin schon. "Und ich stehe auch noch auf der sauberen Seite der Startaufstellung", ergänzt Bottas.


Fotos: Williams, Großer Preis von Italien


Teamkollege Felipe Massa verpasste Bottas im ersten Qualifying nach seiner Rücktrittserklärung eine Klatsche. Der Brasilianer schied als Elfter in Q2 aus und macht niedrige Reifentemperaturen verantwortlich: "Ich musste auf der Out-Lap meines zweiten Versuchs sehr langsam fahren und hatte die ganze Runde über gar keinen Grip", bemängelt Massa und verweist auf den Verkehr. "Es lag daran, dass so viele Autos vor mir waren und ich die Reifen nicht richtig vorbereiten konnte."

Chefingenieur Rob Smedley allerdings erwähnt, dass Massa am Volant einen besseren Job hätte abliefern können: "Er hat auch einige Fehler gemacht und es deshalb nicht geschafft." Für Massa bleibt der Vorteil, am Sonntag freie Reifenwahl zu genießen und mit frischen Pneus an den Start zu rollen, wahrscheinlich auf der solideren Soft-Mischung. "Vielleicht zahlt es sich im Rennen aus. Unser größtes Problem ist es aber, mit den Reifen konstant zu haushalten", befürchtet der Oldie.